Emeritierter Papst Benedikt XVI.

Wie am 11. Februar 2013 angekündigt, ist Papst Benedikt XVI. am 28. Februar 2013 um 20 Uhr von seinem Amt als Oberhaupt der katholischen Kirche zurückgetreten und ist damit auch nicht länger Leiter der Römischen Kurie oder weltlicher Souverän des Vatikanstaates.

Die beiden Päpste stehen sich in der Kapelle gegenüber, lächeln und halten sich an den Händen. 170629-93-000105_web.jpg
© KNA
Papst Franziskus (li.) und der emeritierte Papst Benedikt XVI. (re.) reichen sich die Hände am 28. Juni 2017 im Kloster „Mater Ecclesiae“ im Vatikan. © KNA

Der offizielle Titel von Benedikt XVI. lautete „emeritierter Papst“, die Anrede blieb unverändert „Seine Heiligkeit“. Er lebte im Kloster „Mater Ecclesiae“ auf dem Gebiet der Vatikanstadt.
 

Biographie des emeritierten Papstes

1927–1966

1927
geboren am 16. April in Marktl am Inn (Landkreis Altötting, Bayern)

1946–1951
Studium der Philosophie und Theologie in Freising und München

1951
Priesterweihe am 29. Juni in Freising
Aushilfspriester in München-Moosach (Pfarrei St. Martin)

1951–1952
Kaplan in München-Bogenhausen (Pfarrei Hl. Blut)

1952–1954
Dozent im Erzbischöflichen Klerikalseminar Freising

1953
Promotion zum Doktor der Theologie

1954–1957
Dozent für Dogmatik und Fundamentaltheologie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Freising

1957
Habilitation an der Universität München im Fach Fundamentaltheologie mit einer Untersuchung über Bonaventura

1958–1959
außerordentlicher Professor für Dogmatik und Fundamentaltheologie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Freising

1959–1963
Ordinarius für Fundamentaltheologie an der Universität Bonn

19621965
Offizieller Konzilstheologe (Peritus) des Zweiten Vatikanischen Konzils

1963–1966
Ordinarius für Dogmatik und Dogmengeschichte an der Universität Münster

1966–2005

1966–1969
Ordinarius für Dogmatik und Dogmengeschichte an der Universität Tübingen

1969–1977
Ordinarius für Dogmatik und Dogmengeschichte an der Universität Regensburg

1976
Ernennung zum Päpstlichen Ehrenprälaten

1976–1977
Vizepräsident der Universität Regensburg

1977
Ernennung durch Papst Paul VI. zum Erzbischof von München und Freising am 25. März
Bischofsweihe am 28. Mai
Erhebung zum Kardinalpriester am 27. Juni durch Papst Paul VI.
Ernennung zum Honorarprofessor der Universität Regensburg

1981
Ernennung am 25. November 1981 durch Papst Johannes Paul II. zum Präfekten der Kongregation für die Glaubenslehre in Rom, zum Präsidenten der Päpstlichen Bibelkommission und der Internationalen Theologenkommission

1986–1992
Leiter der Päpstlichen Kommission zur Erstellung des „Katechismus der Katholischen Kirche“

1993
Erhebung im Konsistorium des 5. April 1993 zum Kardinalbischof des suburbikarischen Bistums Velletri-Segni durch Papst Johannes Paul II.

1998
Bestätigung der Wahl zum Vizedekan des Kardinalskollegiums am 6. November 1998 durch Papst Johannes Paul II.
Ernennung zum Subdekan des Kardinalskollegiums

2002
Wahl zum Dekan des Kardinalskollegiums am 30. November, erhält zusätzlich das suburbikarische Bistum Ostia durch Papst Johannes Paul II.

2002–2005
Dekan des Kardinalskollegiums

2005–2010

2005
Im Konklave wählen die Kardinäle Joseph Kardinal Ratzinger am 19. April zum Nachfolger von Papst Johannes Paul II. Am 24. April 2005 wird der neue Papst als Benedikt XVI. in sein Amt eingeführt.

