| Pressemeldung | Nr. 172

Bischof Bätzing zum Tod von Bischof em. Kamphaus

„Seine charismatische Persönlichkeit wird fehlen“

© Deutsche Bischofskonferenz / Marko Orlovic
Begegnung am 13. April 2024 bei der Eröffnung der Woche für das Leben in Aulhausen: Bischöfin Kirsten Fehrs und Bischof Georg Bätzing begrüßen Bischof em. Franz Kamphaus.

Die Deutsche Bischofskonferenz trauert um den früheren Bischof von Limburg, Bischof Dr. Franz Kamphaus. Er starb heute (28. Oktober 2024) in Aulhausen.

„Bischof Kamphaus hat überall im Bistum große Spuren hinterlassen, denen ich sehr oft begegne und die mich staunen lassen. Sie zeugen von einer theologischen Tiefe, von Klugheit, einem tiefen Glauben und einer großen Menschenfreundlichkeit“, erklärte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz und Bischof von Limburg, Bischof Dr. Georg Bätzing. Die Nachricht vom Tode Kamphaus erfülle ihn mit Trauer und Dankbarkeit für ein erfülltes und langes Leben. „Bischof Kamphaus, dem ich mitbrüderlich und freundschaftlich verbunden war, hat nun sein Lebensziel erreicht und ist heimgegangen zu dem, den er sein Leben lang verkündet und bezeugt hat“, so Bätzing. Er würdigte Kamphaus als einen charismatischen Prediger, frommen Priester, engagierten Bischof, der bescheiden war, klug handelte, sich an die Seite der Armen stellte und den Menschen zugewandt war. „Bischof Kamphaus war ein Menschenfreund. Unermüdlich war er als Bischof von Limburg in der Diözese unterwegs. Er suchte das Gespräch mit den Menschen und er liebte es, mit ihnen Gottesdienst zu feiern und ihnen das Wort Gottes zu verkünden und auszulegen.“ Seine Predigten und Hirtenbriefe hätten vielen Menschen Inspiration gegeben. Durch und durch sei Kamphaus vom Geist des Zweiten Vatikanischen Konzils geprägt gewesen. So habe er beispielsweise Synodalität im Bistum Limburg gelebt und die Mitarbeit von Laien in der Seelsorge und die strukturelle Verankerung ihrer Rolle stark gefördert.

Bischof Bätzing hob außerdem das große Engagement von Bischof Kamphaus in der Deutschen Bischofskonferenz hervor. Dort hatte er viele Jahre den Vorsitz der Kommission Weltkirche übernommen und wirkte außerdem in der Unterkommission für Missionsfragen mit. „Die Weltkirche war gleichsam seine Heimat. Keine Reise war ihm zu weit, denn es ging Bischof Kamphaus darum, bei den Menschen zu sein. Aus dem Besuch in Sarajevo in Zeiten des Krieges ist eine bis heute lebendige Partnerschaft zwischen den Bistümern entstanden. Aus der weltkirchlichen Erfahrung heraus hat er die Bischofskonferenz und unser Bistum bereichert. Dabei ging es ihm vor allem um eines: Gerechtigkeit und Anerkennung für die Menschen, gerade die Ärmsten und jene, die an den Rändern der Gesellschaft leben. Was Papst Franziskus heute macht, hat Franz Kamphaus als Bischof von Limburg in der Welt geleistet“, so Bischof Bätzing. Zuvor war der Verstorbene mehrere Jahre Vorsitzender der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz.

In seinem Nachruf erinnerte Bischof Bätzing auch an schwierige Zeiten, die Franz Kamphaus in der Debatte mit Rom zu bewältigen hatte, als es 1999 um den Ausstieg der Kirche aus der staatlichen Schwangerenkonfliktberatung ging: Franz Kamphaus sah die Nöte der Frauen und wollte das ungeborene Leben schützen, indem er die Beratungen fortsetzen ließ. Die Auseinandersetzung hat sein Gewissen geschärft und er hat einen neuen Blick für die Konflikte, in die Frauen geraten können, bekommen“, so Bischof Bätzing.