| Pressemeldung | Nr. 095

Reise von Erzbischof Schick in den Tschad

Einsatz für religiösen Frieden und die Rechte der christlichen Minderheit

Der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Ludwig Schick (Bamberg), bricht heute (11. Juni 2019) zu einem viertägigen Solidaritätsbesuch in den Tschad auf. Die Reise ist Teil der von der Deutschen Bischofskonferenz seit einer Reihe von Jahren durchgeführten Initiative „Solidarität mit verfolgten und bedrängten Christen in unserer Zeit“. In diesem Jahr steht die nordafrikanische Sahel-Region im Fokus der Initiative.

Der Tschad gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Unzureichende Gesundheitsvorsorge, schlechte Bildungschancen und hohe Arbeitslosigkeit (77 Prozent) sowie zunehmende Dürre und die Ausbreitung der Wüste bestimmen das Leben der Gesellschaft und führen immer wieder zu Konflikten der Ethnien und Gruppen um die eng begrenzten Ressourcen. Seit einigen Jahren nimmt auch ein radikalisierter Islam zunehmend Einfluss auf die gesellschaftlichen Auseinandersetzungen und gefährdet das Zusammenleben zwischen den Religionen. In dieser Situation stellt der Frieden zwischen Christen und Muslimen eine zentrale Voraussetzung für die zukunftsorientierte Entwicklung des Landes dar. Während seines Solidaritätsbesuchs wird Erzbischof Schick die Lebenswirklichkeit des Landes in den Blick nehmen, sich über die Situation der christlichen Minderheit informieren und sich dem vor Ort geführten Dialog zwischen Muslimen und Christen widmen.

Erzbischof Schick trifft auf seiner Reise mit den Gläubigen und offiziellen Vertretern der katholischen Kirche zusammen. In Gesprächen mit dem Erzbischof von N’Djaména, Édmond Djitangar, und dem Apostolischen Vikar von Mongo, Bischof Henri Coudray, wird er die Lage der Katholiken im Land erörtern. Daneben steht der Besuch verschiedener Institutionen des interreligiösen Dialogs und von Bildungseinrichtungen der Orden auf dem Programm. Erzbischof Schick wird auch mit Vertretern des örtlichen Islam zusammentreffen und eine christlich-muslimische Grundschule besuchen, um Praxiseinblicke in die Bemühungen beider Religionsgemeinschaften um Dialog und Frieden zu gewinnen. Darüber hinaus sind Gespräche mit der deutschen Botschaft sowie mit der Apostolischen Nuntiatur vorgesehen.

Hintergrund zur Lage im Tschad

Der Tschad ist eines der ärmsten Länder weltweit. Bedingt durch seine geografische Lage und den Klimawandel bedrohen regelmäßig Dürren die ohnehin fragilen Lebensgrundlagen der Menschen. Im Land leben ca. 120 ethnische Gruppen. Der trockene Norden wird mehrheitlich von nomadischen, muslimisch-arabisch geprägten Gruppen dominiert, während im fruchtbaren Süden sesshafte, afrikanisch-christliche Bauern leben. Insgesamt sind 58 Prozent der Gesamtbevölkerung Muslime und 35 Prozent Christen, davon 18,5 Prozent Katholiken. Neben den Spannungen zwischen dem Norden und dem Süden des Landes sind Ressourcenkonflikte zwischen Sesshaften und Nomaden um den Zugang zu den fruchtbaren Böden des Landes Grund für Konflikte.

Als Antwort auf den Einsatz tschadischer Truppen gegen die terroristische Gruppe Boko Haram in Nigeria kam es seit dem Frühjahr 2015 vermehrt zu Selbstmordattentaten auf dem Staatsgebiet des Tschad. Zunehmend suchen Flüchtlinge aus den Nachbarländern Nigeria, Zentralafrikanische Republik und Sudan Schutz im Land. Gleichzeitig ist der Tschad ein wichtiges Transitland für die Flucht nach Europa.


Hinweis:

Kürzere Interviews mit Erzbischof Schick sind während der Reise je nach Programm möglich. Anfragen richten Sie bitte an die Pressestelle der Deutschen Bischofskonferenz (E-Mail: pressestelle(at)dbk.de).

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