| Pressemeldung | Nr. 057

Caritas würdigt Lorenz Werthmann

Zum 100. Todestag des Caritas-Gründers

Lorenz Werthmann hat sein „ganzes Sein“ eingesetzt, „um die Not der anderen zu lindern“. Das war sein wichtigstes, formuliertes Ziel. Am 10. April 1921, vor 100 Jahren, ist Lorenz Werthmann gestorben. „Er war ein begnadeter Sozialpolitiker, Organisator, Publizist, Netzwerker und Redner. Der Aufbau des Deutschen Caritasverbandes ist eng mit dem Menschen Werthmann verbunden und wäre ohne ihn vermutlich so nicht denkbar gewesen“, würdigt ihn Prälat Dr. Peter Neher, Präsident des Deutschen Caritasverbandes.

Erzbischof Stephan Burger betont Relevanz der Caritas für die Kirche
In seiner Predigt am heutigen Sonntag (11. April 2021) im Freiburger Münster wies der Freiburger Erzbischof Stephan Burger, Vorsitzender der Kommission für caritative Fragen der Deutschen Bischofskonferenz, auf die grundlegende Bedeutung von Solidarität und Nächstenliebe für die Kirche hin, welche die Grundlage der Arbeit der Caritas sei: „Der Dienst am Nächsten ist gelebtes Evangelium“. Schon Lorenz Werthmann habe die Kirche und ihre Caritas in der Verantwortung gesehen, an der Gestaltung des Sozialstaates mitzuwirken und für die Rechte von benachteiligten Menschen einzutreten. Für den Einsatz aller Engagierten bedankte sich der Erzbischof in seiner Predigt: „Dank allen, die in der Vergangenheit dafür Verantwortung getragen haben und die sie heute tragen, die sich heute für Strukturen einer verbandlichen Caritas einsetzen, die Leben für andere ermöglichen und sichern.“

Caritas als Dampf in der sozialen Maschine
Unter seinem Leitmotiv „Geht hinaus mit dem Mut, euch im Augenblick der Not in den Strudel zu stürzen!“ wollte Lorenz Werthmann die vielfältige katholische soziale Arbeit bündeln und sie politisch wirksam machen. Am 9. November 1897 gründete der in Rom promovierte Theologe und Priester den Deutschen Caritasverband in Köln. Er war zugleich der erste Präsident des Verbandes. „Durch die politischen, theologischen und kirchlichen Debatten seiner Zeit hatte er die Idee eines Sozialverbandes entwickelt. Für ihn war die organisierte Caritas die Sozialbewegung der Kirche mit gesellschaftlicher Sprengkraft“, so Prälat Neher.

Als mutiger Sozialreformer, unermüdlicher und eigensinniger Streiter für die gute Sache hat der Theologe kluge Visionen entwickelt, um die konkrete Not von Menschen zu lindern. „Stellvertretend für die Idee Werthmanns stehen heute bundesweit 1,4 Millionen berufliche und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas. Ihr Engagement und ihren Einsatz gilt es besonders zu würdigen“, so Prälat Neher. Auch heute, 100 Jahre nach Lorenz Werthmanns Tod, bleibt noch vieles zu tun angesichts der aktuellen sozialen Fragen. „Das Vermächtnis Werthmanns unterstreicht, gerade jetzt in der Pandemie, wie entscheidend eine funktionsfähige soziale Infrastruktur für das Wohlergehen der Menschen ist“, betont er. Die Aufgabe, diese Infrastruktur zu stärken und neue Lösungen zu entwickeln, sei eine Aufgabe, die Lorenz Werthmann dem Caritasverband sozusagen vererbt habe. „In den kommenden Monaten werden wir verstärkt über gleichwertige Lebensverhältnisse und soziale Gerechtigkeit zu diskutieren haben. Hierfür braucht es im Sinne Werthmanns nicht nur Einsatz, Engagement und Mut, sondern auch die politische Wirksamkeit einer Caritas der Kirche“, so Prälat Neher.

Lorenz Werthmann
Am 1. Oktober 1858 kam Lorenz Werthmann als Sohn eines Gutsverwalters in Geisenheim im Rheingau zur Welt. Nach Abitur in Hadamar, Studium und Priesterweihe in Rom, war er zunächst Sekretär von Bischof Joseph Blum. Nach Blums Tod war er Domkaplan in Frankfurt, bevor ihn der neue Bischof Christian Roos als Sekretär berief. Als Roos Erzbischof von Freiburg wurde, nahm er Werthmann mit nach Freiburg. Werthmann baute als Bischofssekretär in Freiburg die grundlegenden Strukturen des Wohlfahrtsverbandes auf, der bis heute als Dachverband und politische Vertretung der kirchlichen Sozialarbeit besteht. Er war die entscheidende Kraft für die Gründung des Deutschen Caritasverbandes am 9. November 1897 in Köln und war zugleich der erste Präsident des Verbandes. Lorenz Werthmann starb 1921 in Freiburg. Heute ist die Caritas der größte Wohlfahrtsverband in Deutschland.

Veranstaltungen
Am heutigen Sonntag, 11. April 2021, um 10.00 Uhr, findet aus demselben Anlass ein Gedenkgottesdienst im Freiburger Münster statt, der von Erzbischof Stephan Burger, Diözesan-Caritasdirektor Thomas Herkert und Prälat Dr. Peter Neher, Präsident des Deutschen Caritasverbandes, gefeiert wird. Anschließend findet eine Kranzniederlegung an Lorenz Werthmanns Grab auf dem Städtischen Friedhof von Freiburg statt. Der Gottesdienst aus dem Freiburger Münster ist live unter www.ebfr.de/livestream sowie auf der Facebookseite der Deutschen Bischofskonferenz zu sehen.

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