| Pressemeldung | Nr. 187

3. katholisches Arbeitsschutz-Symposium beendet

„Arbeit und Gesundheit aus christlicher Verantwortung“

Mit einem Aufruf, den Arbeitsschutz als notwendige und unternehmensverantwortliche Maßnahme in kirchlichen Einrichtungen zu betrachten, ist heute (9. November 2017) in Berlin das 3. katholische Arbeitsschutz-Symposium zu Ende gegangen. Seit Dienstag hatten rund 200 Teilnehmer, insbesondere Entscheidungsträger aus kirchlichen Einrichtungen, über weitere strategische Schwerpunkte des Arbeitsschutzes beraten.

Der Erzbischof von Berlin und Schirmherr des Symposiums, Erzbischof Dr. Heiner Koch, unterstrich die Bedeutung menschenwürdiger Arbeit und Arbeitsverhältnisse. Für viele Menschen sei Arbeit etwas, das sie hinter sich brächten, um Geld zu verdienen. „Doch der Mensch ist nicht primär für die Arbeit da, sondern die Arbeit für den Menschen. Arbeit schafft Wert und ist zugleich Teil des Schöpfungsauftrags Gottes“, so Erzbischof Koch. Hierfür müssten die Rahmenbedingungen stimmen und den Arbeitenden vor „gesundheitlichen und geistig-sittlichen Schäden bewahren. Es geht nicht um Rahmenbedingungen zur Förderung der Arbeitskraft oder Effektivität. Die Bedingungen müssen eine würdevolle und bereichernde Arbeit ermöglichen“. Arbeitsschutz, so Erzbischof Koch, sei daher ein verantwortungsvolles Feld und müsse von allen mitgetragen werden.

Das Symposium verstand sich als interdisziplinärer Diskurs von Arbeitswissenschaft, juristischen Fragen, Medizin, Psychologie und Theologie. Arbeit und Gesundheit aus christlicher Verantwortung ergebe sich, so die Teilnehmer, aus der Katholischen Soziallehre. Gerade deshalb sei die Sorge für die haupt- und ehrenamtlich Beschäftigten der Kirche ein zentrales Anliegen, zu dem auch die Arbeitssicherheit und der Gesundheitsschutz zählten.

In den verschiedenen Diskussionen wurde deutlich, dass bereits in den Bistümern vorhandene Pilotprojekte zum Arbeitsschutzmanagement und Gesundheitsschutz im Transfer in andere Bistümer und kirchliche Arbeitgeber übertragen würden. Dabei habe sich das Arbeitsschutzmobil Plus mit seinen Modulen als wichtiges Hilfsinstrument erwiesen, mit dem das Thema in den Bistümern und bei Veranstaltungen beworben wird. Das Arbeitsschutzmobil Plus mit dem Leitthema „Katholische Kirche – Mobil für den Arbeitsschutz“ ist ein Projekt des Arbeitsschutzkonzepts der katholischen Kirche. Es handelt sich dabei um einen umgebauten Kleinbus mit Modulen zu den Hauptunfallschwerpunkten. So kann das Fahrzeug von Helfern direkt zu den Menschen vor Ort gefahren werden. Themen sind unter anderem sichere Leitern, Sicherheit beim Gehen und Laufen, die Gefahren von Alkohol am Steuer, das Heben von Lasten, aber auch Hautschutzmaßnahmen, das Vermeiden von schleichenden Gesundheitsgefährdungen wie Stress sowie die Bedeutung von Erste-Hilfe-Maßnahmen. Sie laden zur aktiven Auseinandersetzung ein. Die Arbeitsgruppe Arbeitsschutz des Verbandes der Diözesen Deutschlands hat das Arbeitsschutzmobil Plus bislang in Deutschland einzigartig entwickelt.

Der Generalvikar des Erzbistums München und Freising, Prälat Dr. Peter Beer, erinnerte in seinem Vortrag an den Zusammenhang von Arbeit und Gesundheit aus christlicher Verantwortung. „Beim Arbeitsschutz in der katholischen Kirche gibt es Luft nach oben. Es geht nicht um Formalismen, sondern um grundlegende Veränderungen der Welt hin zum Guten im Sinne des Reiches Gottes. Dazu wollen wir mit unseren Einrichtungen beitragen. Wir sollten uns nicht mit kleinteiligen Streitereien aufhalten. Denn das Engagement für den Gesundheits- und Arbeitsschutz gehört wesentlich zur Kirche“, so Generalvikar Beer.

Die „Berliner Leitgedanken zur Umsetzung des Arbeitsschutzes in der katholischen Kirche“, die vom Plenum verabschiedet wurden, sollen den Einsatz für den Gesundheitsschutz und die Arbeitssicherheit maßgeblich prägen. So wird im dritten Leitgedanken betont: „Die gemeinsame Sorge um alle im Bereich der Kirche Tätigen ist Ausdruck der wechselseitigen Pflichten der Dienstnehmer und Dienstgeber. Die Aufnahme der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes in die Ordnungen des kirchlichen Dienstes könnte dies unterstreichen.“


Hinweise:

Das Symposium wurde vom Verband der Diözesen Deutschlands (VDD) und der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG) veranstaltet.

Weitere Informationen, auch zum Arbeitsschutzmobil Plus, sind unter www.arbeitsschutz-katholisch.de verfügbar.

Die „Berliner Leitgedanken zur Umsetzung des Arbeitsschutzes in der katholischen Kirche“ sind unten als pdf-Datei verfügbar.

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