Bischofssynode Familie 2014

Papst Franziskus nimmt zu Beginn der Eucharistiefeier Gaben von Familien entgegen.  141005-93-000193.jpg
© KNA
Papst Franziskus hat am 5. Oktober 2014 einen Gottesdienst im Petersdom in Rom zur Eröffnung der Weltbischofssynode zum Thema Ehe und Familie zelebriert.

Vom 5. bis 19. Oktober 2014 hat die Dritte Außerordentliche Generalversammlung der Bischofssynode im Vatikan stattgefunden. Sie stand unter dem Thema: „Die pastoralen Herausforderungen der Familie im Kontext der Evangelisierung“.

Das Vorbereitungsdokument und den Fragenbogen für die Ortskirchen (Umfrage) aus dem Jahr 2014 können Sie hier herunterladen:
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Worum ging es?

191 Bischöfe aus aller Welt haben zwei Wochen auf Einladung und im Beisein von Papst Franziskus über das Thema Familie in der katholischen Kirche beraten. Die Synode im Oktober 2014 war der Auftakt zu einem Prozess, der im Oktober 2015 mit einer zweiten Synode fortgesetzt wurde. Zum Abschluss der Synode haben die Teilnehmer dem Papst ein Schlussdokument vorgestellt, das auf seinen Wunsch auch veröffentlicht wurde. Üblicherweise folgt auf jede Synode auch ein Apostolisches Schreiben des Papstes.

Wer nahm teil?

2014 haben 191 stimmberechtigte Mitglieder an der Synode teilgenommen sowie 16 Fachleute, 38 Gasthörer (Auditoren) und acht Repräsentanten anderer Kirchen. Diese durften nicht über das Schlussdokument abstimmen, hatten jedoch ein eingeschränktes Rederecht. Die Gasthörer, unter denen auch 13 Ehepaare waren, hatten neben ihren Einführungsstatements eine eigene Anhörung am 10. Oktober.

Zur Bischofssynode berufen waren

  • die Oberhäupter der orientalisch-katholischen Kirchen (13 Teilnehmer),
  • die Vorsitzenden aller Bischofskonferenzen (114 Teilnehmer),
  • drei gewählte Vertreter von der Vereinigung der Ordensoberen,
  • alle Leiter von Dikasterien (Ministerien) der römischen Kurie (25 Teilnehmer),
  • die Mitglieder des permanenten Rates der Bischofssynode (10 Teilnehmer),
  • durch den Papst persönlich ernannte Mitglieder (26 Teilnehmer).

Wichtige Persönlichkeiten der Synode

Papst Franziskus

Der Papst hat zur Bischofssynode eingeladen, ist deren Präsident und möchte offene Beratungen zum Thema Familie.

Kardinal Lorenzo Baldisseri
Der Generalsekretär der Bischofssynode leitet das permanente Sekretariat im Vatikan, das für die Vorbereitung und Durchführung von Synoden zuständig ist.

Delegierte Präsidenten der Bischofssynode

  • Kardinal André Armand Vingt-Trois, Erzbischof von Paris
  • Kardinal Luis Antonio Tagle, Erzbischof von Manila
  • Kardinal Raymundo Damasceno Assis, Erzbischof von Aparecida

Kardinal Peter Erdö
Der Erzbischof von Esztergom-Budapest ist Generalrelator der Bischofssynode.

Erzbischof Bruno Forte
Der Erzbischof von Chieti-Vasto ist Spezialsekretär der Bischofssynode.

Kardinal Walter Kasper
Der emeritierte Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen ist von Papst Franziskus zur Synode berufen worden.

Kardinal Gerhard Ludwig Müller
Der Präfekt der Glaubenskongregation ist als Leiter eines Dikasteriums zur Bischofssynode berufen.

Kardinal Reinhard Marx
Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz und berufenes Mitglied der Bischofssynode.

Dipl.-Theol. Ute Eberl
Die Leiterin der Ehe- und Familienseelsorge im Erzbistum Berlin war 2014 die vom Vatikan berufene Gasthörerin (Auditorin) aus Deutschland. Während der Bischofssynode hatte sie beratende Aufgaben.

Wo traf sich die Synode?

Die Bischöfe haben in der Synodenaula neben der vatikanischen Audienzhalle getagt.