Vom 18. bis 21. August erste Auslandsreise anlässlich der Feierlichkeiten des XX. Weltjugendtags 2005 in Köln

Veröffentlichung der Enzyklika Deus caritas est (Gott ist die Liebe) am 25. Dezember

2006
Im ersten Konsistorium ernennt Papst Benedikt XVI. am 24. März 15 neue Kardinäle

Besuch in Polen vom 25. bis 28. Mai mit einer Rede im Vernichtungslager von Auschwitz-Birkenau

Teilnahme am V. Weltfamilientag im spanischen Valencia vom 8. bis 9. Juli

Reise in die bayerische Heimat, die den Papst u. a. nach München, Altötting und Regensburg führt (9. bis 14. September)

Besuch in der Türkei mit Stationen in Ankara, Istanbul und Ephesus und Besuch der Blauen Moschee von Istanbul (28. November bis 1. Dezember)

2007
Teilnahme an der 5. Generalversammlung der Bischöfe Lateinamerikas und der Karibik in Brasilien (9. bis14. Mai)

Reise nach Österreich anlässlich des 850. Gründungstages des Heiligtums von Mariazell (7. bis 9. September)

Im zweiten Konsistorium ernennt Papst Benedikt XVI. 23 neue Kardinäle

Veröffentlichung der Enzyklika Spe salvi facti sumus (Auf Hoffnung hin sind wir gerettet) am 30. November

2008
Reise in die Vereinigten Staaten von Amerika und Rede vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen (15. bis 21. April)

Teilnahme am XXIII. Weltjugendtag im australischen Sydney (12. bis 21. Juli)

Besuch in Frankreich mit Stationen in Paris und Lourdes anlässlich des 150. Jahrestags der Erscheinungen von Lourdes (12. bis 15. September)

2009
Reise auf den afrikanischen Kontinent nach Kamerun und Angola (17. bis 23. März)

Pilgerreise in das Heilige Land mit den Stationen Jordanien, Israel und den Palästinensischen Autonomiegebieten (8. bis 15. Mai)

Veröffentlichung der Enzyklika Caritas in veritate (Die Liebe in der Wahrheit) am 29. Juni

Besuch der Tschechischen Republik (26. bis 28. September)

2010
Apostolische Reise nach Malta (17. bis 18. April)

Apostolische Reise nach Portugal (11. bis 14. Mai)

Apostolische Reise nach Zypern (4. bis 6. Juni)

Apostolische Reise nach Großbritannien (16. bis 19. September)

Apostolische Reise nach Santiago de Compostela und Barcelona (6. bis 7. November)

Im dritten Konsistorium ernennt Papst Benedikt XVI. 24 neue Kardinäle, darunter Reinhard Kardinal Marx und Walter Kardinal Brandmüller.

2010–2013

2011
Apostolische Reise nach Kroatien (4. bis 5. Juni)

Apostolische Reise nach Madrid (Spanien) zu den Feierlichkeiten des XXVI. Weltjugendtags (18. bis 21. August)

Apostolische Reise nach Deutschland (22. bis 25. September 2011)
Papst Benedikt XVI. besucht auf seiner Reise die Erzbistümer Berlin und Freiburg sowie das Bistum Erfurt. Besuchsorte sind die Bundeshauptstadt Berlin, das ostdeutsche Erfurt, der Wallfahrtsort Etzelsbach in der Region Eichsfeld und Freiburg im Breisgau.

Apostolische Reise nach Benin (18. bis 20. November)

2012
Papst Benedikt XVI. ernennt am 6. Januar 22 neue Kardinäle, die im vierten Konsistorium seiner Amtszeit (18. Februar) zu Kardinälen kreiert werden, darunter der Berliner Erzbischof Dr. Rainer Maria Woelki und Prof. Pater Dr. Karl Josef Becker SJ, Dogmatikprofessor an der Päpstlichen Universität Gregoriana.

In einem Konsistorium am 24. November werden weitere 6 Kardinäle kreiert. Alle dort ernannten Kardinäle sind wahlberechtigt und stammen nicht aus Europa.

2013
Am 11. Februar hat Papst Benedikt XVI. seinen Rücktritt für den 28. Februar angekündigt. Er ist der erste Papst der Neuzeit, der von seinem Amt zurücktritt. Am 28. Februar um 20 Uhr endet das Pontifikat von Benedikt XVI. und die Sedisvakanz beginnt, die Zeit ohne Papst.

2022–2023

2022
Papst em. Benedikt XVI. ist am 31. Dezember 2022 verstorben.

2023
Das Requiem für den verstorbenen emeritierten Papst wurde am 5. Januar 2023 auf dem Petersplatz gefeiert. Nach dem Requiem, dem Papst Franziskus am Morgen vorstand, brachten Träger den Sarg in die Grotten, die in der Nähe des Grabs des Apostels Petrus liegen. Papst em. Benedikt XVI. wurde im früheren Grab seines Vorgängers Johannes Pauls II. (1978–2005) beigesetzt. Die Gebeine Johannes Pauls, des 2014 heiliggesprochen Papstes aus Polen, liegen mittlerweile im Petersdom in der Nähe der Pietà-Kapelle.

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