Bischofssynode Jugend 2018

Die XV. Ordentliche Generalversammlung der Bischofssynode hat vom 3. bis 28. Oktober 2018 unter dem Thema „Die Jugendlichen, der Glaube und die Berufungsunterscheidung“ in Rom stattgefunden.

Nachsynodales Apostolisches Schreiben „Christus vivit“

Erklärung von Kardinal Reinhard Marx und Thomas Andonie zum Dokument von Papst Franziskus

Zum heute (2. April 2019) veröffentlichten Nachsynodalen Apostolischen Schreiben „Christus vivit“ von Papst Franziskus aus Anlass der Weltbischofssynode vom 3.–28. Oktober 2018, erklären der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, und der Vorsitzende des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend, der als Auditor an der Synode teilnahm, Thomas Andonie:

Wir danken Papst Franziskus für sein Nachsynodales Apostolisches Schreiben Christus vivit sowie allen jungen Menschen aus Deutschland, die sich auf verschiedene Weise in diesem synodalen Prozess engagiert haben. Das Schreiben richtet sich sowohl an junge Menschen als auch an die ganze Kirche und gründet im Abschlussdokument der Synode, das an vielen Stellen zitiert wird. Es hat uns gefreut, dass mit Romano Guardini ein großer Lehrer der Jugend aus Deutschland dreimal angeführt wird, für dessen Seligsprechung wir beten.

Papst Franziskus ermutigt junge Menschen ganz in der Linie des vergangenen Weltjugendtags in Panama, für ihre Berufung und Mission nicht erst eine Lebensversicherung abzuschließen, sondern großherzig im „Ja“, „in der Heiligkeit und im Engagement für die eigene Berufung zu wachsen“ (Nr. 3). Damit verdeutlicht er gleich zu Beginn, dass die Frage nach Jugend, nicht ohne die Frage nach der Berufung gestellt werden kann. Das Schreiben ist ein Markstein einer kommenden Jugend- und Berufungspastoral.

Papst Franziskus betont das Prinzip „Jugend leitet Jugend“, wenn er ausführt, „dass die jungen Menschen selbst die in der Jugendpastoral Tätigen sind – begleitet und angeleitet, doch frei, um voll Kreativität und Kühnheit immer neue Wege zu suchen“ (Nr. 203). Eine notwendigerweise synodale Jugendpastoral gilt es mit den verschiedenen Gaben und Charismen zu denken, die Einseitigkeiten wie „konservativ“ oder „progressiv“ überwindet und all das aufnimmt, was das Ergebnis gebracht hat, die Freude des Evangeliums weiterzugeben (Nr. 205). Inhaltlich beschreibt Papst Franziskus zwei große Handlungslinien der Jugendpastoral: zuerst die Suche, die Einladung, andere junge Menschen für die Erfahrung Christi zu gewinnen, und dann das Wachstum, die Reifung derer, die diese Erfahrung bereits gemacht haben.

Eine vielfältige Jugendpastoral, wie wir sie auch in Deutschland vorfinden, stellt jungen Menschen verschiedenste Orte zur Verfügung, die sie gestalten können, und bietet vielfältige Mittel, um in der Solidarität mit dem Nächsten zu wachsen. Papst Franziskus wünscht sich eine „volksnahe Jugendpastoral“, die das Evangelium nicht als abstrakte Idee versteht, sondern flexibel an den verschiedensten Orten wirkt, wo auch junge Menschen sind. Sie öffnet ausnahmslos allen jungen Menschen die Tür mit ihren Erfahrungen, Geschichten wie auch Fehlern und mit ihrer Suche nach Identität. In diesem Sinn kann man nicht verkennen, dass „die Jugendpastoral immer eine missionarische Pastoral sein muss“ (Nr. 240).

