| Pressemeldung | Nr. 187

Bischof Bätzing würdigt den 100. Jahrestag der Wiedererlangung der Unabhängigkeit Polens

„Freiheit und Unabhängigkeit können nur gemeinsam und niemals gegeneinander errungen werden“

Die Wiedererlangung der polnischen Unabhängigkeit vor 100 Jahren hat heute (17. November 2018) der Bischof von Limburg, Bischof Dr. Georg Bätzing, bei einem Gottesdienst im Frankfurter Dom St. Bartholomäus gewürdigt. In seinem namens der Deutschen Bischofskonferenz vorgetragenen Grußwort betonte Bischof Bätzing, dass es gut sei, wenn Polen und Deutsche angesichts des historischen Anlasses gemeinsam Gott für Frieden und Freiheit danken und miteinander für ein in Frieden geeintes Europa beten.

„Mit der Wiedererlangung der polnischen Unabhängigkeit wurde im Jahr 1918 ein großes historisches Unrecht am polnischen Volk korrigiert. Die Teilungen Polens waren Ausdruck einer imperialen Politik in Ostmitteleuropa, deren Auswirkungen mit zum Ersten Weltkrieg beigetragen haben. Aber mit der Wiedererrichtung des polnischen Staates 1918 war es leider nicht getan“, so Bischof Bätzing. „Wir blicken heute zurück auf ein Jahrhundert, an dessen Beginn gegenseitiges Misstrauen, Gewalt und Repression standen. Erst mit der beginnenden deutsch-polnischen Versöhnung setzte ein Prozess der gegenseitigen Europäisierung ein, deren Früchte wir heute gemeinsam genießen können.“

Bischof Bätzing erinnerte an das Wort der polnischen Bischöfe von 1965, das sie damals an die deutschen Bischöfe richteten: „Wir vergeben und bitten um Vergebung.“ Die Erfahrung der deutsch-polnischen Versöhnung stelle heute eine wichtige Ermutigung für viele dar, die in anderen Zusammenhängen um Versöhnung ringen. „Es gehört zu den Grunderfahrungen der europäischen und darin auch der deutsch-polnischen Geschichte, dass Freiheit und Unabhängigkeit nur gemeinsam und niemals gegeneinander errungen werden können. Lassen Sie uns aus dieser Grunderfahrung heraus die großen Herausforderungen unserer Zeit annehmen!“ Bischof Bätzing rief dazu auf, der Versuchung gegenseitiger Schuldzuweisung zu widerstehen.

„Gerade heute ist von uns als Polen und Deutschen ein gemeinsames Zeugnis für Europa und die Welt gefordert. Und noch mehr ist es uns als Katholiken überall auf der Welt aufgetragen, uns an jedem Ort unermüdlich für ein friedliches Miteinander einzusetzen, und zwar über die Grenzen von Nationen, Sprachen, Kulturen und Religionen hinweg“, so Bischof Bätzing.

Dem Gottesdienst im Frankfurter Dom unter dem Leitwort „Dank und Freude“ stand der frühere Krakauer Erzbischof Kardinal Stanisław Dziwisz vor. Eingeladen hatte die Delegatur der Deutschen Bischofskonferenz für die in Deutschland lebenden polnischen Katholiken.

 
Hinweis:

Das Grußwort von Bischof Dr. Georg Bätzing ist untenstehend als pdf-Datei verfügbar.

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