| Pressemeldung

Initiative für einen Friedensdialog in Kolumbien

Vertreter des kolumbianischen Nationalen Friedensrates (Comité Nacional de Paz) und der Nationalen Befreiungsfront (Ejército de Liberación Nacional – ELN) sind in Mainz zusammengetroffen, um über Auswege aus der Krise in Kolumbien zu sprechen. Das Treffen wurde gemeinsam von der Kolumbianischen und der Deutschen Bischofskonferenz moderiert.

Es war das erste dieser Art und soll als Grundlage eines breiten Dialogs zur inneren Befriedung des Landes dienen. Ein erster Versuch, die Zusammenkunft zu organisieren, war 1996 fehlgeschlagen.

Verabredet wurde eine weitere Zusammenkunft, die nach Möglichkeit im Juli in Deutschland stattfinden soll. Außerdem haben beide Seiten in einer „Erklärung von Mainz“ die Absicht bekundet, rasch erste Schritte zur Überwindung der Gewalt zu unternehmen.

Das Treffen ging am Montagmorgen mit einem Abschlußempfang durch den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Karl Lehmann, zu Ende.

Wortlaut der Erklärung von Mainz Mainz, den 28. Juni 1998

In Mainz, Bundesrepublik Deutschland, trafen sich mit Unterstützung und in Zusammenarbeit mit den Bischofskonferenzen von Deutschland und Kolumbien Vertreter der „Nationalen Befreiungsarmee“ (ELN) und des „Nationalen Friedenskomitees“ (Comité Nacional de Paz), um zur Suche nach Lösungen für die Krise des Landes beizutragen.

Diese Initiative erfolgt in Zusammenhang mit dem Bemühen, verschiedene Bereiche der Gesellschaft zusammenzubringen, um Wege aus dem Konflikt zu finden, und zwar unter aktiver Teilnahme aller. Grundlage sind der Vorschlag einer Convención Nacional, das Ergebnis des Votums für ein „Mandat des Friedens, des Lebens und der Freiheit“ (Mandato por la Paz, la Vida y la Libertad) und der Plan der „Ständigen Versammlung der Zivilgesellschaft für den Frieden“ (Asamblea Permanente de la Sociedad Civil por la Paz).

Es wurde folgendes vereinbart:

die Gespräche zwischen der ELN, dem Comité Nacional de Paz und verschiedenen Bereichen der Gesellschaft fortzuführen, um die seit 1996 in Deutschland unternommenen Bemühungen fortzusetzen.für den kommenden Monat Juli ein größeres Treffen mit der Führung der ELN und verschiedenen Bereichen der Gesellschaft einzuberufen, bei dem dieser Prozeß mit der Unterstützung und unter Beteiligung der Bischofskonferenzen von Deutschland und Kolumbien konkretisiert werden soll.Sofortmaßnahmen zu fördern, die zu einer Humanisierung des Konflikts und zur Überwindung aller Formen von Gewalt führen.sich gemeinsam für die Bildung einer Führung einzusetzen, die sozialem Handeln verpflichtet ist, auf ethischen Grundsätzen, der Achtung und dem friedlichen Einvernehmen zwischen den Kolumbianern basiert, wobei geeignete Mittel die Demokratie, die Solidarität und der Aufbau einer nationalen Einheit sind, welche die gegnerischen politischen Standpunkte umfaßt.

Mit diesem Projekt wollen wir gemeinsam zum Aufbau einer nationalen Einheit beitragen, die die Festigung geeigneter demokratischer Strukturen ermöglicht, die auf sozialer Gerechtigkeit, der Achtung der Verschiedenheit und der ganzheitlichen Entwicklung des kolumbianischen Volkes basieren.

Für die ELN:

  • Pablo Beltrán
    Mitglied des Comando Central Miltón Hernandez
    Mitglied der Dirección NacionalFür das Comité Nacional de Paz:
  • Jaime Bernal Cuellar
    Generalstaatsanwalt Sabas Pretelt de la Vega
    Präsident von FENALCO


Moderatoren:

  • P. Hans Langendörfer SJ
    Deutsche Bischofskonferenz
  • P. Jorge Martínez Restrepo
    Kolumbianische Bischofskonferenz
  • Bischof Emilio L. Stehle


[Übersetzung aus dem Spanischen]

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