Papst Franziskus ermutigt junge Menschen, am Weg der eigenen Hoffnungen und Träume entgegen aller Angst festzuhalten und aufzubrechen. Aus der ständigen Verbindung mit Christus ist es ihnen möglich, nach geistlichem Wachstum zu streben. Der Papst betont, dass soziales Engagement ein besonderes Merkmal junger Menschen von heute ist, und er ermutigt ausdrücklich dazu: „Das bedeutet, inmitten der Welt und der Gesellschaft zu leben, um ihre verschiedenen Ebenen zu evangelisieren, um den Frieden wachsen zu lassen, das Zusammenleben, die Gerechtigkeit, die Menschenrechte, die Barmherzigkeit und so das Reich Gottes in der Welt zu verbreiten“ (Nr. 168).

„Berufung“ wird von Papst Franziskus mit der Synode weit verstanden als „Ruf Gottes“, was den „Ruf zum Leben“ und „den Ruf zur Heiligkeit“ einschließt (Nr. 248). Auf dem grundlegenden Ruf zur Freundschaft mit Christus gründet die „missionarische Berufung“, der Dienst am Anderen (Nr. 254). Diesen verbindet er mit zwei Themenfeldern: der Gründung einer Familie und der Arbeit. Der Prozess der Unterscheidung der eigenen Berufung benötigt Räume der Stille und eine gute Begleitung durch qualifizierte Priester, Ordensleute, Laien oder junge Menschen. Für die Unterscheidung ist die Wahrnehmung der Lebenswelt junger Menschen von Bedeutung. Papst Franziskus spricht die drei von der Synode aufgezeigten Themen an:  Digitale Lebenswelten, Migration und Missbrauch in all seinen Formen. Dabei bekräftigt Franziskus mit der Synode, dass es „kein Zurück mehr“ hinter „rigorose Präventionsmaßnahmen“ und „notwendige Aktionen und Sanktionen“ geben darf (Nr. 97). Das ist auch die Haltung der Jugend- und Berufungspastoral in Deutschland!

Papst Franziskus wünscht sich eine neue Jugendlichkeit der Kirche. Sie ist jung, wenn sie sich sowohl aus ihrer Quelle heraus erneuert, als auch Räume des Zuhörens eröffnet, um sich von den (kritischen) Stimmen junger Menschen stimulieren, hinterfragen und provozieren zu lassen. In dieser Weise ist Kirche gerufen, den berechtigten Ansprüchen von Frauen nach Gerechtigkeit und Gleichheit wirklich Aufmerksamkeit zu schenken (vgl. Nr. 42).

Das Vorbereitungsdokument der Synode rief die Hirten dazu auf, auf die prophetischen Stimmen junger Menschen zu hören, um die Wege der Kirche in der Zukunft zu erkennen. Nun schließt Papst Franziskus diesen Bogen. Wir möchten uns die letzten Worte des Schreibens zu eigen machen und von allen jungen Menschen in Deutschland wünschen: „Die Kirche bedarf eures Schwungs, eurer Intuitionen, eures Glaubens. Wir brauchen das! Und wenn ihr dort ankommt, wo wir noch nicht angekommen sind, habt bitte die Geduld, auf uns zu warten“ (Nr. 299).

Das Nachsynodale Schreiben greift die Dynamik der Wochen der Synode auf und ist ein wesentlicher Impuls für die weitere Jugend- und Berufungspastoral in Deutschland. Dieses Ergebnis der Synode bleibt für uns ein dauerhafter Auftrag, an dem wir gemeinsam arbeiten werden.

