| Pressemeldung | Nr. 076

Katholischer Kinder- und Jugendbuchpreis 2013 verliehen

Tamara Bach wird für ihr Buch „Was vom Sommer übrig ist“ ausgezeichnet

Zum 24. Mal hat die Deutsche Bischofskonferenz den Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreis verliehen. In diesem Jahr haben die deutschen Bischöfe am 30. April 2013 im Haus der Katholischen Kirche in Stuttgart die deutsche Autorin Tamara Bach für ihr Werk „Was vom Sommer übrig ist“ ausgezeichnet. Für die Jury unter Vorsitz von Weihbischof Robert Brahm (Trier) hob sich das Buch von den 233 Titeln ab, die von 70 Verlagen eingereicht wurden und durch die sich die Jurymitglieder gelesen hatten.

In seiner Begrüßung und Laudatio lobte Bischof Dr. Gebhard Fürst (Rottenburg-Stuttgart), Vorsitzender der Publizistischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz, die „Klarheit der Sprache“ sowie den „Rhythmus und Klang der Schreibweise“ der Autorin. Tamara Bach lasse die Grenze zwischen Autor, Buch und Leser beinahe verschwimmen und die Stimmen ihrer zwei Protagonistinnen zu einer Melodie verschmelzen. Die beiden Mädchen zögen Kraft aus ihrer Träumerei und ihrer Freundschaft und seien einander ein Stück Heil. Religiös interpretiert würden sie auf eine literarische Übersetzung von „religio“ verweisen, Verbundenheit und Zugehörigkeit schaffen und einander Trost sein. Der Katholische Kinder- und Jugendbuchpreis verdanke dem Engagement der Jury seine hohe Anerkennung sowohl in der konfessionellen als auch säkularen Verlagswelt: „Worte, Sprache und Bücher sind Mittler und Vermittler. Lesen entschlüsselt unsere Umwelt und erschließt uns gleichzeitig neue Welten. Lesen lässt uns teilhaben am Leben, Denken und Fühlen anderer Menschen, an anderen Ereignissen von anderen Orten und aus anderen Zeiten. Es ermöglicht der Leserin und dem Leser einen Perspektivwechsel zu wagen und eine Zeitreise zu unternehmen. In den Büchern der Empfehlungsliste findet sich etwas, was noch lange nach dem Lesen nachwirkt“, so Bischof Fürst.

Tamara Bach bedankte sich bei der Jury für die Auszeichnung: „Vor allem aber danke ich der Deutschen Bischofskonferenz dafür, dass sie meinem Buch den Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreis verleiht, aber auch für das, was sie in dem Text gefunden hat. Dass sie ihr Augenmerk nicht auf die schlimmen Sachen gerichtet haben, auf die verkommene Jugend, Mobbing, Vernachlässigung, auf Tod, Selbstmord, sozialen Druck, dass sie stattdessen sagen, es ginge um Trost und Getröstet-Werden.“ Das zu lesen habe sie lächeln lassen, und dafür danke sie der Jury sehr.

Neben der jährlichen Auszeichnung eines Buches mit dem Kinder- und Jugendbuchpreis erstellt die Jury eine Empfehlungsliste mit 14 weiteren Büchern verschiedenster Gattungen der Kinder- und Jugendliteratur. Auch hier finden sich laut Bischof Fürst „Zugänge für ein Fragen nach dem Existentiellen. Dabei schafft es jedes Buch auf seine eigene Weise, Wege zu diesen religiösen Dimensionen zu eröffnen. Diese besondere Verbindung von literarischer Qualität und der hohen Kunst, Fragen zu stellen und zum Nachdenken anzuregen, ist Anlass für die Deutsche Bischofskonferenz, jährlich den Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreis auszuloben.“

Über die Autorin
Tamara Bach wurde 1976 in Limburg an der Lahn geboren und wuchs in Ludwigshöhe in Rheinland-Pfalz auf. 1993 und 1995 nahm sie am renommierten „Treffen Junger Autoren“ teil, auf dem sie auch ausgezeichnet wurde. Sie studierte Germanistik und Anglistik für das Lehramt in Mainz und Berlin. Neben ihrem Studium arbeitete sie für das Fernsehen und entwickelte Jugendtheaterstücke. Ihr erstes Buch „Marsmädchen“ wurde 2002 als noch unveröffentlichtes Manuskript mit dem Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis ausgezeichnet und erhielt außerdem 2004 den Deutschen Jugendliteraturpreis. Heute lebt und schreibt Tamara Bach in Berlin.

Über das Buch
Die Kindheit gilt als Zeit, in der das Wünschen noch geholfen hat. Für Louise und Jana ist diese Zeit jedoch vorbei: Jana wird 13 Jahre alt, ihre Eltern aber vergessen ihren Geburtstag. Die 17jährige Louise hat ein bitteres Schuljahr hinter sich. Für sie stimmt nichts in diesem Sommer. Die auf den ersten Blick ungleichen Mädchen leben beide im Schatten eines Krankenhauses: Louises Eltern arbeiten dort und versuchen, ihre Dienste so einzuteilen, dass immer einer der beiden zu Hause bei der Tochter ist. Die Dienstzeiten und die daraus resultierende Erschöpfung führen jedoch dazu, dass Louise allein mit meist schlafenden und schweigenden Eltern lebt. Janas Eltern hingegen sprechen sehr wohl. Allerdings vor allem mit Janas Bruder, der in diesem Krankenhaus im Koma liegt.


Hinweis:

Die Laudatio von Bischof Dr. Gebhard Fürst sowie die Dankworte der Preisträgerin Tamara Bach finden Sie untenstehend als pdf-Dateien zum Herunterladen. Weitere Informationen sind auf der Themenseite Katholischer Kinder- und Jugendbuchpreis verfügbar.

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