Seelsorge

Die Seelsorge unterteilt sich heute in die klassische Seelsorge in der Pfarrgemeinde, aber auch in die sogenannte kategoriale Seelsorge, d. h. die Seelsorge für Verbände oder muttersprachliche Gemeinden, für Hochschulgemeinden oder die Circus- und Schaustellerseelsorge.

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Durch die offene Kirchentüre der Kirchengemeinde Sankt Josef in Bonn ist die Statue des Heiligen Josef zu sehen.

Seelsorge in der Pfarrei

Den Pfarreien als Kernpunkte gemeindlichen Lebens in der Kirche kommt eine besondere Bedeutung zu. Die Gemeinden „vor Ort“ verkörpern das Wesen der Kirche im unmittelbaren Lebensraum der Menschen. Sie bilden eine Basis, die zum einen wechselseitig auf die Diözese bezogen ist, zu der sie gehören, zum anderen auf die Gesamtkirche. Gemeindeleben zeichnet sich neben der konkreten Seelsorge auch durch die verschiedenen Gruppen aus, die offene Türen zum Gemeindeleben sind. Für Jugendliche sind das zum Beispiel Messdiener- oder Pfadfindergruppen. Erwachsene kommen durch katholische Kindergärten oder Schulen in Kontakt zum aktiven Gemeindeleben. Die Gemeinden sind damit beauftragt, miteinander den Glauben praktisch werden zu lassen und ihn beständig zu leben, zu feiern und Zeugnis für ihn zu geben. Eine lebendige Gemeindepastoral lebt von vielfältigem haupt- und ehrenamtlichen Engagement und der konstruktiven Zusammenarbeit von Priestern und Laien.

Spezielle (oder auch kategoriale) Seelsorge

Ob an Flughäfen, an Autobahnen oder bei der Kreuzfahrt: Für Menschen unterwegs bietet die katholische Kirche Spezialseelsorge an. Darüber hinaus gibt es pastorale Angebote, die eigens auf bestimmte Personengruppen zugeschnitten sind, etwa in Krankenhäusern, im Gefängnis, als Seemannsmission oder für Auswanderer und Sportler.

Zur kategorialen Seelsorge zählt auch die Militärseelsorge. Spezielle Felder der Seelsorge sind außerdem die Telefonseelsorge, die Seelsorge für Menschen mit Behinderung oder die Notfallseelsorge.

Seelsorge für Gemeinden anderer Sprache und Riten

In Deutschland sind derzeit etwa 3,5 Millionen Menschen mit mindestens einer ausländischen Staatsangehörigkeit als römisch-katholisch gemeldet. Darunter finden sich auch Angehörige der mit Rom unierten Kirchen und Riten. Sie kommen aus etwa 200 verschiedenen Ländern. In aller Regel sprechen sie eine andere Muttersprache als Deutsch. Auch für die Sorge um diese Gläubigen sind die Diözesanbischöfe verantwortlich. Sie haben dazu sogenannte Gemeinden anderer Sprachen und Riten (oder auch muttersprachliche Gemeinden) eingerichtet. Derzeit gibt es etwa 500 solcher Gemeinden in 30 Sprachgruppen bzw. Riten. In ihnen sind rund 450 Priester und 120 pastorale Mitarbeiterinngen und Mitarbeiter tätig, die von ihren jeweiligen Heimatbischofskonferenzen oder Ordensoberen entsandt worden sind. Die größten Gruppen unter ihnen sind polnisch-, kroatisch-, italienisch-, spanisch- und portugiesischsprachige Katholiken.