Downloads & Infos
  • Nachsynodales Apostolisches Schreiben „Christus vivit“
    von Papst Franziskus an die jungen Menschen und an das ganze Volk Gottes vom 25. März 2019 (veröffentlicht 2. April 2019)
    Link zum Dokument auf der Internetseite des Vatikan
  • Bischof Dr. Stefan Oster SDB
    Vorsitzender der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz zum Nachsynodalen Apostolischen Schreiben „Christus vivit“

Bischofssynode in Rom beendet

Positive Bilanz der deutschen Synodenteilnehmer

Mit einem Gottesdienst im Petersdom ist am 28. Oktober 2018 die XV. Ordentliche Generalversammlung der Bischofssynode in Rom von Papst Franziskus beendet worden. Seit dem 3. Oktober 2018 haben Bischöfe und Jugendvertreter aus der ganzen Welt zum Thema „Die Jugendlichen, der Glaube und die Berufungsunterscheidung“ beraten und dazu am 27. Oktober 2018 das Abschlussdokument veröffentlicht. Auf einer Pressekonferenz am 27. Oktober 2018 in Rom haben die deutschen Synodenteilnehmer eine positive Bilanz der Bischofssynode gezogen.

Abschluss der Bischofssynode
  • Abschlussdokument (Deutsch)
    der XV. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode in Rom
    „Die Jugendlichen, der Glaube und die Berufungsunterscheidung“
  • Abschlussdokument (Italienisch)
    der XV. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode in Rom
  • Bischofssynode in Rom beendet
    Positive Bilanz der deutschen Synodenteilnehmer
  • Predigt von Papst Franziskus
    im Gottesdienst zum Abschluss der XV. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode am 28. Oktober 2018 in Rom
  • Brief der Synodenväter an die Jugendlichen
    zum Abschluss der XV. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode am 28. Oktober 2018 in Rom
  • Abstimmungsergebnisse
    zum Abschlussdokument der XV. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode in Rom (eine deutsche Übersetzung wird in nächster Zeit bereitgestellt)

Treffen der deutschen Synodenväter mit den jugendlichen Vorsynodalen

„Zuhören ist mehr als gut hören zu können!“

„Die Erfahrungen einer gemeinsamen Synode und von Weltkirche haben uns positiv geprägt.“ Dieser Auffassung waren zum Abschluss eines gemeinsamen Treffens sowohl die deutschen Synodenväter der derzeit im Vatikan tagenden Weltbischofssynode als auch die deutschen Teilnehmenden der Vorsynode vom März 2018. Ziel des am vergangenen Wochenende von der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz (afj) organisierten Austausches war es, ein direktes Gespräch zwischen Vorsynodalen und Synodalen zu ermöglichen und auch Konkretisierungen für Deutschland in den Blick zu nehmen.

Zur Pressemitteilung 22.10.2018

Erkennen – Interpretieren – Wählen

Wie die Synode arbeitet

Die XV. Ordentliche Generalversammlung der Bischofssynode ist am 3. Oktober 2018 mit einem feierlichen Gottesdienst auf dem Petersplatz eröffnet worden. Bis zum 28. Oktober 2018 beraten Bischöfe und Laien aus aller Welt das Thema „Die Jugendlichen, der Glaube und die Berufungsunterscheidung“. Insgesamt nehmen an der Synode 267 Bischöfe, 23 externe Fachleute und 49 Gasthörer teil. Die Mehrheit von diesen sogenannten Auditores ist zwischen 18 und 29 Jahren alt, Frauen machen etwa die Hälfte aus.

Das Arbeitsdokument der Synode, genannt Instrumentum laboris, ist in drei Teile gegliedert: Erkennen – Interpretieren – Wählen. Die Arbeit der Synode ist so strukturiert, dass zunächst Kapitel I im Plenum durch Wortbeiträge der Synodenteilnehmer dargestellt wurde. Anschließend ging es in die Sprachgruppen (circoli minori). Jede Sprachgruppe hat nach der internen Diskussion eine sogenannte Relatio erstellt und in die sich im Plenum anschließende Debatte eingebracht. Dieser Text trägt wesentlich zur Entstehung des Abschlussdokumentes bei. Danach folgte eine Auseinandersetzung mit Kapitel II des Instrumentum laboris (Plenum, Circoli minori, Relatio II im Plenum) und ebenso mit Kapitel III. In der letzten Synodenwoche wird dann das während der Beratungen entstehende Abschlussdokument diskutiert.

