| Pressemeldung | Nr. 084

Weltgebetstag um geistliche Berufungen am 11. Mai 2025

Bischof Gerber: „Wer sich rufen lässt, kann zur Hoffnung für andere werden“

Mit dem 62. Weltgebetstag um geistliche Berufungen lädt die Kirche am kommenden Sonntag (11. Mai 2025) dazu ein, für Berufungen zu beten und das Bewusstsein für den persönlichen Ruf Gottes zu schärfen. Die Botschaft von Papst Franziskus, die er noch vor seinem Tod am 21. April 2025 verfasst hat, steht in diesem Jahr unter dem Leitwort „Pilger der Hoffnung: das Geschenk des Lebens“.

Darin ruft der verstorbene Heilige Vater eindringlich dazu auf, das eigene Leben als Antwort auf den Ruf Gottes zu begreifen und sich als Pilger der Hoffnung in Dienst nehmen zu lassen: „Jede Berufung in der Kirche – sei es als Laie oder zum geweihten Amt oder zum gottgeweihten Leben – ist ein Zeichen der Hoffnung, die Gott für die Welt und für jedes seiner Kinder hegt.“ Mit Blick auf die Lebenswirklichkeit junger Menschen heißt es weiter: „Doch der Herr, der das Herz des Menschen kennt, lässt uns in der Unsicherheit nicht allein, vielmehr möchte er in jedem das Bewusstsein wecken, geliebt, gerufen und als Pilger der Hoffnung gesandt zu sein.“

Papst Franziskus betont dabei, dass jede Berufung aus der Hoffnung lebe, die sich im Vertrauen auf die göttliche Vorsehung verwandle: „Für den Christen ist Hoffnung nämlich viel mehr als bloßer menschlicher Optimismus: Sie ist vielmehr eine Gewissheit, die im Glauben an Gott wurzelt, der in der Geschichte eines jeden Menschen wirkt.“

Bischof Dr. Michael Gerber (Fulda), Vorsitzender der Kommission für Geistliche Berufe und Kirchliche Dienste der Deutschen Bischofskonferenz, würdigt die Botschaft als geistliches Vermächtnis des verstorbenen Papstes: „Papst Franziskus hat der Welt gezeigt, dass Berufung keine Sache weniger Auserwählter ist, sondern ein Weg, der jedem Menschen offensteht – als Antwort auf Gottes Liebe und als Dienst an den Mitmenschen. Gerade in einer Zeit der Unruhe und Erschütterung brauchen wir Menschen, die aus dem Glauben heraus Hoffnung schenken.“

Weiter betont Bischof Gerber: „Der Weltgebetstag ist für uns alle eine Einladung, innezuhalten und zu fragen: Wo bin ich gerufen, Hoffnung zu säen? Wo kann mein Leben Licht für andere sein? Berufung ist kein abstraktes Konzept, sondern konkret, lebendig – und zutiefst notwendig für unsere Kirche.“ Er ermutigt besonders junge Menschen, die Stimme Gottes im eigenen Leben zu hören und sich begleiten zu lassen. „In einer lauten Welt braucht es Menschen, die hinhören. Wer sich rufen lässt, kann zur Hoffnung für andere werden – mitten im Alltag, mitten im Leben.“

Zugleich weist Bischof Gerber auf die Arbeit des Zentrums für Berufungspastoral (ZfB) und der diözesanen Berufungsstellen hin, die mit Materialien, Veranstaltungen und geistlicher Begleitung Hilfestellung geben. „Es ist unser gemeinsames Ziel, eine Kultur der Berufung zu fördern, in der jeder Mensch seinen einzigartigen Platz im Plan Gottes entdecken und leben kann.“


Hintergrund

Der Weltgebetstag um geistliche Berufungen wurde 1964 von Papst Paul VI. eingeführt.

Das Zentrum für Berufungspastoral ist eine Arbeitsstelle der Deutschen Bischofskonferenz. Es unterstützt, fördert und vernetzt Bemühungen um die Berufungspastoral in den Bistümern Deutschlands, der Ordensgemeinschaften und Säkularinstitute. Weitere Informationen finden Sie unter www.berufung.org.

Hinweis:

Die Botschaft des Papstes zum Weltgebetstag um geistliche Berufungen am 11. Mai 2025 steht als PDF-Datei unter Papstbotschaften bereit.