Katholischer Medienpreis 2011
Per Mausklick auf eines der Fotos öffnet sich die gesamte Bildergalerie.
Das Preisgeld von insgesamt 10.000 Euro teilen sich die Hauptpreisträger: In der Kategorie Print-Medien geht der Katholische Medienpreis an Angela Wittmann, für die Geschichte „Engelchen, flieg!“(erschienen in „Brigitte“ am 1. Dezember 2010). Mit dem Katholischen Medienpreis in der Kategorie elektronische Medien wird der Fernsehbeitrag „Die Witwe und der Mörder“ von Dr. Irene Klünder ausgezeichnet, erstmals gesendet in der ARD-Reihe „Gott und Welt“ am 3. April 2011.
Die „Auszeichnung journalistisch WERTvoll“ im Bereich Print-Medien erhalten:
- Dimitri Ladischensky („Der Bittgang“, erschienen in „Mare“, April/Mai 2011)
- Stefanie Mager („Das Präparat aus Kühlzelle 5“, erschienen in „stadtgottes“, November 2010)
- Christoph Strack („Kulturberichterstattung“, erschienen in der Katholischen Nachrichtenagentur, Juli – Dezember 2010)
Im Bereich elektronische Medien wurden folgende Personen mit der „Auszeichnung journalistisch WERTvoll“ bedacht:
- Gönke Harms und Detlef Flintz („Kinderschinder – Der Preis für eine Tasse Kaffee“, Fernsehbeitrag „ARD exclusiv“ vom 31. Oktober 2010)
- Robert Ralston („Welcher Glaube für mein Kind?“, Fernsehbeitrag NDR/Arte vom 20. November 2010)
- Ralf Stutzki („Das 14. Jubiläum von ‚DU bist Radio…’“, Hörfunkbeitrag im Radio Kanal K, Aarau/Schweiz vom 26. Dezember 2010)
Seit 2003 wird der Katholische Medienpreis von der Deutschen Bischofskonferenz zusammen mit der Gesellschaft Katholischer Publizisten e. V. (GKP) und dem Katholischen Medienverband (KM.) verliehen. Für den Katholischen Medienpreis wurden 197 Beiträge eingereicht (79 in der Kategorie Print, 118 in der Kategorie elektronische Medien, davon 2 Internetbeiträge).
Preisverleihung am 31. Oktober, LVR - Landesmuseum in Bonn
- Ansprache des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, zur Verleihung des Katholischen Medienpreises 2011 Download pdf
- Begrüßung von Bischof Dr. Gebhard Fürst, Vorsitzender der Publizistischen Kommission und der Jury, bei der Verleihung des Katholischen Medienpreises 2011
Download pdf - Laudatio von Oliver Steinbach, stellvertretender Chefredakteur des Magazins Eltern, auf Angela Wittmann, Preisträgerin in der Kategorie Print-Medien Download pdf
- Laudatio von Prof. Dr. Hans Walter Hütter, Präsident der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, auf Dr. Irene Klünder, Preisträgerin in der Kategorie elektronische Medien
Download pdf - Pressemitteilung der Deutschen Bischofskonferenz vom 31.10.2011 Download pdf
Kategorie Printmedien
In der Kategorie Printmedien geht der Katholische Medienpreis 2011 an Angela Wittmann (Jg. 1969) für ihren Artikel „Engelchen, flieg!“ (Brigitte vom 1. Dezember 2010). Die Journalistin schildert die Rückkehr der dreijährigen Aljona von der Pflegefamilie Westecker zu ihrem leiblichen Vater Amar Djoudi und berichtet über einen nicht einfachen Weg trotz guten Willens aller Beteiligten. Der Text zeichnet sich einerseits durch einfache und klare Sprache aus, andererseits durch großes Einfühlungsvermögen, auch in die Welt des Kindes. Besonders hebt die Jury die unaufdringliche Verwendung von Gegensätzen als Stilmittel hervor. So wünscht sich der Vater als erste Erinnerung seiner Tochter eine Erinnerung ohne ihn. Er ist später beschrieben als bescheidener Mann, der aber „Wie ein Löwe um Aljona gekämpft hat“. Für Aljona, die sich anfangs in der Pflegefamilie gleichzeitig verstecken und immer dabei sein will, ist jeder Tag dort „ein Segen“, aber auch „ein Fluch“, weil es weiter von ihrem Vater wegführt. Die Pflegemutter bringt die ganze Geschichte Aljonas auf den Punkt: „Wir haben das bestmögliche Netz für sie geknüpft“, um gleichzeitig hinzuzufügen: „Jetzt müssen wir sie loslassen.“
Preisträger Printmedien: Angela Wittmann - Kurzbiographie und Jurybegründung
Hier finden sie den Beitrag von Angela Wittmann:
"Engelchen flieg!“, Brigitte, 1. Dezember 2010
Kategorie Elektronische Medien
In der Kategorie elektronische Medien wird die Fernsehjournalistin Dr. Irene Klünder für ihren Film „Die Witwe und der Mörder“ (ARD, Reihe Gott und Welt vom 3. April 2011) mit dem Katholischen Medienpreis 2011 ausgezeichnet.
