| Pressemeldung | Nr. 027

Exposure- und Dialogprogramm in Kenia zum Einsatz von Religionen für Frieden, Sicherheit und Entwicklung

Erzbischof Schick: „Das gemeinsame Zeugnis vor allem von Christen und Muslimen hilft, religiösen Extremismus zu überwinden“

Im afrikanischen Kenia ist heute (27. Februar 2020) das Exposure- und Dialogprogramm „Religionen als Partner für Frieden, Sicherheit und Entwicklung?“ zu Ende gegangen. Der achttägige Austausch ging seit dem 19. Februar 2020 der Frage nach, wie Zusammenarbeit und Dialog der Religionen zu einem friedlichen Zusammenleben in der Gesellschaft beitragen können. In Kenia ist eine Reihe von Ethnien und Religionen präsent. Das Land hat große soziale Probleme zu bestehen. In der jüngeren Vergangenheit musste Kenia wiederholt um den inneren Zusammenhalt und eine gewaltfreie Lösung der gesellschaftlichen Konflikte ringen. Gerade deshalb hat sich dort aber auch eine beachtliche Kultur des interreligiösen Zusammenwirkens ausgebildet.

Träger des Projektes war der Exposure- und Dialogprogramme e. V., dessen Vorhaben von der Deutschen Bischofskonferenz und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung finanziert werden. An der Vorbereitung waren auch der Zivile Friedensdienst (ZFD) und AGIAMONDO, der Personaldienst der katholischen Kirche in der internationalen Zusammenarbeit, beteiligt.

Die Deutsche Bischofskonferenz war durch den Vorsitzenden der Kommission Weltkirche, Erzbischof Dr. Ludwig Schick (Bamberg), vertreten. Auf Einladung von Scheich Abu-Hamza wohnte er vier Tage mit dessen Familie im größten Slum von Nairobi, Kibera, um die gemeinsamen Aktivitäten der verschiedenen Religionen in diesem Brennpunkt konkret kennenzulernen. „Mir wurde erneut deutlich, wie wichtig interreligiöser Dialog und die Zusammenarbeit der Religionen sind, wenn es darum geht, Konflikte gewaltfrei beizulegen, Frieden zu sichern oder wiederherzustellen und Armut zu bekämpfen; Förderung der Schul- und Erwachsenenbildung mit Arbeitsmöglichkeiten ist dabei ein wichtiger Faktor. Das gemeinsame Zeugnis, vor allem von Christen und Muslimen, hilft zudem, religiösen Extremismus zu überwinden“, so Erzbischof Schick. Er fügte hinzu: „Nicht zuletzt stellt das gemeinsame Wirken der Religionsgemeinschaften für das Wohl aller Kenianer eine kontinuierliche Ermahnung an die politischen Eliten des Landes dar, den Versuchungen der Gewalt und der Korruption zu widerstehen und dem Gemeinwohl zu dienen.“

Im Anschluss an ihre mehrtägigen Aufenthalte in verschiedenen Gemeinschaften in Kenia reflektierten die Teilnehmer ihre Erfahrungen untereinander und diskutierten sie mit Verantwortlichen aus den Religionsgemeinschaften und der Politik in Kenia. Das Programm ist ein Beitrag zur Stärkung religiöser Akteure, die sich für die friedliche Entwicklung des Landes einsetzen sowie zur Verbesserung des Austauschs zwischen religiösen und staatlichen Verantwortungsträgern.

Hintergrund

Der Exposure- und Dialogprogramme e. V. bietet politischen, gesellschaftlichen und kirchlichen Entscheidungsträgern einen konkreten Einblick in entwicklungs-, friedens- und menschenrechtlich relevante Situationen im globalen Süden und in Osteuropa. Die Teilnehmer erhalten die Möglichkeit, in die Lebenswirklichkeit vor Ort einzutauchen und das so gewonnene Erfahrungswissen in sich anschließenden Dialogen zu vertiefen, um es schließlich in politische oder politikrelevante Prozesse einzubringen.

Am Programm in Kenia nahmen neben Erzbischof Schick 18 weitere Personen aus Deutschland teil, darunter die Bundestagsabgeordneten Prof. Dr. Heribert Hirte (CDU), Karl-Heinz Brunner (SPD), Ottmar von Holtz (Grüne) und Kathrin Vogler (Die Linke), Vertreter des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie aus dem kirchlichen und zivilen Bereich.

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