Die deutschen Synodenteilnehmer haben zu verschiedenen Aspekten des Instrumentum laboris gesprochen. Wir dokumentieren die Beiträge in deutscher und englischer Sprache.

Wortbeiträge der deutschen Synodenteilnehmer

11.10.2018: Wortbeitrag von Kardinal Reinhard Marx
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11/10/2018: Statement by Cardinal Reinhard Marx
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11.10.2018: Intervento del Presidente della Conferenza episcopale tedesca, S. Em.a Reinhard Cardinale Marx
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11.10.2018: Wortbeitrag von Julia Braband
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11.10.2018: Wortbeitrag von Bischof Dr. Felix Genn
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11/10/2018: Statement by Bishop Dr Felix Genn
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11.10.2018: Intervento di S. Exc.a Mons. Dott. Felix Genn
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10.10.2018: Wortbeitrag von Bischof Dr. Stefan Oster SDB
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10/10/2018: Statement by Bishop Dr Stefan Oster SDB
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10.10.2018: Intervento di S. Exc.a Mons. Dott. Stefan Oster SDB
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05.10.2018: Wortbeitrag von Thomas Andonie
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05/10/2018: Statement by Thomas Andonie
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05.10.2018: Discorso di Thomas Andonie
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04.10.2018: Wortbeitrag von Weihbischof Johannes Wübbe
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04/10/2018: Statement by Auxiliary Bishop Johannes Wübbe
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04.10.2018: Discorso del vescovo ausiliare Johannes Wübbe
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Circoli minori

Insgesamt gibt es während der Synode 14 Circoli minori. Die deutschsprachige Gruppe besteht aus Bischöfen, Auditores und Fachleuten. Zu ihr gehören:

  • Thomas Andonie (BDKJ),
  • P. Clemens Blattert SJ (Frankfurt am Main),
  • Julia Braband (Lutherischer Weltbund),
  • Bischof Dr. Felix Genn (Münster),
  • Bischof Tomáš Holub (Pilsen/Tschechische Republik),
  • Kardinal Kurt Koch (Vatikan),
  • Kardinal Reinhard Marx (München und Freising),
  • Bischof Dr. Stefan Oster SDB (Passau),
  • Weihbischof Alain de Raemy (Lausanne-Genf-Freiburg/Schweiz),
  • Kardinal Christoph Schönborn (Wien/Österreich),
  • Weihbischof Stephan Turnovszky (Wien/Österreich),
  • Weihbischof Johannes Wübbe (Osnabrück).

Moderator der Gruppe ist Bischof Genn, Relator (Berichterstatter vor dem Plenum) ist Bischof Oster.

Die im Circolus minorus der deutschsprachigen Gruppe entstandenen Relationes sind in deutscher und italienischer Sprache dokumentiert.

Relationes der deutschsprachigen Gruppe

20.10.2018: Relatio III - Deutsche Sprachgruppe
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20.10.2018: Relatio III – Gruppo di lingua tedesca
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16.10.2018: Relatio II – Deutsche Sprachgruppe
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16.10.2018: Relatio II – Gruppo di lingua tedesca
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09.10.2018: Relatio I – Deutsche Sprachgruppe
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09.10.2018: Relatio I – Gruppo di lingua tedesca
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Fotos für die Berichterstattung
  • Deutsche Sprachgruppe
    Dieses Foto ist für die Berichterstattung unter Nennung des Copyrights
    © Deutsche Bischofskonferenz frei verfügbar.
  • Deutsche Synodenteilnehmer
    Dieses Foto ist für die Berichterstattung unter Nennung des Copyrights
    © Deutsche Bischofskonferenz/Kopp frei verfügbar.
Bischof Stefan Oster SDB über die Jugendsynode und sexuellen Missbrauch
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Teilnehmer aus Deutschland

Der Vatikan hat am 15. September 2018 die Teilnehmer der Synode aus Deutschland bekannt gegeben. Bestätigt wurden die von der Vollversammlung der deutschen Bischöfe gewählten Teilnehmer:

