| Pressemeldung | Nr. 132

Weihe von Pater Dr. Heiner Wilmer SCJ zum Bischof von Hildesheim

Grußwort des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, anlässlich der Weihe von Pater Dr. Heiner Wilmer SCJ zum Bischof von Hildesheim am 1. September 2018 in Hildesheim

Verlesen von Pater Dr. Hans Langendörfer SJ, Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz

Hildesheim hat einen neuen Bischof! In der langen Geschichte des Nordbistums ist Pater Heiner Wilmer der 71. Bischof. Der Norden ist Ihnen ja als Emsländer durchaus bekannt, auch wenn Sie Ihr Weg dann in die weite Welt geführt hat: Schapen – Rom – Paris – Freiburg – Vechta – Bonn – New York – Hildesheim. Das sind nur einige Namen aus Ihrer eindrucksvollen Biographie und vielleicht zeigen die vielen Orte am besten, was Sie kennzeichnet: Aus Ihrer Welterfahrung, nicht zuletzt in Ihrer Verantwortung als Generaloberer der Herz-Jesu-Priester und als Lehrer in der Bronx, kehren Sie jetzt nach Deutschland zurück, um der Kirche von Hildesheim zu dienen. Deshalb darf ich Ihnen sicherlich im Namen aller zurufen: Willkommen zu Hause! Willkommen in Ihrem neuen Zuhause!

Dieses Willkommen sage ich Ihnen auch als Mitbruder im Kreis der deutschen Bischöfe. Wir heißen Sie herzlich willkommen. Die Deutsche Bischofskonferenz freut sich auf Sie als neues Mitglied. Wir sind gespannt auf Ihre Impulse, Ihr Mitwirken, Ihre Ideen. Ganz in diesem Sinne darf ich Ihnen sagen: Schön, dass Sie jetzt zu uns gehören, es gibt viel zu tun!

Lieber Bischof Heiner, als bischöflichen Wahlspruch haben Sie sich ein Wort aus dem zweiten Korintherbrief gewählt: „Wir wollen ja nicht Herren über euren Glauben sein, sondern wir sind Gehilfen zu Eurer Freude“ (2 Kor 1,24). Dieses Wort sagt viel über Sie aus. Als Seelsorger und Ordensmann, als Lehrer und Oberer Ihrer Gemeinschaft haben Sie sich immer so verstanden: Gehilfe zur Freude zu sein – einer Freude, die aus dem Glauben entspringt und von diesem Glauben auch verkündet. Ich finde es eindrucksvoll, dass Ihre Weiheexerzitien im wahrsten Sinne des Wortes Wanderexerzitien waren: Mit jungen Menschen des Bistums Hildesheim sind Sie in den vergangenen Wochen gepilgert, um ihnen von Ihrem Glauben zu erzählen und deren Glauben – vor allem deren Fragen – zu verstehen. In dieser Geste wird deutlich, dass der Bischof nicht „Herr über euren Glauben“ ist, sondern jemand, der zuhört, verstehen und lernen will, der Hirte ist und sich um seine Herde kümmert.

In dieser Stunde Ihrer Weihe zum Bischof von Hildesheim möchte ich im Namen der Deutschen Bischofskonferenz einen doppelten Dank aussprechen: Zunächst Dir, lieber Bischof Norbert, der Du über viele Jahre, engagiert und nah bei den Menschen, das Bistum Hildesheim geleitet hast. Auch in der Bischofskonferenz hast Du viel für uns getan. Deine Mitgliedschaft in bischöflichen Kommissionen nenne ich ebenso wie Deinen über Jahre engagierten Vorsitz der Migrationskommission. Das Thema Flüchtlinge ist Dir ans Herz gewachsen, gerade in der Krise ab 2015. Danke für allen tatkräftigen und klugen Einsatz für die Menschen, die so sehr auf unsere Hilfe und Unterstützung hoffen. Und: Ich danke Dir für Deinen Dienst im Amt des stellvertretenden Vorsitzenden. Mit Umsicht und Weitsicht hast Du die Aufgabe ausgefüllt und dabei nicht selten manche Woge im innerkirchlichen Seegang geglättet.

Mein zweiter Dank gilt dem Diözesanadministrator, Dir lieber Weihbischof Nikolaus. In einer Phase des Übergangs hast Du die Verantwortung für das Bistum gehabt. Diese Phase war – mit Blick auf verschiedene Themen – für Dich persönlich nicht nur einfach. Gerade deshalb danke ich Dir für Deine Beständigkeit und die Konsequenz Deines Wirkens – hier in Hildesheim, aber auch bei uns in der Bischofskonferenz, wo viele ökumenische Impulse aus Deinem Nachdenken stammen.

Liebe Gläubige, lieber Bischof Heiner! Der Weg der Kirche im Bistum Hildesheim geht weiter. Ab heute mit dem 71. Bischof. Dieser Bischof hat vor einigen Monaten das bemerkenswerte Buch geschrieben „Hunger nach Freiheit“. Im Mittelpunkt steht Mose, von dem der Autor schreibt, dass er „nicht nur irgendein Wüstenprophet vor Tausenden von Jahren war, sondern dass er ein Schlüssel zu den großen Religionen dieser Welt und ein Schlüssel zu unserem eigenen Leben ist.“ Auch Mose ist einen langen Weg gegangen und auf diesen Weg sieht sich der Autor in seinem Leben, und jetzt als Bischof von Hildesheim, verpflichtet. Mit den Erlebnissen des Mose und seinen Widersprüchen führt der Autor den Leser „in die Wüste der Freiheit“ und fordert in dem mitreißenden Buch die Christen auf, mit Mose den Schlüssel zu Gott zu erkennen, „gerade weil er ein Rebell Gottes ist“. Bischof Heiner ist kein Rebell, aber er ist ein Mose, der uns alle einlädt, mitzugehen auf diesem Weg.

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