| Pressemeldung | Nr. 085

Ökumenischer Gottesdienst zum DFB-Pokalfinale

„Gelebte Vielfalt im Miteinander und in Einmütigkeit“

Die katholische und die evangelische Kirche in Deutschland haben heute (19. Mai 2018) vor dem DFB-Pokalfinale gemeinsam mit Vertretern des Deutschen Fußballbundes (DFB), Fans und freiwilligen Helfern in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin unter dem Leitthema „Und eine Sprache haben sie alle …“ (Gen 11,6) einen ökumenischen Gottesdienst gefeiert.

Der Sportbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland, Dr. Volker Jung (Darmstadt), warb darum, mitten im sportlichen Wettbewerb „als Menschen in all unserer Vielfalt zu einem guten und friedlichen Miteinander zu finden“. Er erinnerte im Gottesdienst zum DFB-Finale auch daran, wie „brüchig das Leben sein kann“. Der Ort des Fußball-Gottesdienstes sei „ein Mahnmal für die Zerstörung durch den Krieg, der eine Folge nationalen Wahns war“. Dort sei auch der Anschlag an Weihnachten vor anderthalb Jahren präsent, bei dem auf dem Breitscheidplatz in unmittelbarer Nähe der Gedächtniskirche zwölf Menschen ihr Leben verloren.

Nach Worten Jungs, der auch Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau ist, sei es wichtig, Siege und Niederlagen in ein „großes Ganzes einzuordnen“. Menschen dürften auf Gott als „großen Rückhalt im Leben“ vertrauen. Sie könnten dann auch erleben, „wie wunderbar es ist, wenn Leben nicht durch Gewalt zerstört wird – wenn Menschen in Frieden miteinander leben und gegeneinander Fußball spielen können“, so Jung.

In seiner Predigt erinnerte Weihbischof Jörg Michael Peters (Trier), Sportbischof der Deutschen Bischofskonferenz, an die verbindende Kraft, die der Sport haben kann. „Dass ein Gelingen gelebter Vielfalt im Miteinander und in Einmütigkeit keine Selbstverständlichkeit ist, zeigt uns der realistische Blick ins Weltgeschehen. Viele Menschen brechen aus ihrer Heimat aus – weil sie vor Krieg und Armut flüchten, weil sie woanders, viele von ihnen auch hier bei uns, eine Perspektive suchen – Ruhe, Arbeit, ein Leben ohne Verfolgung und Angst“, betonte Weihbischof Peters angesichts der weltweiten Migrations- und Fluchtbewegungen. Vor diesem Hintergrund kann der Sport – namentlich der Fußball – zur Brücke werden: „Wenn auch die Sprache trennt oder anfangs unverständlich ist – die Regeln des Fußballs sind bekannt. Auch wenn die Sprache nicht verständlich ist, so ist die Verständigung auf dem Platz doch einfach. Man begreift ohne Sprache die Laufwege seiner Mitspieler, weiß, wie sie am besten angespielt werden sollen. Auch wer eine Sprache nicht ganz gut versteht,  ist Teil des Teams, verfolgt das gleiche Ziel …  Sport hat in diesem Sinne eine ungeheure integrierende Kraft.“

Der Einladung der beiden Kirchen zum Gottesdienst folgten neben DFB-Präsident Reinhard Grindel auch DFB-Generalsekretär Dr. Friedrich Curtius, Fan-Vertreter von Eintracht Frankfurt und dem FC Bayern München, Vertreter der freiwilligen Helfer und der Polizei sowie zahlreiche Fußballfans.


Hinweis:

Die Einführung von Kirchenpräsident Dr. Volker Jung und die Predigt von Weihbischof Jörg Michael Peters sind unterstehend als pdf-Dateien verfügbar.

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