| Pressemeldung | Nr. 071

50 Jahre „Theologie im Fernkurs“

Deutsche Bischofskonferenz würdigt Einsatz für Theologie und Glaubenskommunikation

Mit den Aufbrüchen des Zweiten Vatikanischen Konzils wurde vor 50 Jahren in Würzburg „Theologie im Fernkurs“ eingerichtet. Ziel dieses Angebotes ist es, allen Interessierten Wissen über den christlichen Glauben zu vermitteln und ihnen eine Möglichkeit zu bieten, sich auf der Grundlage der katholischen Theologie argumentativ mit Glaubens- und Lebensfragen auseinanderzusetzen. Darüber hinaus werden Kurse zur Ausbildung für kirchliche Berufe in Gemeinde und Schule angeboten.

Heute (2. Mai 2021) wurde im Würzburger Dom das fünfzigjährige Jubiläum mit einem Festgottesdienst begangen. Coronabedingt konnte kein Festakt stattfinden. In seiner Predigt würdigte Bischof Dr. Franz Jung (Würzburg) das bundesweite Engagement von „Theologie im Fernkurs“: „Die mehr als 35.000 Teilnehmenden im theologischen Grundkurs und die mehr als 60.000 Kurseinschreibungen insgesamt seit 1970 sind ein eindrücklicher Beleg, dass dieser Einsatz sich gelohnt hat.“ Die überwiegende Mehrheit der Frauen und Männer in den Kursen komme aus der gelebten Praxis in den Pfarrgemeinden, oft verbunden mit einem hohen ehrenamtlichen Engagement, so Bischof Jung. Glaubenskommunikation ziele bei vielen Fernkursstudierenden über die rein sachliche Information und die persönliche Lebensrelevanz hinaus auch darauf, ihren Beitrag zu einer Weitergabe des Glaubens Auftrags zu leisten.

„Das Angebot von ,Theologie im Fernkursʻ befähigt Menschen, sich die Sprachfähigkeit im Glauben, insbesondere in einer theologisch reflektierten und verantworteten Weise zu erwerben. Wenn zukünftig Ehrenamtliche auch verstärkt an der Leitung der Gemeinden beteiligt werden sollen, so ist eine theologische Sprachfähigkeit eine bedeutende Kompetenz“, sagte Bischof Jung. Die Deutsche Bischofskonferenz habe in den vergangenen fünf Jahrzehnten die Arbeit von „Theologie im Fernkurs“ für die deutschen Diözesen zu einem beträchtlichen Teil finanziell bezuschusst. Um „Theologie im Fernkurs“ angesichts der Herausforderungen der Digitalisierung adäquat auszustatten, sei dieser Zuschuss in den vergangenen Jahren nochmals deutlich erhöht worden. Bischof Jung: „Diese Investition in die digitale Zukunftsfähigkeit von ,Theologie im Fernkursʻ war die richtige Entscheidung, denn sie ermöglichte während der Corona-Pandemie die Aufrechterhaltung des Fernstudienbetriebs mit digitalen Studienveranstaltungen und Prüfungsleistungen. Damit konnte nicht nur den Erwartungen der Fernkursstudierenden, sondern auch den Bedarfen der Diözesen reibungslos entsprochen werden. Dies wird auch in Zukunft so sein.“

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, hob in einem während des Gottesdienstes verlesenen Grußwort hervor, dass sich mit „Theologie im Fernkurs“ vor 50 Jahren erstmals bundesweit die Möglichkeit theologischer Bildung abseits der Universitäten und für alle am christlichen Glauben Interessierten eröffnet habe. „Die Bedeutung dieses Novums und der sich damit ergebenden Möglichkeiten, ganz im Geiste des Zweiten Vatikanischen Konzils, kann kaum genug hervorgehoben werden. Im Sinne einer ‚Theologie für alle‘ ermöglichte ‚Theologie im Fernkurs‘ fortan den Erwerb einer theologischen Sprach-, Reflexions- und Handlungskompetenz, während der theologische Diskurs zuvor vornehmlich in Universitäten und Hochschulen ausgebildeten Theologen vorbehalten war“, so Bischof Bätzing. Unter dem Motto „Mehr vom Glauben wissen“ lade „Theologie im Fernkurs“ seit jeher mit größtmöglicher Offenheit dazu ein, den christlichen Glauben sowohl in seiner geschichtlichen Entwicklung als auch in seiner Bedeutung für das heutige Leben zu erschließen. Die Verantwortlichen von „Theologie im Fernkurs“ hätten eine ganze Reihe von Weiterentwicklungen im Rahmen des Studienangebots vorgenommen: vom Grund- und Aufbaukurs über das Ausbildungsangebot für den Ständigen Diakonat bis hin zur Möglichkeit der Qualifikation für den kirchlichen Dienst als Religionslehrerin und Religionslehrer bzw. Gemeindereferentin und Gemeindereferent. „Die erfolgreiche Implementierung eines E- Learning-Angebots stellt ‚Theologie im Fernkurs‘ inzwischen auch im Bereich der Digitalisierung zukunftsfähig auf. Hier zeigt sich: Der innovative Geist der Anfänge wirkt weiter“, so Bischof Bätzing.

Der Leiter von „Theologie im Fernkurs“, Dr. Thomas Franz, sagte: „Unsere theologische Bildungsarbeit können wir nicht leisten ohne die zahlreichen Theologen und Theologinnen, die als Autoren und Autorinnen der Lehrbriefe, als Referenten und Referentinnen der Studienveranstaltungen, als Korrektorinnen und Korrektoren, Prüfer und Prüferinnen für ,Theologie im Fernkursʻ tätig sind. Von wichtiger Bedeutung sind die Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirats und der Projektbeiräte des Religionspädagogischen und Pastoraltheologischen Kurses sowie der Zentralen Prüfungskommission. In 50 Jahren hat sich eine lange Liste mit Hunderten von Namen gefüllt.“
 

Hinweis:

Das Grußwort von Bischof Bätzing ist unter dieser Pressemitteilung als pdf-Datei verfügbar.

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