Zusammenfassung der Laudatio

Laudatio auf Gerhard Richter anlässlich der fünften Verleihung des „Kunst- und Kulturpreises der deutschen Katholiken“ am 20. November 2004 in der Bundeskunsthalle Bonn 

Gerhard Richters Werke zeichnen sich durch hohe Kreativität und große ästhetische Kraft, brillantes malerisches Können sowie tiefgründiges Ausloten eines innovativen, „meta-empirisch orientierten“ Bildvokabulars aus, so Bischof Dr. Friedhelm Hofmann in seiner Laudatio. In großer stilistischer Bandbreite eröffne Richter einen faszinierenden Dialog zwischen Innen- und Außenwelt und animiere den Betrachter zur intellektuellen wie emotionalen Auseinandersetzung mit dem je eigenen Verhältnis zur Wirklichkeit. Seine Werke seien Impulse, herkömmliche Wahrnehmungs- und Deutungsmuster von Welt und Existenz zu hinterfragen und berührten immer wieder auch gesellschaftliche und politische Fragen.

Es gelinge Gerhard Richter überzeugend, in seinem Schaffen auf subtile Weise mit den Widersprüchen von Präsentation und Repräsentation, Präzision und Unschärfe zu balancieren, ohne je die Hoffnung aufzugeben, dass es außerhalb seiner selbst eine diese Gegensätze im Letzten versöhnende Dimension des Absoluten gibt. Dieser hoffnungs- und trostreiche Beiklang schwinge in seinen Werken mit.

Hofmann verweist auf das besondere Taktgefühl, mit dem sich Richters Malerei der als „Welt“ chiffrierten Realität nähere und dieser eine eigene Dignität zuerkenne, indem er ihre Unverfügbarkeit und auch Rätselhaftigkeit respektiere. Im Prozess des Malens lasse sich Richter durch das Überraschende seiner Intuition berühren. In diesem außerhalb der Künstlerpersönlichkeit liegenden „Mehr“, das sich in der Werkgenese Bahn bricht, werde die Anwesenheit eines transzendenten Anderen erahnbar.

Dr. Friedhelm Hofmann ist Bischof von Würzburg

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