| Pressemeldung | Nr. 044

Ökumene-Fachtagung in Paderborn beendet

„Kirche – Eucharistie – Gewissen. Eine katholische Orientierung im ökumenischen Horizont“

In Paderborn ist heute (25. März 2022) die ökumenische Fachtagung „Kirche – Eucharistie – Gewissen. Eine katholische Orientierung im ökumenischen Horizont“ zu Ende gegangen. Das zweitägige Treffen wurde von der Ökumene- und der Glaubenskommission der Deutschen Bischofskonferenz sowie dem Johann-Adam-Möhler-Institut für Ökumenik in Paderborn veranstaltet.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, dankte zum Abschluss für die offene, intensive und konstruktive Diskussion über Fragen der Eucharistie- und Abendmahlsgemeinschaft: „Die Veranstaltung ermöglichte ein wirkliches Fachgespräch. Sie bot Zeit und Raum, unterschiedliche Positionen zu hören und zu diskutieren, und sie hat so die theologische Klärung vorangebracht“, so Bischof Bätzing. Die Ergebnisse werden nun in die weiteren Beratungen der Gremien der Deutschen Bischofskonferenz und in eine wissenschaftliche Publikation einfließen. „Wir müssen das Gespräch über Fragen der Eucharistie- und Abendmahlsgemeinschaft weiterführen. Das erwarten die Gläubigen zu Recht von uns.“

Über zwei Tage haben katholische Bischöfe und katholische Expertinnen und Experten für Ökumenefragen gemeinsam mit evangelischen, orthodoxen und freikirchlichen Vertreterinnen und Vertretern Themen erörtert, die im Kontext von Eucharistie- und Abendmahlsgemeinschaft grundlegend sind. Die Fragen konzentrierten sich auf den inneren Zusammenhang von Kirche, Eucharistie und Amt, sodann auf die Tragweite einer persönlichen Gewissensentscheidung für die wechselseitige Teilnahme an Eucharistie und Abendmahl und schließlich auf das Verhältnis zwischen der Einheit im Glauben und der Vielfalt kirchlicher Feierformen. „Diese Fragen sind nicht neu, aber sie wurden in der Debatte um das Votum Gemeinsam am Tisch des Herrn, das der Ökumenische Arbeitskreis evangelischer und katholischer Theologen im September 2019 veröffentlicht hat, weiter vertieft“, erläuterte der Vorsitzende der Ökumenekommission der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Gerhard Feige (Magdeburg). „Das Thema der Eucharistie- und Abendmahlsgemeinschaft wird umso drängender, je mehr wir uns durch den Glauben und durch die Taufe in dem einen Leib Christi geeint wissen und diese Einheit in vielfacher Weise sichtbar leben. Daher müssen wir diese zentralen Fragen weiter durchdenken und Perspektiven eröffnen“, unterstrich Bischof Feige.

Jeder der drei genannten Fragekomplexe war Gegenstand einer eigenen Gesprächseinheit. Beim abschließenden Podium waren besonders die Mitwirkenden aus der multilateralen Ökumene gefragt, welche Perspektiven sie nach dem, was sie bei der Tagung gehört haben, für eine Gemeinschaft am Tisch des Herrn sehen und welche Schritte sie in der katholischen Kirche, aber auch in den eigenen Kirchen für weiterführend hin zu einer wachsenden Gemeinschaft in der Eucharistie halten.

Ziel der Fachtagung war nicht, zu abschließenden Urteilen und Bewertungen zu kommen. „Das wäre angesichts der Komplexität der Fragestellungen im Rahmen einer Fachtagung auch nicht möglich gewesen“, so der Vorsitzende der Glaubenskommission der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck (Essen). „Aber die Tagung war wichtig, um eine qualifizierte und differenzierte Rezeption des Votums Gemeinsam am Tisch des Herrn voranzutreiben und so in der Ökumene weiterzukommen. Sicher werden wir auch im Ökumenischen Arbeitskreis die Erträge dieser Fachtagung weiter reflektieren“, so Bischof Overbeck, der seit Kurzem als Nachfolger von Bischof Bätzing katholischer Vorsitzender dieses Gremiums ist. Katholische und evangelische Mitglieder des Ökumenischen Arbeitskreises waren der Einladung zur Fachtagung gefolgt und beteiligten sich rege an der Diskussion.

Insgesamt hat die Fachtagung, wie Prof. Dr. Wolfgang Thönissen, Leitender Direktor des Johann-Adam-Möhler-Instituts für Ökumenik, ausführte, „unterschiedliche Argumente, Gesichtspunkte, Positionen und Stellungnahmen in einem gemeinsamen ökumenischen Orientierungs- und Lernfeld ins Gespräch gebracht. Sie wurde von der katholischen Kirche verantwortet und diente der innerkatholischen Verständigung, in die selbstverständlich ökumenische Partner einbezogen waren“. Prof. Thönissen verwies auch auf den weltkirchlichen Kontext, der zu beachten sei, auch wenn aufgrund der pastoralen Situation in Deutschland hier eine besondere Verantwortung liege.
 

Hinweis:

Weitere Informationen zur Ökumene sind auf der Themenseite Ökumene verfügbar.

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