| Pressemeldung | Nr. 149

Kardinal Marx predigt im Dom zu Fulda

Religion nicht instrumentalisieren

Der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, hat heute Morgen (24. September 2020) in der Eucharistiefeier anlässlich der Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz dazu aufgerufen, selbstkritisch zu fragen, was die Corona-Zeit für Kirche, Gesellschaft und jeden einzelnen bedeute. Von vielen werde gemeinsam gesehen, dass die Corona-Pandemie Entwicklungen verschärft und beschleunigt habe und Dinge ins Licht rücke, die eine neue Dynamik erhielten. Das gelte auch für das Leben der Kirche und für die Zukunft der Religion.

Kardinal Marx appellierte in seiner Predigt, den wahren Sinn und Wert von Religion wachzuhalten. In einer Gesprächsrunde habe er erlebt, wie jemand gerufen habe: „Stoppt Religion!“ „Ich war erschrocken, aber mir war klar, da gibt es einen Hintergrund: Die Erfahrung, dass Religion im allgemeinen Sinne nicht nur einfach friedensstiftend ist, Menschen zusammenführt, Brücken baut, die Liebe fördert, sondern dass Religion auch Gräben aufreißen, Hass schüren kann und immer wieder für politische Zwecke instrumentalisiert wird.“ Es gelte, wachsam zu sein, um Religion nicht zu missbrauchen und fundamentalistischen Strömungen keine Chance zu geben.

Die gegenwärtige Zeit der Corona-Pandemie stelle die Kirche in besonderer Weise vor die Aufgabe, von Gott zu sprechen. „Da reicht es nicht zu sagen ‚Religion‘, sondern wir müssen tiefer graben und auf den kommen, dessen Namen wir tragen: Jesus von Nazaret. Es gilt, sein Reden neu zu verstehen, seine Sprache neu zu sprechen. Der Schritt auf Christus zu ist ein Fortschritt – für den Menschen, für die Kultur, das Leben, die Familie – und kein Rückschritt“, so Kardinal Marx.

Die Kirche werde auch weiter evangelisieren mit dem Blick nach vorne, auf Christus hin ausgerichtet. „Vielleicht lernen wir dann, dass manches ‚Windhauch‘ ist, auch bei uns, auch im kirchlichen Leben und dem, was wir verkünden. Wir dürfen uns nicht in Nebensächlichkeiten verzetteln, sondern müssen alles dafür tun, das Wort Gottes ein ganzes Leben lang befreiend zu erleben. Glauben wir nicht, wir hätten schon alles abgeschlossen. Bleiben wir neugierig! Deshalb mahnt uns die Corona-Zeit, kritisch zu fragen, was wir zurücklassen können und was wir auf unserem Weg brauchen. Schauen wir auf Christus, der uns führt, und versuchen wir, diesen Christus lebendig neu auszusprechen“, sagte Kardinal Marx.

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