  • Bischof Dr. Stefan Oster SDB (Passau), Vorsitzender der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz;
  • Bischof Dr. Felix Genn (Münster), Vorsitzender der Kommission für Geistliche Berufe und Kirchliche Dienste der Deutschen Bischofskonferenz;
  • Weihbischof Johannes Wübbe (Osnabrück), Mitglied der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz

Zusätzlich wird nach Ernennung durch den Papst ebenfalls teilnehmen:

  • Kardinal Reinhard Marx (München und Freising), Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz

Als Gasthörer (Auditores, insgesamt weltweit 50) der Synode:

  • Thomas Andonie, Bundesvorsitzender des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ)

Experte der Synode:

  • Pater Clemens Blattert SJ, Leiter der Zukunftswerkstatt SJ in Frankfurt am Main

Arbeitsdokument zur Synode

Das Arbeitsdokument in deutscher Sprache ist auf der Internetseite der Synode www.synod2018.va verfügbar.

Die italienische Fassung ist auf der Internetseite des Vatikans zu finden.

Vorbereitungsdokument zur Synode

Zur inhaltlichen Vorbereitung auf die Synode hat der Vatikan am 13. Januar 2017 ein Vorbereitungsdokument veröffentlicht, dem ein Fragebogen angehängt war. Dieser richtete sich an die Bischofskonferenzen und Ordensoberen, an die Dikasterien der Römischen Kurie sowie die Synoden und Hierarchenräte der Katholischen Ostkirchen. Zudem gab es einen Online-Fragebogen des Vatikans für alle Menschen zwischen 16 und 29 Jahren. Dieser war vom 14. Juni bis 31. Dezember 2017 unter youth.synod2018.va online.

Vom 19. bis 24. März 2018 hatte das Synoden-Generalsekretariat Vertreter der jungen Generation zu einem Vorbereitungstreffen in den Vatikan eingeladen. An dieser Vorsynode nahmen 300 Jugendliche und junge Erwachsene aller Kontinente teil. Die Deutsche Bischofskonferenz hatte als Delegierte für diese „Vorsynode“ Magdalena Hartmann (Rottenburg-Oberndorf, Mitglied in der Schönstattjugend) und Thomas Andonie (Bundesvorsitzender des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend BDKJ), benannt. Das Vorbereitungstreffen wurde am Samstag, 24. März 2018, beendet. Am Palmsonntag (25. März 2018) haben die Teilnehmer der Vorsynode dem Papst ein Abschlussdokument überreicht, das in die Vorbereitungen der Bischofssynode im Herbst einfließen soll.

Abschluss der Vorsynode

In der Frühjahrs-Vollversammlung in Ingolstadt haben die deutschen Bischöfe ihre Vertreter bei der Synode gewählt, die sich in einem Pressegespräch am 20. Februar 2018 in Ingolstadt vorgestellt haben:

  • Bischof Dr. Stefan Oster SDB (Passau), Vorsitzender der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz;
  • Bischof Dr. Felix Genn (Münster), Vorsitzender der Kommission für Geistliche Berufe und Kirchliche Dienste der Deutschen Bischofskonferenz;
  • Weihbischof Johannes Wübbe (Osnabrück), Mitglied der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz.

Zur Vorsynode im März im Vatikan entsendet die Deutschen Bischofskonferenz folgende Delegierte:

  • Thomas Andonie (Regensburg), Bundesvorsitzender des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ);
  • Magdalena Hartmann (Rottenburg-Oberndorf, Mitglied in der Schönstattjugend).

