Kirche von A-Z

Papst, Titel

Der Papst führt das Amt fort, das Jesus Christus dem Apostel Petrus verliehen hat und das an seine Nachfolger weitergegeben werden sollte. So wie Petrus durch Jesus an die Spitze der Apostel gestellt worden ist, so steht der Papst an der Spitze der Bischöfe. Er ist Stellvertreter Christi und Hirte der Gesamtkirche auf Erden. Als oberster Hirte der Gesamtkirche genießt er oberste, volle, unmittelbare und universale Vollmacht über die Kirche, die er immer frei ausüben kann (c. 331 CIC). Er ist von keiner kirchlichen Stelle abhängig. Er hat seine Autorität unmittelbar von Gott („missio divina“) und nicht durch staatliche Autorität oder durch Übertragung von Seiten innerkirchlicher Gremien oder Versammlungen.

Der Papst ist:
Bischof von Rom: Mit dem päpstlichen Amt ist der römische Bischofssitz verbunden.

Stellvertreter (auch: Statthalter) Jesu Christi: Der Titel spricht die Repräsentanz Jesu Christi an.

Nachfolger des Apostelfürsten: Petrus hat den Bischofsstuhl von Rom eingenommen, traditionsgemäß tritt der Inhaber dieses Sitzes die Nachfolge Petri an.

Oberhaupt der universalen Kirche: Mit dem Petrusamt ist die höchste Autorität in der Kirche zum Ausdruck gebracht, die der Papst innehat.

Primas von Italien: Auch dieser Titel ist ein reiner Ehrentitel (c. 438 CIC).

Erzbischof und Metropolit der Kirchenprovinz Rom: Zur römischen Kirchenprovinz werden die im Territorium gelegenen Diözesen und Gebietsabteien sowie alle Erzdiözesen ohne Suffragane und die Diözesen, Abteien und Prälaturen „nullius“ gerechnet, die unmittelbar dem Heiligen Stuhl unterstellt sind. Gemäß  Kirchenrecht sind damit besondere Rechte und Pflichten verbunden (cc. 435–437 CIC).

Souverän des Staates der Vatikanstadt: Der Titel drückt die Unabhängigkeit des Papstes gegenüber weltlichen Mächten aus.

Diener der Diener Gottes: Die Formel Servus servorum Dei geht auf Papst Gregor den Großen (590–604) zurück und wird bis heute in vielen päpstlichen Dokumenten verwendet.


Paramente

Das Wort „Paramente“ kommt vom lateinischen Verb „parare“, das unter anderem „vorbereiten“ und „zurüsten“ bedeutet. Man bezeichnet damit alle textilen Gegenstände, die im Gottesdienst gebraucht werden: liturgische Kleidung und Insignien, aber auch Altartuch und Kelchwäsche. Schon früh, nach der Konstantinischen Wende im 4. Jahrhundert, begann der Klerus, Amtszeichen und Kleidung der höheren Stände zu tragen. Bald entstand eine eigene Kleidung für den liturgischen Dienst, das Festgewand des Gottesdienstes, das zudem die Funktion dessen, der es dort trägt, deutlich macht.

Heute tragen die Messdiener ihre Kutten oder Talare mit Rochett, die Lektoren mancherorts eine Art Mantelalbe, Diakone Dalmatik oder Mantelalbe mit Stola über der linken Schulter, die Priester Albe, Zingulum, Stola und Messgewand oder Mantelalbe mit Langstola in den verschiedenen liturgischen Farben Weiss, Grün, Rot, Violett (selten: Rosa und Schwarz) – je nach der Zeit des Kirchenjahres.

Mit Material von Schwester Johanna Johanna Domek OSB, vgl. Liturgisches ABC, Bonifatius-Verlag 2004


Pastoralreferent/in

Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962–1965) hat sich der Beruf des Pastoralreferenten bzw. der Pastoralreferentin ausgeprägt. Diese hauptberuflich in der Seelsorge tätigen Personen müssen ein universitäres Theologiestudium absolviert haben. Neben der Arbeit in den Pfarrgemeinden werden Pastoralreferenten auch in der kategorialen Seelsorge eingesetzt (z. B. im Krankenhaus, in der Jugend, Hochschule, beim Militär).

Zu unterscheiden ist der Beruf des Gemeindereferenten.


Pater noster

Siehe den Beitrag unter Vaterunser (Gebet des Herrn)


Peterspfennig

Der Peterspfennig ist nach der offiziellen Definition des Vatikans eine Spendensammlung, in der die Gläubigen als Ausdruck ihrer Verbundenheit mit dem Nachfolger Petri die apostolische und karitative Arbeit des Papstes unterstützen.

Diese jährliche Spende wird auf Abgaben zurückgeführt, die im 8. Jahrhundert in England üblich wurden: Nach der Bekehrung der Bevölkerung zum Christentum gab die angelsächsische Kirche durch diese Geldsammlung unmittelbar für den Papst ihrer engen Verbindung mit Rom Ausdruck.

1031 wurde der Peterʼs Pence erstmals schriftlich erwähnt. Dieser Brauch breitete sich später in andere europäische Länder aus; zeitweise dienten die Spenden auch dem Neubau des Petersdoms. Eine Pflichtabgabe wurde im 16. Jahrhundert wieder abgeschafft.

In seiner heutigen Form wurde der Peterspfennig in Frankreich 1859 neu organisiert. Papst Pius IX. traf 1875 eine einheitliche Regelung, seitdem wird der Peterspfennig weltweit in den katholischen Gemeinden am 29. Juni, dem katholischen Namensfest Peter und Paul, als Sonderkollekte für den Papst gesammelt. Die Verwaltung des Peterspfennigs erfolgt durch eine fünfköpfige Kommission im Vatikan unter Vorsitz des Kardinalstaatssekretärs.


