Verleihung Katholischer Medienpreis 2025
Ausgezeichnet: Journalismus, der Hoffnung stiftet
Die Deutsche Bischofskonferenz hat am 9. Oktober 2025 im Münchner Künstlerhaus zum 23. Mal den Katholischen Medienpreis verliehen. 179 Beiträge wurden für den Wettbewerb eingereicht und von einer Fachjury gesichtet.
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Kardinal Reinhard Marx (München und Freising), Vorsitzender der Publizistischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz, nahm mit dem Juryvorsitzenden, Weihbischof Matthäus Karrer (Rottenburg-Stuttgart), die Ehrungen vor und würdigte die ausgezeichneten Beiträge für ihre kritische Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit. Angesichts nicht nur politischer Krisen, sondern auch des zunehmenden Drucks auf die Pressefreiheit betonte Kardinal Marx die Bedeutung und den Wert eines unabhängigen, kritischen Journalismus. Die Preisträgerin und alle Preisträger des Jahres 2025 hätten diesen Anspruch auf unterschiedliche Weise eindrucksvoll eingelöst: „Sie haben dort Aufmerksamkeit geschaffen, wo Missstände übersehen, verdrängt oder als gegeben hingenommen werden. Sie haben den Blick auf die Schwächsten und Hilfsbedürftigen gerichtet und zugleich Hoffnung gemacht: Hoffnung darauf, dass positive Veränderung möglich ist.“ Gerade das sei bedeutsam in einer oft eher von negativen Schlagzeilen geprägten Medienarbeit, denn, so Kardinal Marx weiter: „Guter Journalismus fördert oft unbequeme Erkenntnisse zutage. Doch gerade die Tatsache, dass er Missstände aufdecken kann und Lebensgeschichten in den Mittelpunkt stellt, die sonst oft weniger beachtet werden, ist für unsere freiheitlich-demokratische Gesellschaftsordnung und unseren Zusammenhalt wichtig. Das zeigt auch die Verantwortung auf, die Journalistinnen und Journalisten tragen.“
Der mit 5.000 Euro dotierte Hauptpreis ging an den Regisseur und Dramaturgen Volker Heise. In seinem ARD-Dokumentarfilm „Masterplan – Das Potsdamer Treffen und seine Folgen“ rekonstruiert er die Recherchen zum sogenannten Potsdamer Treffen, bei dem rechtsextreme Aktivisten gemeinsam mit Politikern und Unternehmern Pläne für eine umfassende Remigration von Migranten, aber auch von deutschen Staatsbürgern diskutierten. Sein Film mahnt eindringlich, die gesellschaftspolitische Bedeutung einer schwelenden Radikalisierung in Teilen der Bevölkerung nicht zu unterschätzen. Heise legt damit ein filmisches Plädoyer für Wachsamkeit vor – als Voraussetzung für den Schutz unserer freiheitlich-demokratischen Grundwerte. Die Laudatio hielt der Jurist und Publizist Michel Friedman.
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In der Kategorie Print, dotiert mit 2.500 Euro, wurden Nico Schnurr und Dominik Stawski ausgezeichnet. In ihrem Stern-Artikel „Station 67“ zeichnen sie ein eindrucksvolles Bild von dem Alltag auf der Kinderintensivstation der Medizinischen Hochschule Hannover – einem Alltag, der vor allem von akutem Personalmangel geprägt ist. Mit großer Eindringlichkeit richten sie den Blick nicht nur auf die schwierigen Rahmenbedingungen, sondern vor allem auf die Menschen auf der Station und schaffen so ein ergreifendes Porträt eines Gesundheitssystems am Limit.
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In der Kategorie Audio, dotiert mit 2.500 Euro, wurde Nadine Thielen für ihren Podcast „Im Fall Stefanie – Eine von 155“, erschienen in der ARD-Audiothek, ausgezeichnet. In ihrem Podcast beschäftigt sich Thielen mit der Geschichte einer jungen Frau, die einem Femizid zum Opfer fiel. Am Beispiel des Falls Stefanie macht die Autorin deutlich, dass es sich bei solchen Taten nicht um tragische Einzelschicksale handelt. Die sechsteilige Audio-Dokumentation klärt über die gesellschaftliche Dimension von Femiziden auf und mahnt, frühzeitig hinzuschauen – gerade dort, wo erste Warnzeichen erkennbar werden.
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Sascha Gröhl erhielt für seine auf VOX erschienene Doku-Serie „Herbstresidenz mit Tim Mälzer und André Dietz“ den Sonderpreis der Jury, der in diesem Jahr erstmals mit 2.500 Euro dotiert ist. In der Serie wird eine Gruppe junger Menschen mit Behinderung als Auszubildende in einem Pflegeheim eingestellt, um das dortige Personal zu entlasten. Die Jury lobte, das in der Serie dokumentierte Projekt sei ein gewagter und gelungener Beitrag zur Integration, der Hoffnung stifte.
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