| Pressemeldung | Nr. 059

Theater in metaphysischen Dimensionen

Tankred Dorst und Ursula Ehler-Dorst erhalten Kunst- und Kulturpreis der deutschen Katholiken

Das Dramatiker-Paar Tankred Dorst und Ursula Ehler-Dorst hat am Samstag in Essen den mit 25.000 Euro dotierten „Kunst- und Kulturpreis der deutschen Katholiken“ entgegengenommen. Bei der Festveranstaltung im UNESCO-Welterbe Zeche Zollverein würdigte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, vor rund 500 Gästen Tankred Dorst und Ursula Ehler-Dorst als Ausnahme-Dramatiker, deren Werk „die existentiellen Fragen ebenso wie das Streben nach Transzendenz“ zum Ausdruck bringe. Die Jury lobte das souveräne Können der beiden. Das Dramatikerpaar sei in seinem Werk „auf der Suche nach der Rückkehr ins Paradies, (...) auf der Suche nach einem verborgenen Gott.“ Die beiden Künstler gehören zu den bekanntesten und produktivsten Theaterautoren Deutschlands. Die einzigartige Synthese aus geschichtlichem Bewusstsein, klassischen Märchen und anregenden Utopien macht ihre Stücke zu den meistgespielten auf deutschen Bühnen.

Die Ehrung gilt ausdrücklich beiden Autoren: Der Welterfolg der Dramen „Korbes“ oder „Merlin oder das wüste Land“ beruhe auf dem produktiven Dialog des Paares, so die Preisbegründung. In Zusammenarbeit mit Tankred Dorst schuf Ursula Ehler-Dorst mehr als 30 international gespielte Theaterstücke. Laudatorin Gabriele Brandstetter, Theaterwissenschaftlerin an der FU Berlin, wies darauf hin, dass die studierte Bildhauerin Ursula Ehler-Dorst durch ihren ausgeprägten »Sinn für das Bildhafte und Plastische“ das Theater bereichere. Im Leben und im Schreiben des Paares erweise sich „die realitätsstiftende Kraft der Rede zwischen Frau und Mann“ als schöpferisches Prinzip und dramaturgische Basis.Besonderer Höhepunkt des Festaktes war eine Lesung, bei der die Preisträger selbst aus ihrem Werk rezitierten.

Auf Wunsch des Preisträger-Paares spielte ein Kammerorchester der Essener Philharmoniker (Orchester des Jahres 2008) die Bühnenmusik zu ihrem Schauspiel „Purcells Traum von König Artus“. Erzbischof Zollitsch verwies auf den aktuellen Trend zur religiösen Thematik und Ästhetik im Theater: „Theater und Religion haben eine große thematische Schnittmenge.“ Viele Dramatiker und Regisseure hätten heute keine Berührungsängste zum christlichen Glauben. Kirche und Theater müssten aufeinander zugehen, betonte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz. Bei der Übergabe der Preisurkunde wies der Präsident des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken (ZdK), Prof. Dr. Hans Joachim Meyer, auch auf die Bedeutung des Werkes von Dorst in „den Konflikten und Stürmen“ der DDR-Zeit hin.Der Kunst- und Kulturpreis der deutschen Katholiken wird seit 1990 für herausragende künstlerische und kulturelle Leistungen vergeben. Er trägt dazu bei, das kulturelle Bewusstsein in der Kirche zu schärfen und die religiöse Dimension in der pluralistischen Kultur der Gegenwart zu stärken. Vorangegangene Preisträger waren etwa Andrzej Szczypiorski, Theo Angelopoulos und Gerhard Richter.

Hinweis:

Fotos der Preisträger sind abrufbereit bei: KNA-Bild, Adenauerallee 134, 53113 Bonn, Tel.: 0228/26000-800, Fax: 0228/26000-815, E-Mail: redaktion(at)kna-bild.de.

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