Pfingsten

Am 50. Tag nach Ostern feiert die Kirche Pfingsten, die Aussendung und das Wirken des Heiligen Geistes. In der Bibel wird berichtet, dass die Jünger Jesu in Jerusalem zusammen saßen „als das Pfingstfest gekommen war“. Weiter heißt es: „Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen wie Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Und alle wurden vom Heiligen Geist erfüllt.“ (Apg 2, 1–4) Pfingsten wird bereits seit dem 4. Jh. gefeiert. Man bezeichnet das Fest heute auch gerne als „Geburtstag der Kirche“. Das Wort Pfingsten kommt vom griechischen und bedeutet: Fünfzigster Tag. Mit dem Hochfest Pfingsten findet die Osterzeit ihren Abschluss. Die liturgische Farbe an Pfingsten ist Rot.


Pontifikalien

Pontifikalien sind die dem Bischof vorbehaltenen Insignien. Die Cathedra, der Sitz des Ortsbischofs in der Kirche, zählt zu den ältesten dieser Zeichen. Hinzu kommen die Mitra, die bischöfliche Kopfbedeckung bei feierlichen Anlässen, der (Hirten-)Stab (Patorale), der Bischofsring und das Brustkreuz (Pectorale). Das Pallium des Papstes und der residierenden Erzbischöfe fällt dagegen kaum ins Auge. Im weitesten Sinne gehört auch der Pileolus (das so genannte Scheitelkäppchen in Weiß für den Papst, Rot für Kardinäle und Violett für Bischöfe) dazu.

„Pontifex“ im Lateinischen heißt übersetzt „Brückenbauer“, es war die Bezeichnung für die obersten Priester im antiken Rom. „Pontifex maximus“ nannte man seit Leo dem Großen (†461) dann den Bischof von Rom, den Papst. Seine Regierungszeit wird „Pontifikat“ genannt. „Pontifikalien“ sind die Amtszeichen, die ‒ aus den Vorrechten der römischen Staatsbeamten abgeleitet ‒ seit Kaiser Konstantin besonders dem römischen Bischof verliehen oder von diesem selbst anderen Bischöfen gegeben wurden.

Mit Material von Schwester Johanna Johanna Domek OSB, vgl. Liturgisches ABC, Bonifatius-Verlag 2004


Pontifikat

Das Amt bzw. die Amtszeit eines Papstes wird als Pontifikat bezeichnet. Der Begriff kommt aus dem Lateinischen und wird abgeleitet von pontifex (Oberpriester) und pontificatus (Amt des Oberpriesters).

Das Pontifikat von Papst Benedikt XVI. endete am 28. Februar 2013 mit dem rechtskräftigen Rücktritt.


Prälat

Prälat (auch „Päpstlicher Ehrenprälat“) ist ein Päpstlicher Ehrentitel, der nur vom Papst verliehen werden kann. Nach dem „Päpstlichen Ehrenkaplan“ (auch Monsignore genannt), ist er die zweithöchste Stufe der Ehrentitel.


Preis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus, Katholischer

Rassismus und Fremdenfeindlichkeit sind mit dem katholischen Glauben nicht vereinbar. Die Deutsche Bischofskonferenz will das Engagement von Katholiken, die sich gegen diese menschenverachtenden Einstellungen wenden bzw. für ein respektvolles Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft eintreten, würdigen und ermutigen. Dazu soll der „Katholische Preis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus“ beitragen, der alle zwei Jahre verliehen wird.

Weitere Informationen: Katholischer Preis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus


Priester

Der Priester ist nach katholischem Verständnis durch die Weihe befähigt, als Mittler zwischen Gott und den Menschen zu wirken. Im theologischen Verständnis ist Jesus Christus der ewige Hohe Priester (vgl. Hebr 4–9). Demnach ist das Priesteramt die Stellvertretung dieser Priesterschaft Jesu Christi. Das Zweite Vatikanische Konzil (1962–1965) hat dieses Priestertum nochmals als das „besondere Priestertum“ hervorgehoben, aber auch deutlich gemacht, dass es ein „allgemeines Priestertum aller Gläubigen“ gibt.

Der Begriff Priester kommt aus dem Griechischen „presbyteros“ und bedeutete damals „Gemeindeältester“.


Priesterweihe

Die (Priester-)Weihe ist eines der sieben Sakramente der katholischen Kirche. Die Priesterweihe wird von einem Bischof unter Handauflegung gespendet. Mit der Weihe wird der Amtsträger der Kirche zu ihrem bevollmächtigten Dienst bestellt. Das Weihesakrament entfaltet sich in drei Stufen: Diakonenweihe, Priesterweihe, Bischofsweihe.


Protonotar

Seit der Reform des Päpstlichen Hauses nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil gibt es zwei Kategorien von Apostolischen Protonotaren: die sieben Protonotarii Apostolici de numero, die der ersten Sektion des Staatssekretariats zugeordnet sind und bei der Ausfertigung und Beurkundung von päpstlichen Schriften mitwirken. 
Daneben gibt es die Protonotarii Apostolici supra numerum, die ihren Titel ehrenhalber verliehen bekommen. Beide Gruppen sind Mitglieder der Päpstlichen Familie.


Protonotar, Apostolischer

Ein Apostolischer Protonotar ist ein Prälat der römischen Kurie. In der Regel wurde der Titel auf Antrag des zuständigen Diözesanbischofs an verdiente Priester vergeben.