| Pressemeldung | Nr. 186

Gebetstag für Betroffene sexuellen Missbrauchs

Erzbischof Burger: „Betroffenen zur Seite stehen“

Die katholische Kirche lädt auch in diesem Jahr weltweit zu einem Gebetstag für Betroffene sexuellen Missbrauchs ein. Papst Franziskus hatte vor mehreren Jahren angeregt, den „Europäischen Tag zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch“ (18. November) zu nutzen, um in Gottesdiensten dem Leid Betroffener sexualisierter Gewalt zu gedenken.

Anlässlich des Gebetstages wirbt Erzbischof Stephan Burger (Freiburg), stellvertretender Vorsitzender der bischöflichen Fachgruppe für Fragen sexuellen Missbrauchs und von Gewalterfahrungen bei der Deutschen Bischofskonferenz, für einen sensiblen Umgang: „Unsere erste Pflicht ist und bleibt es, Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs zu ermöglichen und gleichzeitig den Betroffenen zur Seite zu stehen. Für uns ist der Umgang mit dem Thema ‚Sexualisierte Gewalt‘ auch weiterhin unverzichtbar. Schweigen würde bedeuten, die Betroffenen erneut zu verletzen und die Absichten der Täter zu unterstützen.“

Mit Blick auf den „Europäischen Tag zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch“, der dieses Jahr Bedrohungen und Chancen neuer technischer Entwicklungen für Kinder thematisiert, sollte auch ein besonderes Augenmerk auf die Herausforderungen gelegt werden, die durch aufkommende Technologien entstehen. Erzbischof Burger fügt hinzu: „Diese Technologien, darunter Künstliche Intelligenz, erweiterte und virtuelle Realität, bieten Kindern einzigartige Möglichkeiten, ihre Rechte zu erkunden und wahrzunehmen. Gleichzeitig bergen sie jedoch erhebliche Risiken, darunter sexuelle Ausbeutung, Grooming und Zugang zu schädlichen Inhalten.“ Es sei entscheidend, die Gefahren, die mit diesen Technologien verbunden seien, ernst zu nehmen. „Kinder und Jugendliche können sich im Internet nicht alleine schützen. Dieser Tag bietet eine Gelegenheit, das Bewusstsein für die Herausforderungen und bewährte Praktiken im Schutz von Kindern zu schärfen“, so Erzbischof Burger. Mit dem Gebetstag solle ein bewusstes Zeichen für die Anerkennung des Leids und Solidarität mit den Betroffenen sexuellen Missbrauchs gesetzt werden. Dabei, so der Wunsch von Erzbischof Burger, müsse das Bewusstsein für das Leid der Betroffenen und für die Thematik geschärft werden.
 

Hintergrund

Papst Franziskus hat angeregt, jährlich einen Gebetstag für Betroffene sexuellen Missbrauchs zu begehen. Für Deutschland haben die Bischöfe festgelegt, dass dieser von den Kirchengemeinden rund um den 18. November, den „Europäischen Tag zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch“, veranstaltet werden sollte. In diesem Jahr wird empfohlen, den Gebetstag mit dem 33. Sonntag im Jahreskreis (17. November 2024) oder dem Christkönigsfest (24. November 2023) zu verbinden bzw. in unmittelbarer zeitlicher Nähe dazu zu begehen.


Hinweise:

Weitere Informationen zum „Europäischen Tag zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch“ finden Sie unter https://rm.coe.int/emerging-technologies-threats-and-opportunities-for-the-protection-of-/1680b0f5ba. Material zum Thema gibt es hier: https://www.coe.int/en/web/children/our-material.

Wie bereits in den vergangenen Jahren bietet die Deutsche Bischofskonferenz unter www.dbk.de auf der Themenseite Sexualisierte Gewalt und Prävention Materialien für den Gebetstag an: Gebete, Andachten und Predigtentwurf sowie ein Verzeichnis hilfreicher Bibelstellen.