| Pressemeldung | Nr. 187

Bischof Timmerevers spricht vor der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Dresden

„Wir stehen als Christen vor ähnlichen Herausforderungen“

Mit einem Appell, als ökumenisch verbundene Kirchen gemeinsam den „Schrei nach Gerechtigkeit und Frieden“ zu hören, hat Bischof Heinrich Timmerevers (Dresden-Meißen) heute (10. November 2019) bei der sechsten Tagung der 12. Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Dresden gesprochen. Das Schwerpunktthema der Synode „Auf dem Weg zu einer Kirche der Gerechtigkeit und des Friedens“ treffe mitten ins Herz des christlichen Glaubens.

„Indem wir als Kirchen diesen Ruf vernehmen und ernstnehmen, stellen wir uns radikal auf die Seite der Ärmsten. Das Friedensengagement der Kirchen ist somit Ausdruck der vorrangigen Option für die Armen, die lebenspraktisch wirksam werden kann und muss“, sagte Bischof Timmerevers. „Eine Kirche, die so auf dem Weg zu Gerechtigkeit und Frieden ist, ist dann auch immer eine Kirche, die ihren Weg gemeinsam mit den betroffenen Menschen geht.“

Mit Blick auf die Lage in der katholischen Kirche erinnerte Bischof Timmerevers an die laufende Verpflichtung, Konsequenzen aus den Fällen sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen durch katholische Priester, Diakone und männliche Ordensangehörige zu ziehen, deren Ausmaß bedrückend sei. Neben der Notwendigkeit der direkten Aufarbeitung und unmittelbarer Maßnahmen der Prävention arbeite man auch an strukturellen Defiziten, die Missbrauch zwar nicht verursachten, wohl aber begünstigten. „Dies hat die Deutsche Bischofskonferenz zum Anlass genommen, gemeinsam mit dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken einen Synodalen Weg zu beschließen, der auf der gemeinsamen Suche nach Schritten zur Stärkung des christlichen Zeugnisses die Klärung von zentralen Problemfeldern anstrebt“, so Bischof Timmerevers. Er fügte hinzu: „Da sich die katholische Kirche in Deutschland mit ihren Schwestern und Brüdern in anderen Kirchen und christlichen Gemeinschaften eng verbunden weiß und damit in den Sitzungen der Synodalversammlungen und in der Arbeit der Synodalforen ihre verschiedenen Perspektiven auf die zu beratenden Themen- und Handlungsfelder zu Wort kommen können, sollen auch Beobachterinnen und Beobachter aus der Ökumene zum Synodalen Weg eingeladen werden.“

Bischof Timmerevers würdigte in seinem Grußwort im Namen der Deutschen Bischofskonferenz auch das gute ökumenische Miteinander, „das über viele Jahre gewachsen ist und uns im Reformationsjahr 2017 noch einmal einander näher gebracht hat“. Die evangelische Kirche bat er um das begleitende Gebet für den Synodalen Weg. „Wir stehen als Christen in unserem Land, in dem der Resonanzboden für den christlichen Glauben und wohl auch für den Glauben generell kleiner zu werden scheint, vor ähnlichen Herausforderungen, Menschen mit der Frohen Botschaft in Kontakt zu bringen. Dabei verstehen wir uns – gottlob – nicht als Konkurrenten. Im Gegenteil: Unser christliches Zeugnis ist umso stärker, je glaubwürdiger jeder einzelne Christ und jede einzelne Kirche und Gemeinschaft ist und je mehr es uns gelingt, auf dem weiteren ökumenischen Weg die bestehende Verbundenheit unter uns mit Leben zu füllen und sichtbar zu machen.“


Hinweis:

Das Grußwort von Bischof Timmerevers ist untenstehend als pdf-Datei verfügbar.

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