| Pressemeldung | Nr. 106

Pastorale Orientierungen des Vatikan für interkulturelle Migrantenseelsorge

Lebendige kirchliche Gemeinschaft in kultureller Diversität

Die Deutsche Bischofskonferenz veröffentlicht heute (1. Juli 2022) die deutsche Übersetzung der Pastoralen Orientierungen für die interkulturelle Migrantenseelsorge, die der Vatikan am 3. März 2022 vorgelegt hat. Das Dokument richtet sich an alle katholischen Gemeinden und fordert sie auf, verstärkt zu lebendigen Gemeinschaften aus Gläubigen unterschiedlicher Herkunft, Sprachen und Kulturen zu werden.

Der Vorsitzende der Migrationskommission der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Stefan Heße (Hamburg), begrüßt die Veröffentlichung als wichtigen Beitrag zur künftigen Ausrichtung der Seelsorge für Katholiken anderer Muttersprachen und Riten: „Wir befinden uns dazu auf der Ebene der Deutschen Bischofskonferenz derzeit in einem Prozess der Reflexion und Perspektiventwicklung. Unsere Leitlinien zur Seelsorge für Katholiken anderer Muttersprachen und Riten sollen aktualisiert werden. Dabei leitet uns vor allem die Vision einer lebendigen kirchlichen Gemeinschaft in kultureller Diversität. Das jetzt veröffentlichte Dokument aus dem Vatikan macht dazu klare Aussagen und gibt wertvolle Orientierungen, für die ich sehr dankbar bin.“

In sieben Kapiteln benennt das Dokument die besonderen Herausforderungen, die das interkulturelle Zusammenleben mit sich bringt, und gibt jeweils konkrete Anregungen zum Umgang mit ihnen. Es ermutigt, Ängste anzuerkennen und sie zu überwinden, Begegnung zu fördern, einander zuzuhören und empathisch zu sein. Migrantinnen und Migranten seien als ein Segen zu verstehen, der die Gemeinschaft vor Ort bereichert. Immer mehr müsse die Kirche lernen, ihre Katholizität zu leben, die in der Vielfalt der Kulturen, Traditionen und Riten zum Ausdruck komme. Letztlich gehe es darum, dass die Kirche ihren Evangelisierungsauftrag erfülle, indem sie allen Menschen ohne Unterschied die Frohe Botschaft verkünde.

Papst Franziskus bekräftigt in einem Vorwort das Leitbild einer Kirche, „die keinen Unterschied macht zwischen Einheimischen und Fremden, zwischen Ortsansässigen und Gästen, denn wir sind alle Pilger auf dieser Erde“. Die vorliegenden Pastoralen Orientierungen versteht der Papst als eine Einladung, „die Art und Weise, wie wir unser Kirche-Sein erleben, auszuweiten. Sie fordern uns auf, die Tragödie dauerhafter Entwurzelung zu sehen, unsere Brüder und Schwestern aufzunehmen, zu schützen, zu integrieren und zu fördern und Möglichkeiten zu schaffen, miteinander auf Gemeinschaft hinzuarbeiten. Sie geben uns die Chance, ein neues Pfingsten in unserem Umfeld und unseren Gemeinden in dem Maß zu erleben, wie wir den Reichtum ihrer Spiritualität und ihrer lebendigen liturgischen Traditionen erkennen.“


Hintergrund

Pastorale Orientierungen für die interkulturelle Migrantenseelsorge ist das fünfte Dokument in einer Reihe von Veröffentlichungen der römischen Abteilung für Migranten und Flüchtlinge, die alle auch auf Deutsch erschienen sind: Pastorale Orientierungen zu Klimavertriebenen (2021), Pastorale Orientierungen zu Binnenvertriebenen (2020), Pastorale Orientierungen zum Menschenhandel (2018) und 20 Pastorale Handlungsschwerpunkte für die Globalen Pakte zu Migration und Flucht (2017).
 

Hinweis:

Die Broschüre Pastorale Orientierungen für die interkulturelle Migrantenseelsorge erscheint als Online-Veröffentlichung in der Reihe „Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls“ (Nr. 232) des Sekretariates der Deutschen Bischofskonferenz und kann in der Rubrik Publikationen als Datei heruntergeladen werden.

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