| Pressemeldung | Nr. 218

Bischof Meier trifft Generalsekretär des Hohen Komitees für menschliche Geschwisterlichkeit

Würdigung des Dokumentes über die Brüderlichkeit aller Menschen

„Ein gesellschaftlicher Zusammenhalt, der niemanden ausschließt, und eine Geschwisterlichkeit, die für alle offen ist“ – mit diesen Worten aus der Enzyklika Fratelli tutti charakterisierte Bischof Dr. Bertram Meier (Augsburg) grundlegende Anliegen des christlich-islamischen Dialogs in Deutschland und weltweit. Als Vorsitzender der Unterkommission für den Interreligiösen Dialog der Deutschen Bischofskonferenz empfing er heute (16. Dezember 2021) im Katholischen Büro in Berlin den Generalsekretär des Hohen Komitees für menschliche Geschwisterlichkeit, Richter Mohamed Mahmoud Abdelsalam. Das in den Vereinigten Arabischen Emiraten ansässige Komitee setzt sich für die Umsetzung des Dokuments über die Brüderlichkeit aller Menschen ein, das Papst Franziskus und der Scheich der ägyptischen al-Azhar, Großimam Ahmad al-Tayyib, 2019 in Abu Dhabi unterzeichnet haben.

Bischof Meier würdigte die wichtige Rolle, die Richter Abdelsalam bei der Vorbereitung des Dokuments von Abu Dhabi gespielt hat: „Es waren einige Hürden und Hindernisse zu überwinden, aber der Weg hat sich gelohnt: Das Abu-Dhabi-Dokument wird für lange Zeit das zentrale Referenzwerk sein, wenn es um die gemeinsame Friedensverantwortung von Christen und Muslimen geht.“ In diesem Zusammenhang erinnerte der Bischof an die wesentliche Botschaft des Dokuments: „Der barmherzige Gott hat alle Menschen mit gleicher Würde erschaffen. Auf der Grundlage dieser gemeinsamen Überzeugung rufen der Papst und der Großimam Christen und Muslime dazu auf, einander als Brüder und Schwestern anzuerkennen, sich im Alltag für eine Kultur des Friedens und der Toleranz zu engagieren, die Menschenrechte zu verteidigen, Gewalt und Hass zu überwinden.“

Zudem verwies Bischof Meier auf den engen Zusammenhang zwischen dem Dokument über die Brüderlichkeit aller Menschen und der Enzyklika Fratelli tutti, an deren öffentlicher Präsentation im Vatikan Richter Abdelsalam ebenfalls beteiligt war: „Der Papst selbst hat seine Enzyklika als katholische Fortschreibung der Themen des Abu-Dhabi-Dokuments charakterisiert. Er ermutigt uns dazu, mit anderen Menschen in Beziehung zu treten, uns zu vernetzen, mit konkreten Akten der Solidarität dem Wohlergehen unseres gemeinsamen Hauses zu dienen.“

An der Begegnung zwischen Bischof Meier und Richter Abdelsalam nahmen auch der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD), Aiman Mazyek, sowie der Sprecher des Koordinationsrats der Muslime (KRM) und ZMD-Generalsekretär, Abdassamad El Yazidi, teil. So lag ein Fokus des Gesprächs auf der Frage, wie sich die Anliegen des Dokuments über die Brüderlichkeit aller Menschen mit bereits bestehenden Initiativen des interreligiösen Dialogs verknüpfen lassen. Dabei betonte Bischof Meier: „In Deutschland ist eine vielfältige Dialoglandschaft entstanden, die es zu fördern und weiterzuentwickeln gilt. Ich denke hier etwa an die zahlreichen Einzelprojekte, die unter dem Dach von ‚Weißt du, wer ich bin?‘ realisiert werden. Durch ihr Engagement vor Ort bringen Juden, Christen und Muslime zum Ausdruck: Wir stehen gemeinsam für Verständigung und Frieden ein.“

Hintergrund
Bei seiner Apostolischen Reise in die Vereinigten Arabischen Emirate ist Papst Franziskus am 4. Februar 2019 mit dem Scheich der ägyptischen al-Azhar, Großimam Ahmad al-Tayyib, zusammengetroffen, der vielen als höchste Autorität des sunnitischen Islam gilt. Dabei verständigten sich der Papst und der Großimam auf das Dokument über die Brüderlichkeit aller Menschen für ein friedliches Zusammenleben in der Welt, das auch unter dem Namen
Abu-Dhabi-Dokument bekannt geworden ist. Zur Umsetzung der in dem Dokument genannten Ziele wurde das „Hohe Komitee für menschliche Geschwisterlichkeit“ („Higher Committee of Human Fraternity“) ins Leben gerufen, dem – neben dem Präsidenten des Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog, Kardinal Miguel Ayuso Guixot – weitere namhafte christliche, jüdische und muslimische Vertreter angehören.

Als Generalsekretär des Komitees fungiert der ägyptische Richter Mohamed Mahmoud Abdelsalam, der auch dem Exekutivbüro des muslimischen Ältestenrats und dem Zentrum für interreligiösen Dialog der Azhar-Universität angehört. Für seine Verdienste im interreligiösen Dialog wurde Richter Abdelsalam als erster Ägypter, Araber und Muslim durch Papst Franziskus mit dem Pius-Orden ausgezeichnet. Richter Abdelsalam war neben Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin an der Konferenz zur Vorstellung der Enzyklika Fratelli tutti im Pressesaal des Vatikans beteiligt.

Hinweise:
Die deutsche Version des Abu-Dhabi-Dokuments ist auf der Internetseite des Vatikans unter www.vatican.va/content/francesco/de/travels/2019/outside/documents/papa-francesco_20190204_documento-fratellanza-umana.html verfügbar.

Weitere Informationen zum „Hohen Komitee für menschliche Geschwisterlichkeit“ finden Sie unter www.forhumanfraternity.org.

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