Katholischer Medienpreis 2016

Deutsche Bischofskonferenz verleiht zum 14. Mal den Katholischen Medienpreis

„Qualitätsjournalismus ist ein Grundnahrungsmittel jeder Gesellschaft, auch jeder kirchlichen Gesellschaft“

Der Katholische Medienpreis ist heute (14. November 2016) zum 14. Mal verliehen worden. Bei einem Festakt in Berlin zeichnete die Deutsche Bischofskonferenz gemeinsam mit dem Katholischen Medienverband e. V. (KM.) und der Gesellschaft Katholischer Publizisten e. V. (GKP) das Redaktionsteam der Schwäbischen Zeitung in Ravensburg unter Koordination von Ludger Möllers (Kategorie Printmedien) sowie Christian Wölfel (Kategorie Elektronische Medien) aus. Eine sechsköpfige Jury hatte aus 223 Einreichungen die Preisträger ermittelt. 

Der Vorsitzende des Katholischen Medienverbandes (KM.), Ulrich Peters, begrüßte die rund 250 Gäste aus Kirche, Politik und Medien. Dass Jahr für Jahr der Katholische Medienpreis für herausragende publizistische Arbeiten ausgelobt und Beiträge ausgezeichnet werden, sei ein Statement, das ebenso tiefen Respekt vor der Qualität der Arbeit ausdrückt wie ein Bekenntnis dazu, dass wir diese Arbeit brauchen – heute dringender denn je. „Qualitätsjournalismus, das ist ein Grundnahrungsmittel jeder Gesellschaft, auch jeder kirchlichen Gesellschaft. Ohne guten Journalismus verliert unsere geistige Muskulatur ihre Kraft und Klarheit. Sie büßt ihre Belastbarkeit ein, wird träge und müde. Vielleicht ist es kein Zufall, dass un- oder unterinformierte Gesellschaften nicht selten auch uninspirierte Gesellschaften sind. Nicht zuletzt dank der Menschen, die wir heute Abend feiern, ist das bei uns anders“, so Peters.

Bischof Dr. Gebhard Fürst (Rottenburg-Stuttgart), Vorsitzender der Publizistischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz und Vorsitzender der Jury des Katholischen Medienpreises, würdigte die Preisträger und ihre Beiträge und betonte, dass das authentische, der Wahrheit und den Menschen dienliche journalistische Handwerk für unser Gemeinwesen unabdingbar sei. „Ein beachtlicher Anteil der eingereichten Beiträge in diesem Jahr thematisiert die Problematik Terror und Krieg sowie deren tragische Folgen. Es ist ganz klar: In unserem Verhalten, in unserer Barmherzigkeit oder auch Unbarmherzigkeit – im Grad unserer Solidarität – scheint das auf oder auch nicht, was das Evangelium eigentlich meint. Denn in der frohen Botschaft des Evangeliums kommt die liebende Beziehung des Schöpfergottes zu den Menschen zum Ausdruck. Dass er sich besonders den Schwachen und Bedrängten, den Außenseitern der Gesellschaft zugewandt hat, das zeigt sich vor allem im Handeln Jesu Christi.“ Papst Franziskus habe in diesem Sinne in seiner Botschaft zum 50. Welttag der sozialen Kommunikationsmittel angeregt, darüber nachzudenken, wie Kommunikation und Barmherzigkeit miteinander in Beziehung stehen. „Von Liebe geprägte Kommunikation kann zur Gotteserfahrung werden. Von Hass geprägte Kommunikation bewirkt Zerstörung von Menschen und Zivilisationen und gibt dem Bösen Raum“, so Bischof Fürst.

Zur ganzen Pressemitteilung vom 14.11.2016

Ansprache von Bischof Dr. Gebhard Fürst (Rottenburg-Stuttgart), Vorsitzender der Jury des Katholischen Medienpreises sowie Vorsitzender der Publizistischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz
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Begrüßung von Ulrich Peters, Vorsitzender des Katholischen Medienverbandes (KM.)
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Laudatio von Dagmar Reim, ehemalige Intendantin des Rundfunk Berlin-Brandenburg, für Christian Wölfel
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Laudatio von Patrik Schwarz, Herausgeber von Christ & Welt und geschäftsführender Redakteur der ZEIT
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Kategorie Printmedien

Schwäbische Zeitung: Das Redaktionsteam unter der Leitung von Chefredakteur Dr. Hendrik Groth wird für die umfangreiche Artikelserie „Menschenwürdig leben bis zuletzt“ ausgezeichnet. Sie ist in der Zeitung im Zeitraum vom 21. November bis 24. Dezember 2015 erschienen. Im Mittelpunkt der Serie standen die anspruchsvollen Themen Sterbebegleitung, Hospizarbeit und Palliativversorgung.

