In über 500 katholischen Kirchen und sonstigen kirchlichen Bauten werden am bundesweiten "Tag des offenen Denkmals" (Sonntag, 9. September 2001) Sonderprogramme und Führungen für Besucher angeboten. Der "Tag des offenen Denkmals" bietet eine besondere Gelegenheit, historische Kirchengebäude intensiver kennen zu lernen, auch Bereiche, die dem öffentlichen Zutritt sonst meist verwehrt bleiben, selbst wenn gottesdienstlich genutzte katholische Kirchenräume normalerweise tagsüber immer geöffnet sind.
Wohl jeder hat schon einmal ein historisches Kirchengebäude betreten und Altäre, Fresken oder Skulpturen auf sich wirken lassen. Manch faszinierender Gebäudeteil bleibt aber dem Auge des "normalen" Kirchenbesuchers verborgen: Kunstvoll konstruierte Dachstühle mit jahrhundertealtem Gebälk, geheimnisvolle Kellergewölbe, trutzige Turmkammern sind Beispiele für Baudenkmäler, die am "Tag des offenen Denkmals" besichtigt werden können.
Kirchliche Baudenkmäler sind geprägt von den Spuren einer bewegten, vielschichtigen Geschichte. Viele bauliche Merkmale erscheinen dem Laien heute rätselhaft. Umso reizvoller ist es, die Spuren der Vergangenheit zu entziffern. Warum ist in manchen Kirchen der Altarbezirk durch eine säulengestützte Trennwand vom übrigen Kirchenraum abgetrennt? Warum haben manche Kanzeln ein eigenes kleines "Dach" - ist es nur Schmuck oder hat es eine Funktion? Warum befindet sich neben etlichen Klosterpforten ein kleiner Mauerdurchbruch? Diese und viele andere Fragen werden am "Tag des offenen Denkmals" in den meisten deutschen Diözesen in Sonderführungen und Vorträgen vor Ort beantwortet. Die deutschen Diözesen bieten am 9. September 2001 spannende und originelle Beiträge rund um das kirchliche Baudenkmal. Vielleicht entdeckt dabei auch der eine oder die andere (wieder) für sich ganz persönlich das, was kirchliche Architektur so einzigartig macht: Dass sie eine zeitüberdauernde religiöse Botschaft widerspiegelt und dadurch bereichernde geistige Tiefendimensionen eröffnet.