| Pressemeldung | Nr. 205
Bischof Overbeck zum Abschluss der Weltklimakonferenz
Der Vorsitzende der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck (Essen), hat heute (Samstag, 15. Dezember 2018) die Staatengemeinschaft zum Abschluss der Weltklimakonferenz im polnischen Kattowitz erneut zu Entscheidungen und ambitioniertem Handeln aufgefordert. „Es ist unsere moralische Pflicht und Verantwortung, aus Solidarität mit den Armen und mit zukünftigen Generationen den Klimawandel zu bekämpfen. Das Schicksal derjenigen, die vom Klimawandel betroffen sein werden, darf uns nicht gleichgültig sein. Wir müssen handeln“, so Bischof Overbeck.
Gleichzeitig betonte er, dass – unabhängig vom Ausgang der Weltklimakonferenz – neben den Staaten auch Städte und Kommunen, zivilgesellschaftliche Gruppen und nicht zuletzt jeder Einzelne gefordert sei, zu einer Änderung der Lebensstile beizutragen. „Jede und jeder kann und muss seinen Beitrag leisten.“ Bischof Overbeck erteilte Hoffnungen eine Absage, das Klimaproblem durch Technologie zu lösen: „Manche stellen die Notwendigkeit in Frage, unseren Treibhausgasausstoß zu reduzieren, und wollen stattdessen mit technischen Mitteln, durch sogenanntes Geoengineering, unseren Planeten verändern. Dieser Versuchung dürfen wir nicht erliegen – solche großräumigen Eingriffe in die Schöpfung wären ein Spiel mit dem Feuer. Vorbeugung ist besser als jedes Behandeln von Symptomen.“
Weiterhin kritisierte Bischof Overbeck die Diskussionen um den Sonderbericht des Weltklimarates: „Es ist sehr bedauerlich, dass die Ergebnisse der Klimawissenschaft immer noch nicht von allen akzeptiert werden. Wir können es uns nicht erlauben, die Erkenntnisse der überwältigenden Mehrheit der Klimaforscher weiterhin anzuzweifeln und Konsequenzen auf den Sankt-Nimmerleinstag zu verschieben.“
Die Weltklimakonferenz (COP24) findet seit dem 3. Dezember 2018 in Kattowitz statt und soll an diesem Wochenende abgeschlossen werden. Neben einer Bestandsaufnahme war es das Ziel, konkrete und verbindliche Umsetzungsregeln für das Pariser Klimaabkommen zu vereinbaren.