Mit großer Freude hat die Deutsche Bischofskonferenz heute erfahren, dass die Gedenkstätte Yad Vashem in Israel ihrem ehemaligen Vorsitzenden, dem 1987 verstorbenen Kardinal Joseph Höffner den Titel "Gerechter unter den Völkern" verliehen hat. Mit ihm wird auch seine noch lebende Schwester Helene Hesseler-Höffner ausgezeichnet. Die Kommission von Yad Vashem würdigt damit die Verdienste der beiden Geschwister, die während der Zeit des Holocausts jüdische Mitmenschen vor der Verfolgung durch die Nationalsozialisten geschützt hatten. "Ihr Handeln ist überzeugender Ausdruck praktizierter Nächstenliebe gewesen", würdigte Kardinal Karl Lehmann, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, die beiden.

Kardinal Höffner hat 1943 während seiner Zeit als Priester in Kail das siebenjährige Mädchen Esther Sara Meyerowitz unter dem Namen "Christa Koch" in seinem Pfarrhaus aufgenommen. Helene Höffner nahm im gleichen Jahr auf Bitten ihres Bruders die Jüdin Dr. Edith Nowak und ihren Mann für sechs Monate in ihrem Elternhaus in Horhausen auf.

Kardinal Joseph Höffner war von 1962 bis 1969 Bischof von Münster, von 1969 bis 1987 Erzbischof von Köln und von 1976 bis 1987 Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz.

Hinweis:
Yad Vashem ist die 1947 eröffnete nationale Gedenkstätte in Israel zur Erinnerung an Verfolgung und Ermordung der Juden durch Nationalsozialisten. Die "Liste der Gerechten" gibt es seit 1963. Die Namen der Personen, die von einer Kommission unter Vorsitz eines Richters des Obersten Gerichtshofes ausgewählt werden, werden in der Gedenkstätte veröffentlicht. In den vergangenen 40 Jahren wurde der Titel "Gerechter unter den Völkern" mehr als 19.700 Frauen und Männern verliehen.