Bildende Kunst und Katholische Kirche

Hintergrundinformation

Zahlreiche Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland besitzen ein Diözesanmuseum bzw. eine der Öffentlichkeit zugängliche Domschatzkammer. Bundesweit gibt es 43 Museen in alleiniger diözesaner Trägerschaft sowie mehr als 100 Museen mit konzeptioneller und finanzieller Beteiligung der Kirche. Dort wird nicht nur Sakrale Kunst, liturgisches Gerät und religiöses Kunsthandwerk zwischen Spätantike und Spätromantik präsentiert, sondern teilweise auch religiös inspirierte Kunst der klassischen Moderne und Gegenwart. Bei besonders bedeutenden Kirchen gibt es außerdem eigene Schatzkammern, die den betreffenden Kirchengemeinden zugeordnet sind. Die meisten der teilweise schon seit Mitte des 19. Jahrhunderts bestehenden Museen und Schatzkammern sind in den letzten Jahren unter Berücksichtigung moderner Museumspädagogik neu gestaltet worden. Eigene wissenschaftliche Publikationen, Inventare und Führer dienen der Erschließung des Kunstgutes in kirchlichem Besitz. Die Pflege der persönlichen Führung von Gruppen, Schulen und Verbänden spielt eine wichtige Rolle.

Auch katholische Akademien, Bildungswerke und Schulen betreiben Förderung christlicher Kunst und tragen aktiv zur Weiterentwicklung des Verhältnisses zwischen Kirche und Kunst in der Gegenwart bei. Zur Verwirklichung dieser Aufgaben führen diese Institutionen jährlich mehrere tausend Workshops, Ausstellungen sowie Begegnungen und Diskussionen von Künstlern, Theologen und Kunstinteressierten durch. Mit diesen Aktivitäten korrespondieren auf diözesaner Ebene die Initiativen der Kunstvereine, die es in zahlreichen Bistümern gibt. Auf einer anderen Ebene liegt die Künstlerseelsorge in den Diözesen, zu der vielerorts auch das jährliche Treffen des Bischofs mit Künstlern im Rahmen des „Aschermittwochs der Künstler“ gehört.

Neben dem von der Deutschen Bischofskonferenz und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken verliehenen „Kunst- und Kulturpreis der deutschen Katholiken“, der in diesem Jahr einem bildenden Künstler überreicht wird, vergeben auch etliche deutsche (Erz-)Diözesen sowie katholischen Verbände und Vereine eigene Kunstpreise. Erwähnt seien exemplarisch der Bernward-Kunstpreis des Bistums Hildesheim oder der Förderpreis des Erzbischofs von München-Freising für Nachwuchskünstler. Des weiteren sind zu nennen der von der Deutschen Gesellschaft für christliche Kunst (DG) im Drei-Jahres-Turnus ausgelobte Gebhard-Fugel-Preis, der Kunstpreis des Internationalen Katholischen Missionswerks „Missio“ sowie der von der Katholischen Akademie in Bayern (München) ausgelobte Guardini-Preis, der neben anderen Kultursparten regelmäßig auch an bildende Künstler vergeben wird.

Bildtheologie und Bildanthropologie

Neben der konkreten Befassung mit Werken und Künstlern der bildenden Kunst kristallisieren sich zunehmend auch Projekte heraus, die auf wissenschaftlicher Ebene dem Aspekt „Religion und Bild“ gewidmet sind. Die Annäherung an das Phänomen „Bild“ als grundlegendes menschliches Essential ist angesichts einer hemmungslosen und oberflächlichen Instrumentalisierung von Bildern in Werbung und Medien mehr denn je vonnöten. Daher gibt es seit einiger Zeit etwa bei katholischen Akademien und kirchlichen Kulturstiftungen sowie an einigen Diözesanmuseen Gesprächsforen für dieses spezielle Thema. Auch im Rahmen von kirchlichen Kunstausstellungen finden geisteswissenschaftliche Diskurse über diesen Themenkomplex statt. Seit Beginn der 1990er Jahre wurden an einigen Katholisch-theologischen Fakultäten staatlicher Universitäten eigene Institute eingerichtet, die sich der Fragestellung „Religion und Bild“ systematisch widmen, so etwa die „Bildtheologische Arbeitsstelle“ der Universität zu Köln, die „Arbeitsstelle für christliche Bildtheorie, theologische Ästhetik und Bilddidaktik“ der Universität Münster oder das interdisziplinäre Projekt „Liturgie und Kunst“ der Theologischen Fakultät der Universität Bonn. Auf Anregung und unter Mitwirkung der katholischen Kirche sind auf dem Gebiet „Religion und Bild“ in den letzten Jahren etliche erfolgreiche Publikationen erschienen. 

Weitere Informationen findet man unter www.katholisch.de

Kontaktadressen:

Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz
Bereich Glaube und Bildung
Kulturreferat Kaiserstraße 161
53113 Bonn Tel.: 0228 / 103-351
Fax: 0228 / 103-201
E-Mail: j.koch(at)dbk.de

Arbeitsgemeinschaft kirchlicher Museen und Schatzkammern
z.Hd. Domkapitular Dr. Jürgen Lenssen
Bischöfl. Ordinariat - HA VIII
Domerschulstraße 2 97070 Würzburg
Tel.: 0931 / 386 261
Fax: 0931 / 386 262
E-Mail: baureferat(at)bistum-wuerzburg.de

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