Mehr lesen:

Jugendliche können an Synodenvertreter aus Deutschland schreiben

In seiner Predigt am 22. Februar 2018 bei der Vollversammlung der Deutschen Bischofkonferenz in Ingolstadt sagte Bischof Oster, dass Jugendliche ab sofort direkt den drei Vertretern der Deutschen Bischofskonferenz bei der Jugendsynode im Oktober in Rom Vorschläge und Ideen unterbreiten könnten. Diese gingen per Mail an franziskus(at)afj.de. „Wir lesen das alles und antworten euch allen“, so Bischof Oster. Auch warb der Bischof von Passau und Vorsitzende der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz dafür, sich an der Vorsynode im März via Facebook zu beteiligen. In dem Sozialen Netzwerk gibt es die Gruppe „Vorsynode der Jugendlichen“.

Papst ruft zur Online-Teilnahme bei der Jugendsynode auf

Papst Franziskus hat junge Leute aus aller Welt zur Beteiligung an den Vorbereitungen der vatikanischen Bischofssynode zum Thema Jugend im Oktober aufgerufen. „Ich wünsche mir sehr, dass alle jungen Leute Protagonisten dieser Vorbereitungen sein können“, sagte das Kirchenoberhaupt am 18. Februar 2018 nach seinem traditionellen Angelus-Gebet auf dem Petersplatz. Der Papst verwies auf die Möglichkeit, sich über das Internet bei einem Vorbereitungstreffen der Synode im März einzubringen.

Die Beiträge der verschiedenen Sprachgruppen im Internet würden mit denen der Teilnehmer vor Ort im Vatikan zusammengeführt, so der Papst. Für weitere Informationen verwies er auf die Internetseite zur Synode, www.synod2018.va.
Quelle: kna

Vatikan: 221.000 Teilnehmer bei Online-Umfrage zur Jugendsynode

Rund 221.000 junge Menschen weltweit haben an einer Online-Umfrage des Vatikan zu ihrem Leben, Einstellungen und Medienverhalten teilgenommen. 100.500 Personen beantworteten die mehrseitige Umfrage zur Vorbereitung einer Bischofssynode zum Thema Jugend vollständig, sagte der Untersekretär der Synode, Bischof Fabio Fabene, am 16. Februar 2018 im Vatikan. Gut die Hälfte von ihnen war den Angaben zufolge zwischen 16 und 19 Jahre alt; es nahmen mehr Frauen (58.000) als Männer (42.500) teil.

Mehr als die Hälfte der Teilnehmer (56,4 Prozent) stammte demnach aus Europa, gefolgt von Zentral- und Südamerika (19,8 Prozent). Aus Afrika kamen 18,1 Prozent der Teilnehmer. Die Mehrzahl der Befragten bezeichnete sich den Angaben zufolge als Katholiken, für die Religion wichtig sei (73,9 Prozent). 8,8 Prozent gaben an, katholisch zu sein, die Religion jedoch nicht als bedeutsam zu empfinden. 6,1 Prozent der Teilnehmer waren laut Bischof Fabene nicht katholisch, halten Religion jedoch für wichtig. 11,2 Prozent gaben an, nicht katholisch zu sein und Religion unwichtig zu finden.

Die Umfrage werde aktuell noch ausgewertet, es zeichne sich jedoch ab, dass Sinnfragen sowie die Themen Arbeit, Glück, Familie und Gefühlsleben eine wichtige Rolle spielten, so der Generalsekretär der Synode, Kardinal Lorenzo Baldisseri. Wann und in welcher Form die Ergebnisse veröffentlicht werden, ist noch nicht bekannt.

Die Umfrage dient der Vorbereitung der von Papst Franziskus einberufenen Bischofssynode im kommenden Oktober, die sich mit dem Glauben und Lebensentscheidungen junger Menschen befasst. Die Ergebnisse sollen in die Arbeit eines Vorbereitungstreffens im Vatikan im März einfließen. Mit Blick auf die geringe Teilnahme von Afrikanern sagte Baldisseri, er hoffe, dass sich dies beim Vorbereitungstreffen ändern werde. Dazu werden rund 300 Teilnehmer aus aller Welt in Rom erwartet. Darüber hinaus ist auch eine Beteiligung über soziale Netzwerke geplant.
Quelle: kna

Freude am Glauben

Papst Franziskus stellt im Anschluss an die Apostolischen Schreiben Evangelii gaudium (2013) und Amoris laetitia (2016) jetzt die Freude am Evangelium in den Mittelpunkt. Sie wird als Plan für die Jugend im 21. Jahrhundert besonders hervorgehoben: „,Dies habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch ist und damit eure Freude vollkommen wird‘ (Joh 15,11): das ist der Plan Gottes für die Frauen und Männer jedes Zeitalters und daher auch für alle Jugendlichen des dritten Jahrtausends – ohne Ausnahme“, so das Vorbereitungsdokument.

