| Pressemeldung | Nr. 143

Bischof Meier zum 50. Jubiläum des Verbandes der Islamischen Kulturzentren

„Als Dialogpartner stärken wir gemeinsam den gesellschaftlichen Zusammenhalt“

Der Verband der Islamischen Kulturzentren e. V. (VIKZ) begeht heute (16. September 2023) in Köln sein 50-jähriges Bestehen. Während des Festaktes würdigte der Vorsitzende der Unterkommission für den Interreligiösen Dialog der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Bertram Meier (Augsburg), den Zusammenschluss. Der VIKZ habe daran mitgewirkt, dass in Deutschland in den vergangenen fünf Jahrzehnten ein vielfältiges muslimisches Leben entstanden sei. An der Geschichte des Verbandes lasse sich ablesen, dass Deutschland für Zuwanderer und ihre Nachkommen auch in religiöser Hinsicht zur neuen Heimat werden könne. „Auch heute noch baut der VIKZ so manche Brücke zwischen den Kulturen und Religionen. Er ist für die katholische Kirche und andere Religionsgemeinschaften ein geschätzter Dialogpartner“, so Bischof Meier.

Gleichzeitig warnte er vor Ressentiments gegen die Religionen, die in Zeiten der Krise einen neuen Nährboden fänden. „Der im Juni durch das Bundesinnenministerium veröffentlichte Bericht zu Muslimfeindlichkeit beschreibt die Phänomene der Ausgrenzung und Anfeindung, denen Muslime sich in unserem Land ausgesetzt sehen. Das ist erschreckend und bitter! Wer Menschen aufgrund ihrer Herkunft oder ihres religiösen Bekenntnisses herabwürdigt, der verletzt die Menschenwürde und legt die Axt an die Grundlagen unseres demokratischen Gemeinwesens.“ Bischof Meier betonte: „Zahlreiche Christen in unserem Land stehen solidarisch an Ihrer Seite. Wie gut, dass wir in einer Demokratie leben, die religiöses Engagement wertschätzt und Religionsfreiheit schützt!“

Bischof Meier verwies auf das Zweite Vatikanische Konzil, bei dem die katholische Kirche vor fast 60 Jahren ihr Verhältnis zu den anderen Religionsgemeinschaften neu justiert habe: „Die Konzilserklärung Nostra aetate ruft zu einer geschwisterlichen Haltung gegenüber allen Mitmenschen auf und enthält ein starkes Bekenntnis zum Kampf gegen verschiedene Formen der Menschenfeindlichkeit.“ Mit Blick auf den Dialog der Religionen sagte Bischof Meier, dass die Gläubigen bei all ihren Bemühungen darauf vertrauen dürften, dass es letztlich Gott sei, „der die getrennten Herzen eint und den menschlichen Geist erhebt“.
 

Hintergrund

Der Verband der Islamischen Kulturzentren e. V. (VIKZ) wurde 1973 in Köln für die religiöse, kulturelle und soziale Betreuung der türkischen Gastarbeiter gegründet und versteht sich als eine islamische Religionsgemeinschaft. Er gehört der sunnitisch-hanafitischen Ausrichtung an und steht in der sufischen Tradition des Naqschibandiyya-Scheiches Süleyman Hilmi Tunahan (1888–1959). Dem VIKZ gehören bundesweit ca. 300 Moscheegemeinden und Bildungseinrichtungen an. Er ist Gründungsmitglied des Koordinierungsrats der Muslime in Deutschland. Seit 2007 ist VIKZ ebenfalls Mitglied der Deutschen Islamkonferenz. Seit Februar 2018 steht Ali Yilmaz als Präsident dem Verband vor.
 

Hinweis:

Das Grußwort von Bischof Dr. Bertram Meier ist untenstehend als PDF-Datei verfügbar.

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