Das Programm

Bis zum 18. Oktober trafen sich die Bischöfe jeden Tag vormittags von 9.00 Uhr bis 12.30 Uhr und nachmittags von 16.30 Uhr bis 19.00 Uhr zu Sitzungen, außer am 11. und 12. Oktober. Bis zum 13. Oktober tagte das gesamte Plenum in den Generalkongregationen, anschließend bis zum 16. Oktober in kleineren Runden nach Sprachgruppen.

Zu Beginn der Generalkongregationen stand die Stellungnahme eines Ehepaares oder eines anderen Gasthörers (Auditors). Bislang war es bei Synoden üblich, dass die Bischöfe vorher eingereichte schriftliche Stellungnahmen verlesen haben. Diesmal haben sie frei gesprochen und konnten dies auch zu einem vorher nicht eingereichten Thema tun. Dieses Verfahren sollte die Debatte erleichtern und befördern. Jeder Redner hatte vier Minuten Redezeit. Am Abend waren von 18.00 Uhr bis 19.00 Uhr freie Stellungnahmen außerhalb der Tagesordnung möglich.

Die Synode behandelte die Themen in der Reihenfolge, in der sie im Arbeitspapier (Instrumentum laboris) stehen, das bereits im Juni 2013 veröffentlicht wurde. Das Arbeitspapier fasst die Rückmeldungen aus den Bischofskonferenzen zusammen, die wiederum auf eine Umfrage in den Diözesen zurückgehen.

Vom 17. bis 18. Oktober hat die Bischofssynode über den Entwurf des Abschlussdokumentes beraten, dem die Teilnehmer zustimmen müssen. Am 18. Oktober wurde das Schlussdokument veröffentlicht, das die Grundlage für die zweite Bischofssynode im Herbst 2015 bildet. (mit KNA)

Teilnehmer der Synode aus Deutschland

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, hat die katholische Kirche in Deutschland bei der Bischofssynode 2014 vertreten. Neben ihm hat Dipl.-Theol. Ute Eberl, Leiterin der Ehe- und Familienseelsorge in Berlin, als einzige Auditorin (Gasthörerin) aus Deutschland vom 5. bis 19. Oktober 2014 an der Bischofssynode teilgenommen. Die verheiratete Mutter von drei Kindern ist Mitglied im Vorstand der Arbeitsgemeinschaft für katholische Familienbildung, dem Fachverband für Familienbildung und Familienpastoral in der katholischen Kirche in Deutschland.

Kardinal Reinhard Marx, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz und Erzbischof von München und Freising, verlässt am 6. Oktober 2014 gemeinsam mit einem Bischof die Aula am Eröffnungstag der Familiensynode im Vatikan.

Ute Eberl, Diplomtheologin und Referentin im Seelsorgeamt des Erzbischöflichen Ordinariats in Berlin. Sie hat, neben Kardinal Marx, als einzige Deutsche an der außerordentlichen Bischofssynode vom 5. bis 19. Oktober 2014 im Vatikan teilgenommen.

Antworten Familienfragebogen

Der Ständige Rat der Deutschen Bischofskonferenz hat auf seiner jüngsten Sitzung ausführlich die aus allen 27 Bistümern sowie von weiteren Absendern eingegangenen Antworten auf den Fragebogen des Vatikans zur Vorbereitung der Dritten Außerordentlichen Vollversammlung der Bischofssynode beraten. Sie hat vom 5. bis 19. Oktober 2014 zum Thema „Die pastoralen Herausforderungen der Familie im Kontext der Evangelisierung“ im Vatikan stattgefunden. Die Bistümer waren gebeten worden, ihre Antworten bis zum 16. Dezember 2013 an das Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz zu senden.
Zur Pressemitteilung vom 03.02.2014

Zusammenfassung der Antworten

Die pastoralen Herausforderungen der Familie im Kontext der Evangelisierung.

Zusammenfassung der Antworten aus den deutschen (Erz-)Diözesen auf die Fragen im Vorbereitungsdokument für die Dritte Außerordentliche Vollversammlung der Bischofssynode 2014
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Pastoral challenges to the family in the context of evangelisation

Summary of the responses from the German dioceses and archdioceses to the questions contained in the preparatory document for the III Extraordinary General Assembly of the Synod of Bishops 2014
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Le sfide pastorali della famiglia nel contesto dell’evangelizzazione

Riassunto delle risposte pervenute dalle (arci)diocesi tedesche alle domande elencate nel documento preparatorio per la III Assemblea generale straordinaria del sinodo dei vescovi del 2014
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Hintergrund: Was ist eine Bischofssynode?