„Auch die Kirche möchte auf Eure Stimme hören, auf Eure Sensibilität, auf Euren Glauben, ja auch auf Eure Zweifel und Eure Kritik.“

Papst Franziskus

Welche Jugendlichen sind gemeint?

Im Vorbereitungsdokument aus dem Vatikan heißt es: „Alle Jugendlichen, ohne Ausnahme“ und weiter „Die Jugendlichen sind Subjekt und Objekt der Pastoral. In Wirklichkeit werden sie von der Gesellschaft oft wie eine unnütze oder unbequeme Sache behandelt: die Kirche kann diese Haltung nicht wiederholen, denn alle Jugendlichen ohne Ausnahme haben das Recht, auf ihrem Weg begleitet zu werden.“

Dabei wird jede Gemeinschaft aufgerufen, „besonders den armen, ausgegrenzten und ausgeschlossenen Jugendlichen Aufmerksamkeit zu schenken und sie zu Protagonisten zu machen“.

Per Mausklick auf eines der Fotos öffnet sich die gesamte Bildergalerie.



Brief von Papst Franziskus

Zeitgleich mit dem Vorbereitungsdokument wurde auch ein Brief des Papstes an die Jugendlichen vom 13. Januar 2017 vorgestellt. Hierin ermutigt Papst Franziskus die jungen Menschen, auf die Stimme Gottes zu hören, ein Risiko mit ihm zu wagen und sich einer unbekannten Zukunft entgegenzuwerfen. Wie Abraham in ein neues Land zog, sind Jugendliche heute gerufen, eine neue gerechte und geschwisterliche Welt aufzubauen. Auf diesem Weg stellt ihnen die Kirche erfahrene Begleiter zur Seite, sodass sie auf dem Weg der Berufungsunterscheidung den Plan Gottes für ihr Leben entdecken können.

In einer ersten Reaktion auf das Vorbereitungsdokument und den Papstbrief haben sich der Vorsitzende der Kommission für Geistliche Berufe und kirchliche Dienste, Bischof Dr. Felix Genn (Münster), und der Vorsitzende der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Stefan Oster (Passau), in einer Pressemitteilung geäußert.

Was heißt „Unterscheidung“ im Sinn der Synode?

Im Vorbereitungsdokument wird erläutert: „Die Unterscheidung wird dann geübt, wenn es gilt, in Situationen der Unsicherheit und angesichts sich widersprechender innerer Regungen Entscheidungen zu treffen und dem eigenen Handeln eine Richtung zu geben. ‚Unterscheidung‘ ist ein klassischer Begriff der Tradition der Kirche, der auf viele verschiedene Situationen angewandt wird. So gibt es die Unterscheidung der Zeichen der Zeit, die darauf ausgerichtet ist, die Gegenwart und das Wirken des Geistes in der Geschichte zu erkennen; die moralische Unterscheidung, welche Gut und Böse unterscheidet; die geistliche Unterscheidung, der es darum geht, die Versuchung zu erkennen, um sie zurückweisen und auf dem Weg zur Fülle des Lebens weitergehen zu können. Die Zusammenhänge zwischen diesen verschiedenen Ausdrucksformen sind klar und sie können nie völlig aufgelöst werden.

