| Aktuelle Meldung | Nr. 022

Gemeinsame Erklärung der Stiftungsratsvorsitzenden der Maximilian-Kolbe-Stiftung anlässlich des 55. Jahrestags des Briefwechsels der polnischen und deutschen Bischöfe

Papst Franziskus hat in seiner neuen Enzyklika Fratelli tutti dazu aufgerufen, sich für Geschwisterlichkeit und soziale Freundschaft einzusetzen. In diesem Geist erinnern wir uns daran, dass am 18. November vor 55 Jahren, inspiriert durch das geistliche Klima des Zweiten Vatikanischen Konzils der Briefwechsel zwischen den polnischen und deutschen Bischöfen begann. Er war eine Initialzündung des deutsch-polnischen Dialogs sowie des gesellschaftlichen Versöhnungsprozesses zwischen Polen und Deutschen.

In der aktuellen Situation Europas und der Welt braucht es verstärkt das christliche Versöhnungszeugnis der Kirche, das bekräftigt, dass die Bitte um Versöhnung ausgesprochen und Vergebung gewährt werden kann. Dieses Zeugnis darf sich nicht allein auf das historische Gedächtnis beschränken. Daher haben die deutschen und die polnischen Bischöfe 2007 mit der Maximilian-Kolbe-Stiftung ein gemeinsames Instrument der kontinuierlichen Arbeit für Versöhnung und Frieden geschaffen.
Die Stiftung arbeitet nach dem im Evangelium beschriebenen Prinzip von Samenkorn und Sauerteig. Sie ist in vielen Ländern tätig und zeigt insbesondere der jungen Generation, dass Versöhnung möglich und der gemeinsame Aufbau einer friedlichen Zukunft wichtiger ist, als das Festhalten an Konflikten und an zweifelhaften Logiken der Abgrenzung.

Die Stiftung geht ihrem Auftrag auch an dem besonderen Ort Auschwitz nach. Dort versammelt sie jedes Jahr junge Menschen aus verschiedenen Ländern, um durch Begegnung, Kennenlernen und Austausch zu einem wirklichen Dialog zu finden und um mit dem heiligen Maximilian Kolbe, dem Patron der Versöhnung, die Kraft der Worte zu erfahren: „Wir vergeben und bitten um Vergebung.“

Im Geist dieser Tradition hat die Maximilian-Kolbe-Stiftung gemeinsam mit dem Maximilian-Kolbe-Werk dankbar den Beschluss des deutschen Bundestags zur Kenntnis genommen, in Berlin ein Denkmal zur Erinnerung an die polnischen Opfer der deutschen Okkupation in Polen zu errichten. Der Vorstandsvorsitzende sowohl des „Maximilian-Kolbe-Werk“ als auch der „Maximilian-Kolbe-Stiftung“, Peter Weiß MdB, betont, dass damit eine wichtige Lücke in den deutsch-polnischen Beziehungen geschlossen wird. Das geplante Denkmal soll sowohl der Erinnerung als auch der Begegnung dienen, was auch Ziel der Maximilian-Kolbe-Stiftung ist.

Wir hoffen, dass auch die kommunalen Verantwortlichen in Berlin diese Initiative unterstützen. Sie ist Ausdruck der Anerkennung für die Errungenschaften der deutsch-polnischen Versöhnung, die auf den Worten im Briefwechsel der polnischen und deutschen Bischöfe 1965 aufbaut: „Wir vergeben und bitten um Vergebung“, die zu „Geschwisterlichkeit und sozialer Freundschaft“ (Papst Franziskus, Fratelli tutti) führen.

Prof. Dr. Ludwig Schick              Dr. Wiktor Skworc
Erzbischof von Bamberg            Erzbischof von Katowice

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