| Pressemeldung | Nr. 070

„Systemrelevanz“ der Kirche – „Systemrelevanz“ von katholischen Schulen

Erzbischof Becker: Schulleben bewusst anhand christlicher Werte gestalten

Mit mehr als 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern hat heute (30. April 2021) die digitale Fachtagung „,Systemrelevanz‘ der Kirche – ‚Systemrelevanz‘ von katholischen Schulen“ stattgefunden. Der ursprünglich in Erfurt geplante 10. Bundeskongress Katholische Schulen wurde coronabedingt um ein Jahr verschoben. Die Fachtagung lag in der Verantwortung der Kommission für Erziehung und Schule der Deutschen Bischofskonferenz.

Der Kommissionsvorsitzende, Erzbischof Hans-Josef Becker (Paderborn), bezeichnete die Auswirkungen der Pandemie als „Brennglas“, das Probleme und Missstände in der Gesellschaft, der Politik, der Kirche und im Bereich von Schule und Bildung verstärke. Dadurch stehe zurzeit besonders im System „Schule“ vieles auf dem Prüfstand. Mit Blick auf die Frage nach der Systemrelevanz der katholischen Schulen und deren Profil betonte Erzbischof Becker, dass in der Corona-Zeit vielleicht auch eine Chance der katholischen Schulen liege, die Schülerinnen und Schüler noch mehr zu stärken, zu ermutigen und den jungen Menschen Hoffnungsperspektiven trotz der schwierigen Situation aufzuzeigen. „Es ist und bleibt eine besondere Aufgabe katholischer Schulen, das Schulleben bewusst anhand christlicher Werte zu gestalten“, so Erzbischof Becker.

Prof. Dr. Dr. Michael N. Ebertz (Freiburg) erläuterte auf der Fachtagung die gesellschaftliche Systemrelevanz der katholischen Kirche aus soziologischer Perspektive: „Wozu bist Du da, Kirche im 21. Jahrhundert?“ Im Rahmen einer solchen Identitäts- und Relevanz-Strategie müssten auch die katholischen Schulen als Teil der pastoralen Seelsorge und Gesellschaftssorge der Kirche einen fraglosen Platz erhalten. Sie dürften ebenso wenig zur Disposition stehen wie die Kirchengemeinden. Katholische Schulen seien mit der Kirche und deren Auftrag strukturell und zeichenhaft verknüpft. Eine christlich inspirierte, konstruktive Herausforderung laute, Vielfalt als „Zeichen der Zeit“ zu sehen, sie im Licht des Evangeliums zu deuten und kreativ wie lernend zu gestalten. Katholischen Schulen liege das Bekenntnis zur – auch religiösen – Vielfalt an Schülerinnen und Schülern, Eltern und Lehrkräften nahe, was sich auch empirisch an der Zulassung von Nicht-Katholikinnen und -Katholiken zeige: „Katholischsein selbst steht eher für Vielfalt und Fülle als für Einfalt und Enge“, so Prof. Ebertz.

In einem Gespräch mit Anja Meuter, Geschäftsführerin der Kommunikationsagentur Team Meuter GmbH und dem Schulleiter des Pius-Gymnasiums in Coesfeld, Dr. Norbert Just, wurden Eckpunkte zur Profilierung katholischer Schulen und mögliche Marketingstrategien diskutiert. Bei der Kernfrage, was die katholischen Schulen besonders mache, gehe es um ein klares Profil im Wettbewerb der Schul- und Bildungslandschaft. Anja Meuter hob hervor, dass katholische Schulen viel zu bieten hätten, doch ihr Potential nicht immer nutzen würden bzw. sich ihres Potentials nicht immer bewusst seien. Sie empfahl eine Wertefokussierung und eine auf die Schule angepasste Bewusstseinsbildung. Ein klares Profil – auch mit Ecken und Kanten – mache attraktiv und schaffe Raum für Entwicklungen. Dabei sei jede Schule gefordert, sich auf den Weg zu machen und ihr Profil und Selbstverständnis kritisch zu reflektieren. „Hier wird es unglaublich viele spannende Antworten geben, die zeigen, wie vielfältig ‚katholisch‘ sein kann“, so Anja Meuter. Im Rahmen der Kooperation „Partnerschaft Schule-Betrieb IHK Nord Westfalen“ ist eine Zusammenarbeit des Pius-Gymnasiums Coesfeld mit der Agentur von Anja Meuter entstanden, die zu einer nachhaltigen Profilschärfung der Schule geführt hat. Schulleiter Dr. Just hob hervor, dass es eine dauerhafte Aufgabe für jede katholische Schule sei, das Bewusstsein für die eigene Identität zu schärfen und die christlichen Werte erlebbar zu machen.
 

Hinweise:

Das Grußwort von Erzbischof Becker auf der digitalen Fachtagung ist unter dieser Pressemitteilung verfügbar. Dort steht auch das Thesenpapier von Prof. Ebertz zum Herunterladen bereit.

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