| Pressemeldung | Nr. 212

Deutsche Bischofskonferenz gratuliert Pfarrer Antoine Exelmans (Oujda, Marokko) zur Verleihung des Aachener Friedenspreises

Pfarrer Antoine Exelmans, Generalvikar der Erzdiözese Rabat (Marokko) und Diözesanpriester in der Pfarrei Oujda an der algerischen Grenze, wird heute (10. Dezember 2020) mit dem Aachener Friedenspreis ausgezeichnet. Der Preis wird seit 1988 alljährlich an zwei Menschen oder Gruppen vergeben, die im Einsatz an der gesellschaftlichen Basis für Frieden und Gerechtigkeit sowie zur Wahrung der Menschenrechte besondere Zivilcourage beweisen.

Erzbischof Dr. Stefan Heße (Hamburg), Vorsitzender der Migrationskommission und Sonderbeauftragter für Flüchtlingsfragen der Deutschen Bischofskonferenz, begrüßt die Verleihung des Preises an Pfarrer Exelmans, den er während seiner migrationspolitischen Reise nach Marokko im März 2020 kennengelernt hat:

„Herzlich gratuliere ich Pfarrer Exelmans zur Auszeichnung mit dem Aachener Friedenspreis im Namen der Deutschen Bischofskonferenz. Ich habe ihn vor einigen Monaten in Rabat getroffen. Im Fokus unseres Gesprächs stand das Engagement der kleinen katholischen Kirche in Marokko für die Opfer des Menschenhandels, vor allem an der algerisch-marokkanischen Grenze. Die eindrücklichen Schilderungen von Pfarrer Exelmans haben mich tief berührt und beeindruckt. So hat er mir von dem gefährlichen und nicht selten auch tödlichen Weg berichtet, den die Migranten über die Höhen Algeriens nach Marokko beschreiten. Viele erleiden dabei schwere seelische und körperliche Schmerzen. Im marokkanischen Oujda, einem Ort nahe der Grenze zu Algerien, halten die Schlepper die Migranten dann in kleinen Häusern gefangen. Ihnen werden die Pässe abgenommen und sie verharren dort oftmals ohne jede Versorgung. Meist sind sie den kriminellen Schlepperbanden schutzlos ausgeliefert. Doch dank des Engagements der Kirchengemeinde in Oujda und insbesondere von Pfarrer Exelmans werden immer wieder Menschen aus dieser Situation befreit. Exelmans und auch die Gemeinde gehen für sich selbst ein hohes Risiko ein, indem sie etwa 50 Schutzsuchenden regelmäßig in der katholischen Gemeinde in Oujda Zuflucht und Sicherheit gewähren – im Gemeindezentrum und auch im Kirchenraum. Die Neuankömmlinge werden mit viel Herz aufgenommen, alles wird mit ihnen geteilt. Dieser Einsatz zeugt von Mut und Selbstlosigkeit. Ich bin dankbar, dass dieses großartige Engagement mit dem Aachener Friedenspreis gewürdigt wird.“
 

Hinweise:

Die Verleihung des Aachener Friedenspreises findet coronabedingt erstmals ausschließlich online statt. Ab 19.00 Uhr wird das Video der Preisverleihung als Stream über die Internetseite des Aachener Friedenspreis e. V. unter www.aachener-friedenspreis.de zu sehen sein.

Hintergründe zum Aachener Friedenspreis sowie zu den Preisträgern sind hier verfügbar: www.aachener-friedenspreis.de/verleihung-des-aachener-friedenspreises-2020.

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