| Pressemeldung | Nr. 107

Erzbischof Schick zur anhaltenden Gewalt und Anschlägen in der Sahel-Region

„Der Kampf gegen den islamistischen Terror in der Sahel-Region muss verstärkt werden“

Der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Ludwig Schick (Bamberg), äußert sich bestürzt über den anhaltenden Terror und die Gewalt in der Sahel-Region: „Die jüngst verübten Terroranschläge durch islamistische Gruppen, insbesondere in Burkina Faso und in Nigeria, zeigen ein erschreckendes Bild der Brutalität und Grausamkeit. Auch Frauen und Kinder sind immer wieder unter den Opfern der Terroristen. Alles muss dafür getan werden, solche schändliche Gräueltaten abzuwehren und die Täter zur Rechenschaft zu ziehen.“

Seit Jahren seien die Länder der Sahel-Region der Geißel des Terrors schutzlos ausgesetzt, immer wieder erschütterten islamistische Gruppen, die dem „Islamischen Staat“ (IS) und al-Qaida die Treue geschworen haben, das friedliche Zusammenleben der Bevölkerung, berichtet Erzbischof Schick, der viele Male die Region bereist hat. Ein Zeichen der Hoffnung sei zwar, dass die Mehrheit der muslimischen Religionsführer sich von den Attacken des islamistischen Terrors distanziere, jedoch gelinge es nicht, die Rekrutierung vor allem junger Männer durch islamistische Terrorgruppen aufzuhalten.

Die Ortsbischöfe in der Sahel-Region sähen ungeachtet der zunehmenden Präsenz von Sicherheitskräften und Militär „kein Licht am Ende des Tunnels im Kampf gegen den islamistischen Terror“, so Erzbischof Schick. Er bekräftigte erneut die Solidarität der katholischen Kirche in Deutschland mit den Christen und allen Menschen guten Willens vor Ort: „Wir beten für Sicherheit, Frieden und ein gutes Zusammenleben in der Sahel-Region. Und wir unterstützen die Ortskirche in ihrem Einsatz für Bildung und in ihren Initiativen für den interreligiösen Dialog. Gemeinsam hoffen wir, dass auf diese Weise der Ideologie des Islamismus der Nährboden entzogen und der religiös motivierte Terror in der Sahel-Region in die Schranken gewiesen werden kann. Der Kampf gegen den islamistischen Terror muss mit allen Mittel fortgesetzt werden. Die Menschen in der Sahelzone sehnen sich nach Frieden und Sicherheit.“


Hintergrund

Anfang des Monats töteten islamistische Terroristen bei einem Anschlag auf ein Dorf im Norden des westafrikanischen Staates Burkina Faso mehr als 100 Menschen. Unter den Opfern waren auch Frauen und Kinder. Es war der Anschlag mit den meisten Todesopfern in Burkina Faso seit längerer Zeit. In der gesamten Sahel-Region kommt es in den letzten Jahren wiederholt zu Anschlägen islamistisch motivierter Terrorgruppen. Seit ihrer Entstehung im Jahr 2009 im Nord-Osten Nigerias hat vor allem die Terrorgruppe Boko Haram ihre Aktivitäten in benachbarte Länder der Sahel-Region (Mali, Burkina Faso, Niger, Tschad, Kamerun) ausgeweitet. Nach Angaben des UN-Büros für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten wurden in einem Jahrzehnt der Terroraktivitäten von Boko Haram in Nigeria mehr als 30.000 Menschen getötet und fast drei Millionen vertrieben. Darüber hinaus hat die von Boko Haram verübte Gewalt nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks 26 Millionen Menschen in der Tschadsee-Region betroffen und 2,6 Millionen vertrieben.

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