Die Bischofssynode ist ein Beratungsorgan des Papstes, das 1965 von Papst Paul VI. durch das Motu Proprio Apostolica Sollicitudo eingerichtet wurde. Im Zuge des Zweiten Vatikanischen Konzils reifte die Idee der Synode als Element der kollegialen Beratung des Papstes durch die Bischöfe.

Papst Paul VI. am 22. September 1974 über die Bischofssynode:
„Sie ist eine kirchliche Einrichtung, die wir im Blick auf die Zeichen der Zeit, mehr aber noch mit dem Versuch, den göttlichen Plan und die Verfassung der katholischen Kirche in ihrer ganzen Tiefe zu deuten, nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil beschlossen haben mit dem Ziel, die Einheit und Zusammenarbeit der Bischöfe der ganzen Welt mit dem Apostolischen Stuhl durch gemeinsames Studium der Lage der Kirche und die einträchtige Lösung all jener Fragen bezüglich ihrer Sendung zu fördern. Sie ist kein Konzil, kein Parlament, sondern eine Synode besonderer Art.“

In Fragen von gesamtkirchlichem Belang gibt es die „Ordentliche Generalversammlung“. In aktuellen Belangen tritt die „Außerordentliche Generalversammlung“ zusammen, die sich unter anderem aus den Vorsitzenden der Bischofskonferenzen zusammensetzt. In Fragen von regionaler Bedeutung gibt es die „Sonderversammlung“.

Die Bischofssynode ist nicht entscheidungsbefugt und unterscheidet sich damit vom allgemeinen Konzil. Die Synode unterstützt den Papst bei der Bewahrung der Einheit der Gesamtkirche durch gegenseitige Information und Beratung in Bezug auf Glaube, Sitte und Disziplin. In der Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode werden die Bischofskonferenzen je nach Größe durch gewählte Vertreter repräsentiert. Auch Delegierte der Ostkirchen und Ordensgemeinschaften nehmen an der Synode teil. Zuletzt gab es ein solches Zusammentreffen 2008 zum Thema „Das Wort Gottes im Leben und der Sendung der Kirche“. Die Synode untersteht dem Papst direkt und unmittelbar. Er leitet sie selbst oder durch einen Delegierten und bestimmt den Gegenstand der Beratung. Als ständiges Organ im Dienst der Synode dient das Generalsekretariat. Unter Leitung eines vom Papst ernannten Generalsekretärs, stellt es eine Verbindung zwischen den verschiedenen Versammlungen der Synode her.

Weitere Links und Dokumente

Außerordentliche Bischofssynode 2014
  • Überlegungen der Deutschen Bischofskonferenz zur Vorbereitung der Bischofssynode
    Theologisch verantwortbare und pastoral angemessene Wege zur Begleitung wiederverheirateter Geschiedener – Überlegungen der Deutschen Bischofskonferenz zur Vorbereitung der Bischofssynode (verabschiedet im Ständigen Rat am 24. Juni 2014, veröffentlicht im November 2014).
  • Reflections of the German Bishops’ Conference in preparation for the Synod of Bishops
    Theologically-responsible, pastorally-appropriate ways of assisting remarried divorcees. Reflections of the German Bishops’ Conference in preparation for the Synod of Bishops on “The pastoral challenges to the family in the context of evangelisation”, adopted by the Permanent Council on 24 June 2014
  • Riflessioni della Conferenza Episcopale Tedesca in preparazione al Sinodo
    Vie sostenibili teologicamente e adatte pastoralmente per l’accompagnamento dei divorziati e risposati. Riflessioni della Conferenza Episcopale Tedesca in preparazione al Sinodo “Le sfide pastorali della famiglia nel contesto dell’evangelizzazione” emesse dal Consiglio Permanente il 24 giugno 2014
  • Réflexions de la Conférence épiscopale allemande en préparation au Synode
    Voies responsables au plan théologique et raisonnables au plan pastoral par lesquelles accompagner les divorcés remariés. Réflexions de la Conférence épiscopale allemande en préparation au Synode des Évêques (24 juin 2014)
  • Reflexiones de la Conferencia Episcopal Alemana como preparación para el Sínodo
    Caminos teológicamente responsables y pastoralmente Adecudos para el acompañamiento pastoral de los divorciados que se han vuelto a casar.
    Reflexiones de la Conferencia Episcopal Alemana como preparación para el Sínodo de Obispos sobre "Desafíos pastorales de la familia en el contexto de la evangelización" aprobadas por el Consejo Permanente el 24 de junio 2014
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