| Pressemeldung | Nr. 202

Erzbischof Heße begrüßt Annahme des Globalen Migrationspaktes

„Ein Mehr an internationaler Zusammenarbeit ist dringend erforderlich!“

Anlässlich der Annahme des Globalen Pakts für sichere, geordnete und reguläre Migration durch die Staats- und Regierungschefs in Marrakesch am heutigen Montag (10. Dezember 2018) erklärt der Vorsitzende der Migrationskommission der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Stefan Heße (Hamburg):

„Die Entwicklungen der letzten Jahre haben klar vor Augen geführt: Für eine verantwortungsvolle Migrations- und Flüchtlingspolitik ist ein Mehr an internationaler Zusammenarbeit dringend erforderlich. Ich freue mich daher, dass die Weltgemeinschaft dieser Tage zwei wichtige internationale Pakte annimmt: heute in Marrakesch den Globalen Migrationspakt, kurze Zeit später in New York den Globalen Flüchtlingspakt.

Gerade der Globale Migrationspakt kann als Meilenstein bezeichnet werden. Hier werden die verschiedenen Herausforderungen der Migration als gemeinsame Aufgabe von Herkunfts-, Transit- und Zielländern in den Blick genommen. Dieser Ansatz kann den Weg zu einer besseren internationalen Verantwortungsteilung ebnen. Der Pakt orientiert sich unmissverständlich an den Menschenrechten und weiß sich zugleich pragmatischen Lösungsstrategien verpflichtet. Er ist rechtlich nicht unmittelbar bindend. Doch sollte der Migrationspakt in seiner Wirkung nicht unterschätzt werden: An den Standards, die er festschreibt, müssen sich die Staaten künftig messen lassen. Und auf internationaler Ebene schafft er relevante neue Formen der Informationssammlung, des Austauschs und der Zusammenarbeit.

Als Katholiken gehören wir einer Weltkirche an, das heißt: einer Gemeinschaft, die in allen Völkern und Kontinenten beheimatet ist. Prägend für unseren Glauben ist auch eine besondere Sensibilität gegenüber Migranten und Flüchtlingen. Es ist deshalb kein Zufall, dass die katholische Kirche die Verhandlungen rund um die beiden Globalen Pakte von Anfang an intensiv begleitet hat. Papst Franziskus hat uns dabei vier Leitworte mitgegeben: aufnehmen, schützen, fördern, integrieren. Diese Handlungsmaximen finden einen deutlichen Widerhall in den nun vorliegenden Dokumenten.

Politische Kräfte, die sich der multilateralen Zusammenarbeit in Migrationsfragen entgegenstellen, handeln letztlich gegen die Interessen ihres eigenen Landes. Wer für Abschottung und Alleingänge plädiert, verweigert sich der Realität. Stattdessen gilt: Eine bessere Gestaltung des globalen Migrationsgeschehens ist in unser aller Interesse. Die offizielle Annahme des Migrationspakts wie auch des Flüchtlingspakts markiert kein Ende, sondern einen Auftakt: Staat, Kirche und Zivilgesellschaft sind nun gemeinsam gefragt, die beiden Pakte mit Leben zu füllen.“

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