| Pressemeldung | Nr. 095
Erzbischof Burger beendet Reise in der Kriegsregion
Mit einem Appell, in der solidarischen Unterstützung für die leidgeprüfte Bevölkerung in der Ukraine nicht nachzulassen, hat heute (24. Mai 2025) Erzbischof Stephan Burger (Freiburg), Vorsitzender der Kommission für caritative Fragen der Deutschen Bischofskonferenz, seine Reise in die Ukraine beendet. „Besonders eindrücklich waren für mich die Besuche auf dem Maidan und dem Soldatenfriedhof in Lwiw (Lemberg). Hier wurde spürbar, welches Leid aber auch welcher Durchhaltewillen in der ukrainischen Bevölkerung herrschen. Diese Orte, die Kriegsversehrten, denen man auf den Straßen begegnet und die nächtlichen Alarme führen immer wieder vor Augen, welche Ungerechtigkeit der Ukraine täglich angetan wird. In dieser Situation den Einsatz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas erleben zu dürfen, beeindruckt mich tief.“
In Kiew traf Erzbischof Burger sowohl den Apostolischen Nuntius in der Ukraine, Erzbischof Visvaldas Kulbokas, als auch den römisch-katholischen Erzbischof von Kyjiw-Schytomyr, Vitaliy Krywyzkiy. In den Gesprächen wurde deutlich, wie sehr sich die Kirche in der Ukraine mit den Partnern aus Deutschland verbunden fühlt. Die Solidarität und die caritative Hilfe seien spürbar und ein wichtiges Zeichen der Verbundenheit mit der unter dem Angriffskrieg nach wie vor leidenden Bevölkerung. Zugleich baten die Gesprächspartner, in dieser Verbundenheit nicht nachzulassen, da nur eine europäische Geschlossenheit zu einem gerechten Frieden führen könne.
Im Laufe der Reise, die Erzbischof Burger seit vergangenem Sonntag in die Ukraine geführt hat, wurden verschieden Projekte der Caritas Ukraine (ukrainisch-katholisch) und Caritas Spes (römisch-katholisch) besucht. Vor allem beeindruckten die Projekte für Kriegsversehrte und ihre Familien. Die Caritas bietet hier Unterstützung für Leib und Seele vor allem Rehabilitationsmaßnahmen und psychosoziale Betreuung stehen im Vordergrund. Männer, Frauen und Kinder werden im Umgang mit den nicht nur körperlichen Veränderungen, ihrer Trauer und ihrem Schmerz begleitet. Berührend ist auch die aufsuchende Hilfe für ältere und kranke Menschen, deren soziale Netze durch den Krieg zerstört wurden. „In 67 Zentren im Land erreicht die Caritas Notleidende. Dabei gehen die Mitarbeitenden oft große Risiken ein. Die Caritas wird ihr Angebot in Sozialzentren weiter ausbauen, vor allem auch für Kriegstraumatisierte und ihre Familien“, so Oliver Müller, Leiter von Caritas international und Vorstand des Deutschen Caritasverbandes für Internationales, Migration und Katastrophenhilfe. Auch das vielfältige Angebot für Kinder vor allem mit Behinderungen ist wichtiger denn je. Dass die Caritas seit Jahren sehr gute Arbeit leistet, wurde auch bei der Einweihung eines Sozialzentrums in Lwiw deutlich. Mehrere Vertreter städtischer und politischer Institutionen brachten ihren Dank für bisherige und Hoffnung auf künftige Kooperationen zum Ausdruck.
Erzbischof Burger erklärte abschließend: „Ich bewundere den Mut und die Hingabe, mit der die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas hier täglich den Menschen zur Seite stehen. Wir haben als Kirche in Deutschland die Verantwortung, immer wieder Zeugnis davon abzugeben, welche Ungerechtigkeit und welches Leid durch den russischen Angriffskrieg den Menschen zugefügt wird und wie wichtig die Arbeit aller caritativen Partner ist. Dem selbstlosen Einsatz aller in der Caritas Tätigen ist es zu verdanken, dass Not gelindert und Zukunftsperspektiven eröffnet werden können.“
Hinweis:
Weitere Informationen zum Krieg gegen die Ukraine sind auf der Themenseite Krieg in der Ukraine verfügbar.