| Pressemeldung

12. Katholischer Kinder- und Jugendbuchpreis 2001 verliehen

Der von der Deutschen Bischofskonferenz gestiftete Katholische Kinder- und Jugendbuchpreis 2001 ist am Freitag (2. März 2001) an die Münsteraner Autorin Elisabeth Zöller für ihr Buch "Anna rennt" (Gabriel Verlag, Stuttgart 2000) überreicht worden. In der Katholischen Akademie "Die Wolfsburg" (Mülheim a. d. Ruhr) würdigte der Essener Weihbischof Franz Grave das Preisbuch als "glänzendes Beispiel, einen Erziehungsnotstand zu überwinden, indem das Buch Orientierung anbietet." Gleichzeitig bedauerte er, dass das Lesen weit hinter andere Freizeitbeschäftigungen zurückfalle: "Ich sehe hier eine Verarmung, denn der Leseprozess, in dem vor einem inneren Auge Bilder entwickelt werden, Emotionen entstehen oder Einstellungen sich formen, ist durch kein anderes Medium zu ersetzen." Grave erinnerte an den Wert des Lesens: "Das Lesen führt Menschen in die Auseinandersetzung mit sich selbst hinein - nicht nur das Lesen der Bibel. Es kommt ein Prozess in Gang, der zur Reifung und Entwicklung, ja eben sogar zu Lebenswenden führen kann. Bücher können Lebensmarken bilden."
Die Jury hat die Preisträgerin unter 280 eingereichten Büchern aus 65 verschiedenen Verlagen ausgewählt. Die gesamte Preissumme von DM 15.000.- wurde der Autorin zuerkannt. Elisabeth Zöller dankte der Deutschen Bischofskonferenz für die Auszeichnung: "Ein Preis - und insbesondere dieser - bestätigt, nimmt Zweifel, er ehrt und erfreut. Er nimmt den Schriftsteller für Augenblicke aus diesem Alleinsein und schenkt ihm die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit." Zöller unterstrich in ihrem Dank die Bedeutung des Preises: "Diese Auszeichnung zu erhalten, bedeutet, in einer langen Reihe bekannter, internationaler Autoren zu stehen, die vorher den Preis bekommen haben. Er bedeutet öffentliche Anerkennung von einer wichtigen, auch in ihren Ansprüchen hochstehenden Institution, der katholischen Kirche." Im Preisbuch geht es um die zeitlose Frage von Schuld und Wahrheit. Der Autorin gelingt eine packende Geschichte, die Annas Auseinandersetzung mit dem Anspruch ihres Gewissens, mit der Wahrheit, die nur sie kennt, aber auch mit den Urteilen und Vorurteilen ihrer nächsten Umgebung in prägnanter, nuancenreicher Sprache erzählt. Die Erkenntnis, dass Weglaufen nicht hilft, fordert den Leser (ab 11 Jahren) zur eigenen Stellungnahme heraus. In überzeugender Form werden religiöse Erfahrungen durch ethische Fragen vermittelt und christliche Lebenshaltungen verdeutlicht. Neben der Ermutigung zur Zivilcourage ist das Preisbuch ein Appell gegen das Schweigen und ein Roman für die Auseinandersetzung mit dem eigenen Gewissen: Die Wahrheit kann das Gewissen befreien.
Weihbischof Thomas Maria Renz (Rottenburg-Stuttgart), Vorsitzender der Jury, bezeichnete den Preis, der ab sofort jährlich verliehen wird, als "sichtbare Verantwortung der Kirche über konfessionelle Grenzen hinaus für das Medium Buch und die Literatur." Die unerschöpfliche Anzahl von Neuerscheinungen in der Kinder- und Jugendliteraturszene mache Mut, so Renz: "Lesen lohnt sich, scheint das Motto für Verleger und Autoren zu sein. Während wir alle Zeugen des Harry Potter-Phänomens sind, nämlich dass Lesen trotz der Attraktivität des elektronischen Bildschirms immer noch 'in' ist, gibt es berechtigte Hoffnung, dass das Buch auch morgen eine Zukunft hat." Diese Auffassung vertrat auch der Geschäftsführer des Gabriel Verlags/K. Thienemann Verlags, Gunter Ehni. Während der Preisverleihung unterstrich er das Engagement seines Hauses, mit Gabriel einen Verlag in der Branche vorzufinden, in dem auch sogenannte "schwierige" Kinder- und Jugendbücher erscheinen: "Es sind Bücher für Menschen, die sich den Problemen unserer Welt entgegenstellen wollen. Bücher, die zum Nachdenken anregen wollen und vor allem zur Zivilcourage erziehen. Ich verspreche, dass wir auch weiterhin solch mutmachende Bücher publizieren."
Weitere Informationen zur Preisverleihung und eine ausführliche Pressemappe sowie die Titel der Empfehlungsliste können direkt über die Geschäftsstelle des Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreises (Kaiserstraße 163, 53113 Bonn, Tel.: 0228 - 103236, Fax: 0228 - 103329, e-mail: M.Kopp@dbk.de) bezogen werden.
Fotos der Preisverleihung, der Preisträgerin, des Preisbuches und der Statue, die der Preisträgerin überreicht wird, sind abrufbereit bei: KNA-Pressebild, Röntgenstraße 9, 60388 Frankfurt, Tel.: 06109-70360, Fax: 06109-703612.

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