| Pressemeldung | Nr. 089

Katholischer Kinder- und Jugendbuchpreis 2022 verliehen

Kirsten Boie wird für „Dunkelnacht“ ausgezeichnet

© Deutsche Bischofskonferenz/KNA
Verleihung des Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreises 2022 am 2. Juni 2022 in Würzburg (v.l.n.r): Weihbischof Robert Brahm (Trier), Vorsitzender der Jury, Kirsten Boie, Preisträgerin des Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreises 2022 und Bischof Dr. Franz Jung (Würzburg)

Zum 33. Mal hat die Deutsche Bischofskonferenz heute (2. Juni 2022) den Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreis verliehen. Bei einem Festakt in Würzburg übergaben der Bischof von Würzburg, Dr. Franz Jung, und Weihbischof Robert Brahm (Trier), Vorsitzender der Jury des Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreis, die Preisträgerstatuette an die Autorin Kirsten Boie für ihren Jugendroman „Dunkelnacht“ (Verlag Friedrich Oetinger). Die Jury hatte das Buch aus insgesamt 161 Titeln ausgewählt, die von 59 Verlagen eingereicht wurden.

Kirsten Boie erzählt die Geschehnisse eines Endphasenverbrechens der letzten Tage des Zweiten Weltkrieges, welches als „Penzberger Mordnacht“ in die Geschichte eingegangen ist. In nur einem Tag und einer Nacht wurden 16 Menschen standrechtlich zum Tode verurteilt und ermordet.
 

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Hinweis: Die Fotos aus der Bildergalerie sind für die Berichterstattung unter Nennung des Copyrights (© Deutsche Bischofskonferenz/KNA) kostenfrei zum Herunterladen verfügbar. Per Mausklick auf eines der Fotos öffnet sich die Bildergalerie.
 

In seiner Begrüßung hob Bischof Jung den mahnenden Charakter des Romans hervor: „Penzberg könnte überall in Deutschland sein. Verbrechen wie jenes in Penzberg, die in den letzten Tagen und Stunden des Dritten Reiches durch die Nationalsozialisten verübt wurden, gibt es viele. Gegen das Vergessen und die fortwährende Mahnung vor möglichen Wiederholungen solcher Gräueltaten, ist Ihr Text, Frau Boie, ein beeindruckendes Plädoyer.“ Weihbischof Brahm betonte in seinem Grußwort, was die Jury bei der Lektüre und Bewertung des Buches von Frau Boie nicht losgelassen habe: „Wir kamen nicht umhin, zu fragen: Was hätte ich getan? Wo liegen meine eigenen Handlungskompetenzen? Welches Menschenbild ist das für mich verbindliche?“

Kirsten Boie freute sich sehr über den Preis und bedankte sich bei der Jury und der Deutschen Bischofskonferenz für die Auszeichnung: „Wir brauchen diesen Preis, bei dem es nicht nur, wie bei vielen anderen Preisen, um den Unterhaltungswert eines Buches geht – obwohl: um den eventuell auch! – oder um literarische Qualität – obwohl: um die hoffentlich immer auch! – sondern auch um Werte, um Haltungen, um das, was es seinen Leserinnen und Lesern zum Nachdenken mit auf den Weg gibt.“

In ihrer Laudatio würdigte die Literaturwissenschaftlerin Prof. Dr. Gabriele von Glasenapp das Werk von Kirsten Boie: „Die Autorin hat sich in Penzberg umgesehen, mit Lokalhistorikern gesprochen, die Akten studiert und die Ereignisse nicht aufgeschrieben, sondern erzählerisch verdichtet. Ein Panorama des Dritten Reiches aus der deutschen Innenperspektive ist auf diese Weise entstanden – wie man es so bislang in einer jugendliterarischen Erzählung noch nicht gelesen hat. Im Zentrum stehen, natürlich, die Akteurinnen und Akteure, in ihrer Bandbreite verkörpern sie wie in einem Brennglas stellvertretend ‚die Deutschen‘ in ihrer Gesamtheit nach zwölf Jahren Diktatur: die Überzeugten, die Mitläufer, die Opportunisten, die Fanatiker, die Berechnenden und – die alten Demokraten.“

Zur Autorin
Kirsten Boie, geboren 1950 in Hamburg, studierte Deutsch und Englisch auf Lehramt und promovierte in Literaturwissenschaften mit einer Arbeit über Bertolt Brecht. Seit fast 40 Jahren verfasst sie Geschichten für Kinder und Jugendliche wie die wohlbekannten und beliebten Reihen „Geschichten aus dem Möwenweg“, „Der kleine Ritter Trenk“ oder die Detektivgeschichten um den Jungen Thabo. Für ihre Arbeit als Schriftstellerin erhielt sie u. a. den Sonderpreis des Jugendliteraturpreises für ihr Lebenswerk und wurde mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.


Hinweise:

  • Die Grußworte von Bischof Dr. Jung und dem Juryvorsitzenden Weihbischof Brahm sowie die Laudatio von Prof. Dr. von Glasenapp finden Sie untenstehend als pdf-Dateien zum Herunterladen. Weitere Informationen zum Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreis, darunter die ausführliche Jurybegründung, sind auf der Themenseite Katholischer Kinder- und Jugendbuchpreis verfügbar. Dort finden Sie auch die aktuelle Juryzusammensetzung.
  • Zum Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreis der Deutschen Bischofskonferenz erschienen sind die Arbeitshilfen Nr. 330 „Preisbuch 2022 und empfohlene Bücher“ mit ausführlichen Rezensionen aller Titel sowie ein Preisträgerplakat 2022 im Format DIN A1. Beides kann in der Rubrik Publikationen bestellt oder als pdf-Datei heruntergeladen werden.
  • Fotos von der Preisverleihung, die Sie kostenfrei für die Berichterstattung nutzen können, stehen nach der Veranstaltung in der Bildergalerie dieser Pressemitteilung zum Download bereit. Bitte beachten Sie das Copyright „Deutsche Bischofskonferenz/KNA“.

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