| Pressemeldung | Nr. 110
Clearingstelle Medienkompetenz schließt
Die Clearingstelle Medienkompetenz, eine Arbeitsstelle der Deutschen Bischofskonferenz an der Katholischen Hochschule in Mainz, wird zum 31. Juli 2025 geschlossen. Kardinal Reinhard Marx, Vorsitzender der Publizistischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz, dankt Prof. Andreas Büsch und seinem engagierten Team für die Arbeit der vergangenen 13 Jahre. Mit großer Fachkompetenz, Innovationsfreude und Netzwerkorientierung hätten die Mitarbeitenden gesellschaftliche Entwicklungen begleitet und wertvolle Impulse für eine ethisch reflektierte Mediennutzung in Kirche und Gesellschaft gesetzt. Sie konnten so einen bleibenden Beitrag zur medienpädagogischen Profilbildung der katholischen Kirche in Deutschland leisten.
Die vielfältigen Projekte und Kooperationen der Clearingstelle haben auch bundesweit Anerkennung gefunden und zur Stärkung von religiös-konfessionellen und staatlichen Bildungskontexten beigetragen. Im Jahr 2012 hat die Publizistische Kommission aus der Überzeugung heraus, mehr für die Vermittlung von Medienkompetenz für alle Generationen tun zu müssen, die Clearingstelle eingerichtet. „Medienkompetenz ist unverzichtbar, um Fakten von Meinungen zu unterscheiden, Manipulation zu erkennen und souverän, kritisch und verantwortungsvoll mit digitalen Medien umzugehen“, betont Kardinal Marx. Dem sieht sich die Kommission heute mehr denn je verpflichtet und betrachtet die medienpädagogische Bildung weiterhin als ein wichtiges Anliegen der Kirche.
Die Aufgaben werden mit veränderten Schwerpunkten in der Katholischen Filmwerk GmbH in Frankfurt am Main fortgesetzt. Dort sollen bewährte Ansätze weiterentwickelt und neue Formate erschlossen werden, die den digitalen Wandel in der Kirche konstruktiv begleiten. Medienkompetenz ist aus kirchlicher Sicht eine gesellschaftliche Aufgabe und keine optionale Fähigkeit des Einzelnen. Sie ist eine sowohl ethische als auch praktisch notwendige Schüsselkompetenz für alle Altersgruppen. In diesem Sinn dient Medienkompetenz der Förderung von verantwortungsvoller Kommunikation und der Sensibilität gegenüber Gefahren einer digitalen Gesellschaft. Somit trägt sie auch zum Schutz der Menschenwürde bei.
Hauptgrund für die Überführung sind wirtschaftliche sowie standortgebundene Faktoren. Durch die etablierte Vernetzung des Katholischen Filmwerks mit den Medienzentralen der (Erz-)Diözesen, sollen zukünftig alle Maßnahmen der Medienkompetenzvermittlung noch breiter in die Fläche getragen werden. Hinzu kommt der Rückgang finanzieller Ressourcen, der eine Bündelung des Angebotes an Medienbildung und medienpädagogischer Praxis an einem Standort notwendig macht. Mit der Neustrukturierung wird das Engagement der Kirche für eine verantwortungsvolle Medienkultur und -nutzung auch in Zukunft gesichert.