| Pressemeldung

Stellungnahme des Sekretärs der Deutschen Bischofskonferenz, Pater Dr. Hans Langendörfer SJ, zu den Empfehlungen der Deutschen Forschungsgemeinschaft zur Forschung mit menschlichen Stammzellen

Die heute veröffentlichten Empfehlungen der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) zur Forschung mit menschlichen Stammzellen nehmen wir mit großer Enttäuschung zur Kenntnis. Der von der DFG vorgelegte "Stufenplan zur Forschung mit menschlichen embryonalen Stammzellen" ermöglicht es, "frühes menschliches Leben zu Forschungszwecken ... zu verwenden".
Das widerspricht nicht nur dem biblischen Menschenbild, das menschliches Leben von seinem Anfang bis zu seinem Ende schützt und jede Instrumentalisierung menschlichen Lebens - sei es auch zu einem noch so guten Zweck - ausschließt. Auch die Rechtslage in Deutschland, deren Änderung der Stufenplan wohl unvermeidlich nach sich ziehen würde, schützt menschliche Embryonen vor Verzweckung durch Forschung.
Wir begrüßen, dass sich die DFG gegen die Herstellung von Embryonen zu Forschungszwecken in Deutschland wendet. Um so befremdlicher aber ist es, dass sie einen Import menschlicher embryonaler Stammzellen zu eben solchen Zwecken befürwortet. Die rechtliche Möglichkeit allein bewirkt noch keine ethische Erlaubtheit.
Eine besorgniserregende Aushöhlung des bisherigen Embryonenschutzes stellt die von der DFG in einem zweiten Schritt vorgeschlagene "Freigabe der Herstellung embryonaler Stammzellen aus ,überzähligen' Embryonen" dar. Die hier vorgeschlagenen Maßnahmen setzen eine Veränderung nicht nur der rechtlichen, sondern auch der ethischen Standards in Bezug auf den Wert und die Würde menschlichen Lebens voraus.
Die DFG geht von einem "Abwägungsprozess zwischen dem verfassungsrechtlichen Lebensschutz des Embryos einerseits und der ebenfalls verfassungsrechtlich geschützten Forschungsfreiheit andererseits" aus und kommt dabei zu dem Ergebnis, dass die "Hochrangigkeit des Forschungszieles" die Nutzung des Embryos rechtfertigen kann. Lebensschutz aber lässt sich unter keinen Umständen der Forschungsfreiheit unterordnen.
Es ist unverständlich, warum die DFG einerseits die Alternative der Forschung an adulten Stammzellen benennt und trotzdem die aus unserer Sicht ethisch unvertretbare forschungspolitische Wende hin zu einer solchen Aufweichung des Embryonenschutzes in Deutschland vorbereitet.

Cookie Einstellungen

Wir verwenden Statistik Cookies um zu verstehen, wie Sie mit unserer Webseite interagieren.

Anbieter:

Google

Datenschutz

Matomo

Datenschutz

Diese Cookies sind für den Betrieb der Webseite zwingend erforderlich. Hier werden bspw. Ihre Cookie Einstellungen gespeichert.

Anbieter:

Deutsche Bischofskonferenz

Datenschutz