| Pressemeldung | Nr. 092

VIII. Deutsch-Afrikanisches Bischofstreffen auf Madagaskar beendet

„Verpflichtung, gemeinsam für eine gerechtere Welt zu arbeiten“

Mit einem Gottesdienst ist heute (27. Mai 2018) das VIII. Deutsch-Afrikanische Bischofstreffen auf Madagaskar beendet worden. Seit vergangenem Mittwoch hatten 16 Bischöfe aus mehreren afrikanischen Staaten und der Deutschen Bischofskonferenz über das Thema „Die ganzheitliche Entwicklung des Menschen“ diskutiert.

In seiner Predigt würdigte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, die guten Beziehungen zwischen den Bischöfen Afrikas und Deutschlands. „Der heutige Dreifaltigkeitssonntag gibt uns die Möglichkeit zu schauen, wie Gott mit uns Menschen in Beziehung tritt. In den zurückliegenden Tagen haben wir unsere Beziehungen vertieft, um uns des Auftrags zu vergewissern, dass wir eine Verantwortung für die integrale Entwicklung der Menschen haben“, so Kardinal Marx. Das sei auch ein Auftrag für das Handeln der Kirche. „Gott will dem Menschen Erlösung schenken, Hoffnung geben und uns nahe sein. Wir brauchen eine Welt, in der Gott präsent ist, wo es ein Ende von Krieg, Gewalt und Korruption gibt. An dieser Entwicklung müssen wir mitarbeiten als Kirche.“ Dabei sei auch die Frage zu stellen, ob die Kirche immer als Zeichen der Hoffnung sichtbar sei, so Kardinal Marx. „Gelingt es uns, die Prioritäten richtig zu setzen? Leben wir nach den Kriterien, die für eine integrale und ganzheitliche Entwicklung des Menschen notwendig sind?“ So wie Gott in Beziehung zum Menschen stehe, sei es den Christen aufgetragen, Beziehungen zu pflegen. „Dabei lernen wir, Unterschiede zu akzeptieren, den anderen so anzunehmen wie er ist und Unterschiede fruchtbar zu machen für ein besseres Leben aller Menschen“, betonte Kardinal Marx.

In ihrer Abschlussbotschaft unterstreichen die Bischöfe aus Afrika und Deutschland ihre „Verpflichtung, gemeinsam für eine gerechtere Welt zu arbeiten“. Die Grundbedürfnisse aller Menschen müssten erfüllt und die politischen Beteiligungsmöglichkeiten gewährleistet werden. Hindernisse für eine ganzheitliche Entwicklung bestünden sowohl in den einzelnen Staaten als auch auf internationaler Ebene. Insbesondere mit Blick auf den internationalen Handel fordern sie eine „gerechtere globale Ordnung“. Die Bischöfe erinnern daran, dass „dieser soziale und wirtschaftliche Entwicklungspfad den ökologischen Grenzen des Planeten Rechnung tragen müsse“. Dies betreffe insbesondere den Klimawandel.

Einen eigenen Abschnitt in der Botschaft widmen die Bischöfe der vollständigen Überwindung jeglicher Diskriminierung von Frauen. Die Stärkung (Empowerment) aller Frauen weltweit wird als Bedingung eines erfolgversprechenden Entwicklungsweges bezeichnet. Das Konzept der ganzheitlichen Entwicklung müsse, so die Bischöfe, künftig einen immer stärkeren Widerhall in allen Bereichen des kirchlichen Lebens finden: „Keine Evangelisierung ohne Anstrengungen für Entwicklung!“ Immer mehr solle die Kirche die Chancen nutzen, die sich aus ihrem universalen Charakter und ihrer globaler Verbreitung ergeben.

Die Bischöfe aus Afrika und Deutschland verständigten sich darauf, das Treffen in Antananarivo nachzuverfolgen, um ihre Zusammenarbeit in den Fragen der ganzheitlichen Entwicklung weiter zu vertiefen. Dabei sollen auch die Hilfswerke und wissenschaftliche Einrichtungen einbezogen werden. Kardinal Marx lud abschließend zu einem weiteren Deutsch-Afrikanischen Bischofstreffen nach Deutschland ein.

Die Tradition Deutsch-Afrikanischer Bischofstreffen reicht in die 1980er Jahre zurück. Seitdem kommen deutsche und afrikanische Bischöfe in unregelmäßigen Abständen zusammen, um über Themen zu beraten, die die Ortskirchen gemeinsam betreffen. Das Treffen wird von der Deutschen Bischofskonferenz gemeinsam mit der panafrikanischen Bischofskonferenz SECAM ausgerichtet. Zu den Teilnehmern gehörten auf deutscher Seite neben Kardinal Marx auch der Vorsitzende der Kommission Weltkirche, Erzbischof Dr. Ludwig Schick (Bamberg), Weihbischof Dr. Udo Bentz (Mainz), Weihbischof Dr. Johannes Bündgens (Aachen), Weihbischof Ludger Schepers (Essen) und der Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz, P. Dr. Hans Langendörfer SJ. Die Hilfswerke Misereor, Missio Aachen, Missio München und das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ waren durch ihre Hauptgeschäftsführer bzw. Präsidenten vertreten. Als wissenschaftliche Referenten informierten Prof. Dr. Dr. Johannes Wallacher (München) und P. Dr. Markus Luber SJ (Frankfurt am Main).


Hinweise:

Im Anschluss an das Deutsch-Afrikanische Bischofstreffen reist Kardinal Reinhard Marx nach Südafrika weiter. Ab morgen (28. Mai 2018) wird er unter anderem mit Kardinal Wilfrid Napier (Durban) und weiteren südafrikanischen Bischöfen zusammentreffen. Gemeinsam mit dem Erzbischof von Johannesburg, Buti Tlhagale, wird Kardinal Marx das nationale Apartheid-Museum besuchen, um den Freiheitskampf des südafrikanischen Volkes zu würdigen. Er kommt darüber hinaus der Einladung der Südafrikanischen Bischofskonferenz nach und wird in Kapstadt an einem Runden Tisch teilnehmen, der sich mit den schwerwiegenden ökologischen und sozialen Problemen des Bergbaus befasst; mit Vertretern von Minenunternehmen, Gewerkschaften und Kirchen wird Kardinal Marx über die Grundsätze einer sozial verantworteten Marktwirtschaft und über unternehmerische Verantwortung sprechen.

Die Abschlussbotschaft in englischer Sprache ist untenstehend als pdf-Datei verfügbar.

Weitere Informationen zum Deutsch-Afrikanischen Bischofstreffen, Redemanuskripte, die Teilnehmer und einen Hintergrund zur Kirche auf Madagaskar sind auf der Themenseite Bischofstreffen Afrika zu finden. Dort steht für Medienvertreter auch Fotomaterial zum Download bereit.

Ab Montag sind auf der Themenseite Informationen und Fotos zur Südafrikareise von Kardinal Marx verfügbar.

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