| Pressemeldung | Nr. 098

Bischof Bätzing zur Erklärung von Kardinal Marx

„Großer Respekt“

Der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, hat heute (4. Juni 2021) einen Brief veröffentlicht, in dem er Papst Franziskus seinen Amtsverzicht anbietet. Dazu erklärt der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing:

„Mit großem Respekt nehme ich die Nachricht auf, dass Kardinal Reinhard Marx dem Heiligen Vater seinen Amtsverzicht angeboten hat. Kardinal Marx hat mich dankenswerterweise darüber zuvor informiert.

Als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz hat Kardinal Marx Wegweisendes für die Kirche in Deutschland und weltweit geleistet. In der Deutschen Bischofskonferenz ist er eine der tragenden Säulen. Er wird auch weiterhin gebraucht. Deshalb bedauere ich, dass sich Kardinal Marx zu diesem Schritt entschieden hat.

Gleichzeitig nehme ich diese Entscheidung mit großem Respekt auf. Kardinal Marx will mit seinem Schritt ein Zeichen setzen und institutionelle Verantwortung persönlich übernehmen, die die Kirche im Zusammenhang mit den Fällen sexuellen Missbrauchs und ihrer Vertuschung zu tragen hat. Tatsächlich haben die Verbrechen systemische Schwachstellen in der Kirche offengelegt, die ebenso nach systemischen Antworten rufen. Eine ausschließlich juristische Aufarbeitung und Verwaltungsänderungen reichen nicht aus. Kardinal Marx sieht sein Angebot des Amtsverzichts als persönliche Antwort auf diese Situation. Unabhängig davon aber müssen die Deutsche Bischofskonferenz und die Bistümer weiterhin ihrer Verantwortung nachkommen, auf dem 2010 eingeschlagenen Weg der Aufarbeitung der Fälle sexuellen Missbrauchs weiterzugehen.

Der Synodale Weg wurde ins Leben gerufen, um nach systemischen Antworten auf die Krise zu suchen. Die grundlegenden theologischen Diskussionen, die den Synodalen Weg bestimmen, sind daher ein wesentlicher und wichtiger Teil in diesem Prozess.

Ich kann die Entscheidung von Kardinal Marx verstehen. Sein Rücktrittsangebot macht deutlich, dass die Kirche in Deutschland den begonnenen Synodalen Weg fortsetzen muss. Papst Franziskus betont selbst, dass er Synodalität und den Synodalen Weg als Unterscheidung für die ganze Kirche wünscht.“

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