| Pressemeldung | Nr. 140
Balthasar-Fischer-Preis 2024 für Elias Haslwanter
Das Deutsche Liturgische Institut in Trier (DLI) verleiht in diesem Jahr zum zehnten Mal den Balthasar-Fischer-Preis zur Förderung der liturgiewissenschaftlichen Forschung. Der Preis weiß sich dem Lebenswerk Prof. Dr. Balthasar Fischers (1912–2001) verpflichtet, des langjährigen Ordinarius für Liturgiewissenschaft an der Theologischen Fakultät Trier.
Mit dem Preis wurde heute (3. September 2024) Elias Haslwanter (Wien) im Rahmen der Tagung der Arbeitsgemeinschaft katholischer Liturgiewissenschaftlerinnen und Liturgiewissenschaftler (AKL) in Bochum ausgezeichnet. Haslwanter erhielt den Preis für seine PhD-Studie „Western Rite Orthodoxies. Geschichte, Kontexte und Liturgien“. Darin untersucht er verschiedene Bemühungen, der Orthodoxie im jeweiligen kulturellen Umfeld – beispielsweise in Frankreich oder den USA – eine regionale Prägung zu geben.
In seiner Laudatio betonte Prof. Dr. Benedikt Kranemann (Erfurt), der Preis solle einen Beitrag leisten, exzellente junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für eine besonders qualitätsvolle Forschung zu ehren und auf Zukunft hin zu motivieren: „Gerade in einer Zeit, in der die Theologie an Quantität verliert, muss sie umso mehr an Qualität gewinnen, um nach innen wie nach außen überzeugen zu können.“ Haslwanter gelinge es, sehr komplexe theologische und kulturelle Prozesse offenzulegen. Kranemann stellte abschließend fest: „Es ist immer problematisch, aus historisch interessierten Studien Ableitungen für die Gegenwart zu formulieren. Aber eines wird man doch sagen dürfen: Das, was Elias Haslwanter an Diskussionen und Entwicklungen nachzeichnet, spricht für Liturgien, die in Bewegung bleiben, die sich entwickeln und weiterentwickelt werden – mit dem gesellschaftlichen und kulturellen Umfeld, mit dem Glauben von Menschen, mit der Theologie. Diese Offenheit erforscht zu haben, passt gut zum Preis und wiederum zu Balthasar Fischer.“
Hintergrund
Elias Haslwanter, geboren 1994 in Zams/Tirol, studierte von 2014 bis 2018 Katholische Theologie (Mag. theol.) an der Universität Wien (2015/16 Erasmus-Aufenthalt an der Aristoteles-Universität Thessaloniki). Ebenfalls an der Universität Wien studierte er Romanistik (2014–2018), Byzantinistik und Neogräzistik (2016–2021, BA). Die mit dem Balthasar-Fischer-Preis ausgezeichnete Dissertation wurde von der Universität Wien angenommen. Die Promotion erfolgte im Januar 2024 summa cum laude.
Der Balthasar-Fischer-Preis, der seit 2004 verliehen wird, ist mit 3.000 Euro dotiert. Der Jury lagen für das Auswahlverfahren sechs wissenschaftliche Arbeiten vor. Mitglieder der Jury waren: Prof. Dr. Marco Benini (Trier); Prof. Dr. Martin Klöckener (Fribourg); Prof. Dr. Benedikt Kranemann (Erfurt) Dr. Marius Linnenborn, Leiter des DLI (Trier) und Prof. Dr. Stephan Winter (Tübingen).
Das Deutsche Liturgische Institut ist eine Arbeitsstelle und Studienstätte zur Förderung des Gottesdienstes der katholischen Kirche in Deutschland und im deutschen Sprachgebiet. Es versteht sich als Schnittstelle von wissenschaftlicher Theologie und liturgischer Praxis, von kirchlichen Institutionen und Gemeinden. Im Mittelpunkt der wissenschaftlichen und pastoralen Arbeit steht die Sorge um Formen des Gottesdienstes, in denen Menschen von heute ihren Glauben in der Gemeinschaft der Kirche ausdrücken und feiern können.
Weitere Informationen zum Preis sowie ein Portraitfoto des Preisträgers können angefordert werden im DLI bei Dr. Andreas Poschmann, Mail: poschmann@liturgie.de.