In über 40 Beiträgen in Mantel- und Lokalteilen, online und im Regionalfernsehen sowie bei Diskussionsveranstaltungen leuchteten die Redakteure eine Problematik aus, die durch die Bundestagsentscheidung zur Sterbehilfe im November 2015 besondere Bedeutung erlangt hatte. Die Projektleitung für diese Serie und eine damit verbundene Weihnachtsspendenaktion in Zusammenarbeit mit dem Caritasverband der Diözese Rottenburg-Stuttgart lag beim Chefreporter Ulm/Alb-Donau, Ludger Möllers. Den Erlös von fast 180.000 Euro haben Hospizgruppen und Hospize erhalten. Nach Auffassung der Jury gehört besonderer Mut dazu, ausgerechnet in der Adventszeit über das Sterben zu schreiben. Mit dem Preis würdigt die Jury den Mut der Zeitung, sich einem unbequemen Thema selbstbewusst und raumgreifend zu stellen.

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Kategorie Elektronische Medien

Christian Wölfel (Jahrgang 1976) erhält den Preis für seinen Film „Kirchenasyl und dann? – Vom Bangen, Hoffen und Warten“, gesendet im Bayerischen Rundfunk, Redaktion Religion und Orientierung (Fernsehen), am 13. Januar 2016.

Der Autor zeigt ein eindringliches Portrait über Menschen, die Gewalt und Krieg erlebt haben, die Flucht und Vertreibung erdulden mussten. Der Film geht nur vordergründig auf die Themen Kirche und Asyl ein, sondern vielmehr auf das Schicksal von Menschen und auf gelebte Nächstenliebe. Er zeigt Menschen, die nicht daneben stehen wollen, wenn Leiden offensichtlich ist, sondern die tatkräftig zupacken, ohne Ansehen von Person, Geschlecht oder Herkunft. Wölfel zeigt Menschen, die krank an Körper und Seele in Europa angekommen sind, deren Not vom Staat aber nicht erkannt wird. Erst durch die Aufmerksamkeit ihrer Helfer bekommen diese Menschen eine Chance. Am Ende bleiben Einzelschicksale, die die Katastrophe der Vertreibung greifbar machen, und die Erkenntnis, dass Kirchenasyl, wenn auch nicht immer unumstritten, etwas bewegen kann.

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Auszeichnung „journalistisch WERTvoll“

Für weitere herausragende Beiträge wird im Jahr 2016 sechs Mal die undotierte Auszeichnung „journalistisch WERTvoll“ verliehen. In der Kategorie Printmedien geht die Auszeichnung an Dominik Stawski und Ingrid Eißele (Jahrgänge 1984 und 1962) für den Beitrag „Der Mörder dieses Mädchens könnte bald freikommen. Aber soll er das?“, erschienen im Stern am 30. Juli 2015, und an Lara Meißner (Jahrgang 1990) für eine Artikelserie zur Schulintegration, erschienen in der Main-Post, Würzburg, im Zeitraum vom 16. September 2015 bis 19. Februar 2016.

Im Bereich Elektronische Medien erhalten die Auszeichnung: Dr. Nicola Albrecht (Jahrgang 1975) für den Film „Leben in der Falle – Die vielen Gesichter Gazas“, gesendet im ZDF am 23. September 2015, Nina und Oliver Buschek (Jahrgänge 1975 und 1967) für das Radio- Feature „Fünfzig Prozent Zukunft. Unser Leben mit der Huntington-Krankheit“, gesendet im Bayerischen Rundfunk, Redaktion Hörbild und Feature, am 5. März 2016, sowie Jeannine Apsel (Jahrgang 1971) für den Film „Neuanfang in Hamburg – Vom Flüchtling zum Flüchtlingshelfer“, gesendet im ZDFinfo am 23. Dezember 2015. Darüber hinaus erhält Jan Lindenau (Jahrgang 1990) mit dem Team 17 der Axel Springer Akademie die Auszeichnung für das Internetprojekt „Je reste Charlie. Warum wir weitermachen. Müssen“, erschienen unter www.jerestecharlie.eu/de am 7. Juli 2015. 

Hintergrund

Der Katholische Medienpreis, der in der Kategorie „Printmedien“ und „Elektronische Medien“ mit jeweils 5.000 Euro dotiert ist, wird seit 2003 jährlich von der Deutschen Bischofskonferenz in Kooperation mit der Gesellschaft Katholischer Publizisten e. V. (GKP) und dem Katholischen Medienverband e. V. (KM.) ausgeschrieben. Die Preisträger wurden aus insgesamt 223 Einreichungen von einer sechsköpfigen Jury ausgewählt: 156 Beiträge wurden für die Kategorie Elektronische Medien eingereicht, davon 97 Fernseh-, 36 Radio- und 23 Internetangebote. Für die Kategorie Printmedien wurden 67 Beiträge eingereicht.

Die Jury besteht aus sechs Personen und wird von Bischof Dr. Gebhard Fürst (Rottenburg-Stuttgart) geleitet. Die weiteren Mitglieder sind Albert Herchenbach (Chefredakteur stadtgottes, Nettetal), Wolfgang Küpper (Redaktionsleiter Bayerischer Rundfunk Religion und Orientierung, München), Stefan Kläsener (Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag, Flensburg), Andreas Kuschbert (Chefredakteur Heinrichsblatt, Bamberg) und Frank Windeck von der Konrad- Adenauer-Stiftung in Bonn.

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