Vor diesem Hintergrund geht es hier (bei der Synode) um die Unterscheidung im Hinblick auf die Berufung, das heißt um den Prozess, innerhalb dessen ein Mensch dazu gelangt, im Dialog mit dem Herrn und im Hören auf die Stimme des Geistes, ausgehend vom Lebensstand, die grundlegenden Entscheidungen zu treffen. Jeder Mensch steht vor der Frage, wie es ihm gelingt, die Gelegenheit zur Selbstverwirklichung nicht zu vergeuden. Für die Christen ist diese Frage noch intensiver und tiefer.

Wie kann die frohe Botschaft des Evangeliums gelebt und eine Antwort auf den Ruf gegeben werden, den der Herr an all jene richtet, denen er entgegenkommt: durch die Ehe, das Weiheamt oder das Ordensleben? Und in welchem Bereich können die eigenen Talente fruchtbar gemacht werden: im Berufsleben, im Volontariat, im Dienst an den Letzten, im politischen Einsatz?“

„Herr Jesus Christus, auf dem Weg zur Synode richtet Deine Kirche ihren Blick auf die Jugendlichen in der ganzen Welt. Wir bitten Dich, lass sie mutig ihr Leben in die Hand nehmen, nach den schönsten und sinnvollsten Dingen des Lebens streben und stets ein freies Herz bewahren.

Hilf ihnen, begleitet und geführt von weisen und großherzigen Menschen, dem Ruf, den Du an jeden Einzelnen von ihnen richtest, zu folgen, um ihren Lebensentwurf zu verwirklichen und glücklich zu werden. Halte ihre Herzen offen für große Träume und lass sie auf das Wohl ihrer Brüder und Schwestern achten.

Lass auch sie wie den geliebten Jünger am Fuß des Kreuzes stehen, um Deine Mutter als ein Geschenk von Dir zu empfangen. Lass sie Zeugen Deiner Auferstehung sein und erkennen, dass Du lebst und an ihrer Seite bist, während sie mit Freude verkünden, dass Du der Herr bist. Amen.“

Papst Franziskus, Gebet für die Jugend

Hinweis: Ein Gebetszettel kann unter „Publikationen“ heruntergeladen und bestellt werden.

Downloads & Infos
  • Gebet Papst Franziskus für die Jugend
    In Vorbereitung auf die Bischofssynode hat Papst Franziskus ein Gebet verfasst, das wir als Gebetszettel anbieten. Der Gebetszettel zeigt Papst Franziskus mit Jugendlichen, auf der Rückseite ist das Gebet abgedruckt.
  • Deutsche Bischofskonferenz: Antworten des Fragebogens
    Die Bistümer waren gebeten, ihre Antworten bis zum 1. Mai 2017 an das Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz zu senden. Bis Anfang August wurden dort die Rückmeldungen ausgewertet und für die Antwort an den Vatikan aufbereitet.
  • Themenseite der Deutschen Ordensobernkonferenz (DOK) zur Jugendsynode
    Innerhalb der DOK beschäftigen sich die Arbeitsgemeinschaften Jugendpastoral und Berufungspastoral der Orden mit dem Thema und nehmen die von Papst Franziskus ausgesprochene Einladung zum Mitdenken an.
  • Jugend-Hearing zur Vorbereitung der Jugendsynode
    Jugend-Hearing der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz im Juli 2017 in Köln, bei dem 25 junge Menschen aus verschiedenen Bereichen katholischer Jugendpastoral ausgewählt wurden.
  • Pressegespräch Frühjahrs-Vollversammlung 2017 in Bensberg
    Über die bevorstehende XV. Ordentliche Generalversammlung der Bischofssynode haben die deutschen Bischöfe bei ihrer Frühjahrs-Vollversammlung in Bensberg diskutiert.
  • Vorbereitungsdokument zur Jugendsynode
    mit angehängtem Fragebogen, der sich weltweit an die Bischofskonferenzen und Bistümer richtet.
  • Brief des Papstes an die Jugendlichen
    Anlässlich der Vorstellung des Vorbereitungsdokumentes der XV. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode