| Pressemeldung | Nr. 162

Erzbischof Zollitsch würdigt scheidenden Kurienkardinal Cordes

Papst Benedikt XVI. hat gestern das altersbedingte Rücktrittsgesuch von Kurienkardial Paul Josef Cordes angenommen. Anlässlich des Rücktritts würdigt der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, Kurienkardinal Cordes.

„Mit Paul Josef Cordes ist einer der dienstältesten Kurienbischöfe zurückgetreten. Wie kaum ein anderer hat er sich schon früh dem Dienst am Heiligen Stuhl verschrieben. 1975, im Alter von 41 Jahren, ernannte ihn Papst Paul VI. zum Weihbischof im Erzbistum Paderborn. Zuvor hatte Paul Josef Cordes 1961 die Priesterweihe empfangen und war in verschiedenen Seelsorgeaufgaben und wissenschaftlichen Projekten tätig, bevor er für einige Jahre Referent im Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz war.

Nur wenige Jahre waren Weihbischof Paul Josef Cordes im Erzbistum Paderborn vergönnt. 1980 berief ihn Papst Johannes Paul II. zum Vizepräsidenten des Päpstlichen Rates für die Laien. Dort begann Paul Josef Cordes ein vielfaches, den Laienrat bis heute prägendes Wirken. Im außerordentlichen Heiligen Jahr 1983/84 organisierte Bischof Cordes ein Jugendtreffen in Rom. Es war nicht nur erfolgreich und gut besucht, sondern es gilt bis heute als Geburtsstunde der Weltjugendtage. Ohne Frage waren die darauffolgenden Weltjugendtage von ihm geprägt. Wann immer es seine Zeit zuließ, feierte er Gottesdienste im von ihm eingerichteten Jugendzentrum S. Lorenzo in unmittelbarer Nähe zum Vatikan. Viele junge Menschen, die Paul Josef Cordes kennengelernt haben, wussten ihn als Seelsorger zu schätzen.

1995 ernannte ihn der Papst zum Präsidenten des Päpstlichen Rates „Cor Unum“, der in besonderer Weise die Caritas- und Entwicklungsarbeit des Vatikans koordiniert. Als Erzbischof ist er auf allen Kontinenten zu Hause gewesen. Für Papst Johannes Paul II. und für Papst Benedikt XVI. wurde Erzbischof Cordes zum Botschafter in den Krisenregionen dieser Welt. Unvergessen sind seine Reisen nach Afrika: Mitten im militärischen Konflikt zwischen Burundi und Ruanda und im Bürgerkrieg beider Länder vermittelte Erzbischof Cordes die Stimme des Papstes und warb für ein Leben in Frieden und Gerechtigkeit. Flüchtlingselend ist er ebenso begegnet wie den Opfern von Naturkatastrophen. So war es Erzbischof Cordes, der nach dem Tsunami in Südasien die Katastrophenhilfe des Vatikans vor Ort koordinierte. Oder ich erinnere an seine mutigen Reisen in den vom Bürgerkrieg zerrissenen Irak. Kurz nach dem Sturz Saddam Husseins war es Papst Johannes Paul II., der Erzbischof Cordes nach Bagdad schickte. Damals war sein Besuch der erste internationale Besuch im Irak überhaupt. In den 15 Jahren seines Wirkens als Präsident von „Cor Unum“ wollte Erzbischof Cordes immer eines: Hilfe zur Selbsthilfe und Hilfe, die den Menschen erreicht. Für sein unermüdliches Engagement erhob Papst Benedikt XVI. Erzbischof Cordes 2007 in das Kardinalskollegium.

Wer Kardinal Cordes kennt, weiß um einen Kirchenmann, dem die Theologie ebenso am Herzen liegt wie die Menschen: Gerade die Weltjugendtage und die Katastrophenhilfe haben das über viele Jahre gezeigt. Caritas war für ihn nicht nur ein Wort, sondern konkrete Tat. Dabei war die Arbeit von Kardinal Cordes stets von einer Idee geprägt: Christus in der Welt zu verkünden, so finster auch manches Mal die Welt ihr Gesicht zeigte. Die Deutsche Bischofskonferenz ist Paul Josef Kardinal Cordes dankbar für seinen Dienst an der Weltkirche, der immer ein Dienst am Menschen war.“

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