| Pressemeldung | Nr. 077

22. Internationales Bischofstreffen im Heiligen Land

Die Bedeutung Jerusalems für den Frieden

Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause findet vom 21. bis 26. Mai 2022 das 22. Internationale Bischofstreffen im Heiligen Land statt. Neun Bischöfe aus sechs europäischen Bischofskonferenzen werden daran teilnehmen. Die Deutsche Bischofskonferenz wird durch den Vorsitzenden der Arbeitsgruppe Naher und Mittlerer Osten der Kommission Weltkirche, Weihbischof Dr. Udo Bentz (Mainz), vertreten.

In den Jahren der Corona-Pandemie hat sich die internationale Bischofsgruppe virtuell getroffen. Die jährlich stattfindenden Bischofstreffen haben das Ziel, die Verbundenheit der Weltkirche mit den Christen im Heiligen Land zum Ausdruck zu bringen und internationale Aufmerksamkeit für die Situation der Kirchen in der Region herzustellen. Darüber hinaus sollen Möglichkeiten der Verständigung zwischen Israelis und Palästinensern gemeinsam mit Verantwortungsträgern vor Ort diskutiert werden.

Das diesjährige Treffen unter dem Leitwort „Jerusalem – Zentrum der Seele. Eine Mutter, die uns lehrt und hilft, zu wachsen“ setzt den Fokus auf die Situation der christlichen Kirchen und das interreligiöse Zusammenleben in Jerusalem. Dabei wird es um die Frage einer friedlichen Koexistenz ebenso gehen wie um die Debatte um freien Zugang zu allen heiligen Stätten für die christlichen Pilgerinnen und Pilger.

Die Rolle der christlichen Kirchen im sozialen und erzieherischen Bereich wird in Gesprächen ebenso beleuchtet wie der Umgang mit Migranten und Flüchtlingen in Jerusalem. Daneben wird die Bischofsgruppe auch in Diskussionen über den künftigen Status von Jerusalem eintreten: Kann die Stadt zur Hauptstadt zweier Staaten werden?

„Die zurückliegenden Monate haben der Welt vor Augen geführt, dass der israelisch-palästinensische Konflikt keineswegs gelöst ist, nur weil einige Monate wenig davon in den Zeitungen zu lesen war. Die Weltöffentlichkeit nimmt die fortdauernden Probleme der Besatzung und des Terrorismus leider nur dann wahr, wenn die Gewalt eskaliert“, erklärt Weihbischof Dr. Udo Bentz. „Mit der Reise wollen wir den Christen im Heiligen Land unsere andauernde Solidarität zusichern. Wir wollen zeigen, dass wir mit ihnen unter den Folgen der Teilungen und Trennungen leiden, die das Heilige Land vielfach prägen. Und wir trauern mit ihnen, wenn unschuldige Menschen zum Ziel von Angriffen werden.“ In Erinnerung an die jüngst getötete palästinensische katholische Journalistin Shireen Abu Aqla betont er: „Um gegenseitige Vorwürfe und politische Instrumentalisierung auszuräumen, unterstützen wir die Forderung der Vereinten Nationen nach einer unparteiischen Untersuchung des Vorfalls. Beide Seiten müssen trotz aller Verletzungen zeigen, dass sie bereit sind, internationale Vermittlungen zu akzeptieren.“

Das 22. Internationale Bischofstreffen findet überwiegend in Jerusalem statt. Pfarreibesuche sind außerdem innerhalb der Palästinensischen Autonomie in den Städten Jifna, Beit Hanania, Ramallah und Birzeit geplant.

An der Konferenz werden neben Weihbischof Dr. Udo Bentz folgende Bischöfe teilnehmen: Bischof em. Pierre Bürcher (Rejkjavik, Nordische Bischofskonferenz); Weihbischof Nicholas Hudson (London, Bischofskonferenz von England und Wales); Weihbischof William Kenney CP (Birmingham, Bischofskonferenz von England und Wales); Bischof Declan Lang (Clifton, Bischofskonferenz von England und Wales); Bischof Alan McGuckian (Raphoe, Irische Bischofskonferenz); Bischof William Nolan (Galloway, Schottische Bischofskonferenz); Bischof Noel Treanor (Down and Connor, Irische Bischofskonferenz) und Erzbischof Joan Enric Vives Sicilia (Urgell, Spanische Bischofskonferenz).


Hintergrund

Das Internationale Bischofstreffen verfolgt das Ziel, Christen und Kirchen im Heiligen Land in ihrem Einsatz für Gerechtigkeit, Frieden und Verständigung zwischen den Völkern und Religionsgemeinschaften zu stärken und die Verbindung der Weltkirche mit ihnen zu festigen. Die Bischöfe besuchen während ihres Treffens als Pilger die Heiligen Stätten im Land und feiern dort Gottesdienste. So sollen auch die Gläubigen in ihren Heimatländern zu Pilgerreisen ermutigt werden.


Hinweis:

Während des Aufenthaltes steht Weihbischof Dr. Udo Bentz für Interviews zur Verfügung. Anfragen werden über die Pressestelle der Deutschen Bischofskonferenz (E-Mail: pressestelle(at)dbkdbk.dbkde) koordiniert.