| Pressemeldung | Nr. 082

Beeindruckende Solidarität der chinesischen Christen in der Corona-Krise

Erzbischof Ludwig Schick ruft zum Gebet für die Kirche in China am 24. Mai auf

Im Jahr 2007 hat Papst Benedikt XVI. den 24. Mai als Weltgebetstag für die Kirche in China eingeführt. Auch Papst Franziskus bittet, „jede örtliche katholische Gemeinschaft auf der ganzen Welt“ möge „unsere Brüder und Schwestern in China mit eifrigem Gebet und mit brüderlicher Freundschaft begleiten“. Die deutschen Bischöfe schließen sich dieser Bitte des Heiligen Vaters an und rufen die Katholiken in Deutschland zum Gebet für die Kirche in China auf. „Mit großzügigen Spenden in den ersten Monaten der Corona-Pandemie haben die Katholiken in China nicht nur ihre Landsleute unterstützt, sondern auch weltweit Hilfsgüter versandt. Unsere Schwestern und Brüder in China haben damit ihrer Nächstenliebe tätigen Ausdruck verliehen und ein großartiges Zeugnis ihres tief verwurzelten Glaubens abgelegt“, so der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Ludwig Schick (Bamberg). „Schließen wir diejenigen in unsere Gebete ein, die trotz Bedrängungen treu ihren Glauben bezeugen.“

Das China-Zentrum in Sankt Augustin hat darauf hingewiesen, dass allein über das katholische Hilfswerk Jinde Charities fast zwei Millionen Euro an Spenden der chinesischen Katholiken für die Katastrophenhilfe innerhalb Chinas bereitgestellt werden konnten. Später wurde die Hilfe auf die internationale Ebene ausgeweitet. Bis Ende April sind Hilfsgüter im Wert von über 1,5 Millionen Euro zunächst für Korea, später für Norditalien bereitgestellt worden.

„Diese internationale Hilfe bezeugt auf beeindruckende Weise die weltkirchliche Solidarität der chinesischen Katholiken“, betont Erzbischof Schick. „Sie sehen sich als Teil der universalen Kirche und trotzen den Bedrängungen und Anfeindungen der Behörden, die darauf abzielen, sie von der Weltkirche abzusondern.“

Im vergangenen Jahr standen die Wirkungen, die von der „Vorläufigen Vereinbarung“ vom 22. September 2018 zwischen dem Heiligen Stuhl und der Volksrepublik China ausgingen, im Mittelpunkt vieler Diskussionen und Berichte. Dem Papst wurden für die Zukunft gewisse Rechte bei der Auswahl und Ernennung von Bischöfen eingeräumt. Als Gegenleistung sind sieben Bischöfe der KP-nahen „Patriotischen Vereinigung“ wieder in die volle Gemeinschaft der Kirche aufgenommen worden.

Leider müsse man heute feststellen, so Erzbischof Schick, dass sich die Situation in den zurückliegenden anderthalb Jahren für die Christen in China nicht wie erhofft spürbar verbessert habe. „Lediglich zwei Bischöfe sind bisher nach den Regeln der Vereinbarung ernannt worden, wobei allerdings zum ersten Mal die ‚Zustimmung‘ des Papstes öffentlich bekanntgegeben wurde.“ Über 40 Bischofssitze seien hingegen nach wie vor unbesetzt. Viele Berichte deuteten darauf hin, dass die Repressalien auf die Katholiken in China zunehmen. „Der Inhalt der Vereinbarung ist immer noch geheim, aber es ist anzunehmen, dass es im September 2020 eine Auswertung des bisher vorläufigen Abkommens geben wird“, so Erzbischof Schick.


Hintergrund

Am 24. Mai jedes Jahres findet die traditionelle Wallfahrt zum größten chinesischen Marienheiligtum Sheshan in der Nähe von Shanghai statt. Allerdings sind in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie Pilgerfahrten und Marienprozessionen untersagt. Die katholische Kirche begeht weltweit an diesem Datum den Gebetstag für die Kirche in China, den Papst Benedikt XVI. im Jahr 2007 eingeführt hatte. Sie ruft alle katholischen Christen auf, im Gebet ihre Verbundenheit und Solidarität mit den Christen in China zu zeigen.

Anregungen für Gebete und Fürbitten sowie Hintergrundinformationen über die Lage der Kirche in China können von der Internetseite des China-Zentrums e. V. (http://www.china-zentrum.de/religion-in-china/katholische-kirche/Weltgebetstag) abgerufen werden.

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