Der Film recherchiert die Geschichte zweier namenloser RAF-Opfer. Am Beispiel von Joke Kranenburg und Kommissar Wolfgang Seliger wird die Perspektive der Opfer gezeigt. Kranenburgs Mann, der Polizist Arie, wurde in Uetrecht am 22. September 1977 von Knut Folkerts erschossen. Wolfgang Seliger überlebte am 3. Mai desselben Jahres sieben gezielt vom Terroristen Günter Sonnenberg auf ihn abgefeuerte Schüsse. Die konsequente Fokussierung auf die Opfer der Leidensgeschichte der Angehörigen lässt die Täter nicht aus dem Blick. Es ist ein Gewinn für den Film, dass auch ein weiterer Ex-Terrorist zu Wort kommt. Filmtechnisch überzeugt die Dokumentation durch intensive, auf zentrale Aussagen verdichtete Interviewsequenzen, die Nähe und Emotionen zulassen, aber das versäumte Leben weder sentimental verklären noch Schuld verschleiern. Durch gekonnte Collagen mit Rekonstruktionen des Bundeskriminalamtes, Originaldokumenten der „Tagesschau“ und Fahndungsfotos entsteht eine atemberaubende Verlebendigung der brutalen Tathergänge. Joke Kranenburg kann nicht loslassen und muss weiterkämpfen, weil Knut Folkerts in den Niederlanden zwar zu 20 Jahren Haft verurteilt wurde, seine Strafe aber bis heute nicht antreten musste und in Hamburg auf freiem Fuß lebt. Dass der Täter keine Reue zeigt, offenbart die tiefere Dimension der Dokumentation. Am Beispiel der RAF weist der Film eine grundsätzliche Botschaft auf: Opfer und Täter bleiben solange verstrickt, solange nicht ein Schuldeingeständnis und eine objektivierbare Deutung des Geschehens im Gespräch für beide Seiten gelingt, in dem das Eingeständnis und die Auseinandersetzung mit den Konsequenzen der Taten erfolgen.
Preisträger Elektronische Medien: Dr. Irene Klünder - Kurzbiographie und Jurybegründung
Hier finden Sie den Film von Dr. Irene Klünder
Link zum Film in der Mediathek
Auszeichnung "journalistisch WERTvoll"
Die Auszeichnung "journalistisch WERTvoll" vergab die Jury im Bereich Printmedien an Dimitri Ladischensky („Der Bittgang“, erschienen in „MARE“, April/Mai 2011), Stefanie Mager („Das Präparat aus Kühlzelle 5“, erschienen in „stadtgottes“, November 2010) und Christoph Strack („Kulturberichterstattung“, erschienen in der Katholischen Nachrichtenagentur, Juli – Dezember 2010). Die Auszeichnung "journalistisch WERTvoll" im Bereich elektronische Medien geht an Gönke Harms und Detlef Flintz („Kinderschinder – Der Preis für eine Tasse Kaffee“, Fernsehbeitrag ARD exclusiv vom 31. Oktober 2010), Robert Ralston („Welcher Glaube für mein Kind?“ Fernsehbeitrag NDR/Arte vom 20. November 2010) und Ralf Stutzki („Das 14. Jubiläum von ‚DU bist Radio…’“, Hörfunkbeitrag im Radio Kanal K, Aarau/Schweiz vom 26. Dezember 2010).
Kurzbiographien und Jurybegründungen
Die Jury
Zur Jury gehören neben dem Vorsitzenden der Publizistischen Kommission, Bischof Dr. Gebhard Fürst (Rottenburg-Stuttgart), folgende Mitglieder: Dr. Elvira Steppacher (Direktorin des IFP, Institut zur Förderung Publizistischen Nachwuchses, München), Werner Dieste (Direktor MDR Landesfunkhaus Thüringen, Erfurt), Albert Herchenbach (Chefredakteur stadtgottes, Nettetal), Stefan Kläsener (Chefredakteur WESTFALENPOST, Hagen) und Dr. Johannes Schießl (Chefredakteur der Münchner Kirchenzeitung, München).