| Pressemeldung | Nr. 005

Deutsche Bischofskonferenz veröffentlicht Handlungskonzept

Seelsorge für Flüchtlinge in Aufnahmeeinrichtungen

Unter dem Titel „Ich war fremd und ihr habt mich aufgenommen (Mt 25,35)“ hat die Deutsche Bischofskonferenz heute (21. Januar 2022) ein Handlungskonzept zur Seelsorge für Flüchtlinge in Aufnahmeeinrichtungen veröffentlicht. Der Text, der von der Migrationskommission der Deutschen Bischofskonferenz erarbeitet wurde, gibt theologische und praktische Orientierungen für ein neues pastorales Handlungsfeld: die Seelsorge für Schutzsuchende, die nach der Ankunft in Deutschland in großen Gemeinschaftsunterkünften untergebracht sind und nach Beistand suchen.

Die Seelsorge in Großunterkünften sei dem Ziel verpflichtet, zu einer besseren Qualität der Aufnahme und zu zwischenmenschlichen Begegnungen beizutragen, so der Sonderbeauftragte für Flüchtlingsfragen der Deutschen Bischofskonferenz und Vorsitzende der Migrationskommission, Erzbischof Dr. Stefan Heße (Hamburg), in seinem Geleitwort. Es sei „ein wichtiger Bestandteil des grundlegenden kirchlichen Auftrags: all jenen zur Seite zu stehen, die der Seelsorge bedürfen“.

Erzbischof Heße erinnert daran, dass die Kirche der Unterbringung von Menschen in großen und von der Gesellschaft abgeschotteten Gemeinschaftsunterkünften kritisch gegenübersteht. Er betont zugleich: „Die Erfahrungen der kirchlichen Flüchtlingshilfe zeigen, dass es in diesen Einrichtungen einen hohen Bedarf an Seelsorge gibt, der maßgeblich mit der besonderen Vulnerabilität der dort lebenden Schutzsuchenden zusammenhängt. Um diesem Bedarf Rechnung zu tragen, unterstützen einige Diözesen den Einsatz spezieller Flüchtlingsseelsorgerinnen und -seelsorger in Großunterkünften. Vor diesem Hintergrund hat die Migrationskommission – auch auf Anregung von Fachleuten aus den Diözesen – beschlossen, ein Handlungskonzept … zu erarbeiten.“ Sein Dank gelte allen Seelsorgenden, die mit viel Engagement Schutzsuchende begleiten.

Die Erklärung der Kommission basiert auf den praktischen Erfahrungen der Seelsorge und beinhaltet eine kurze Beschreibung der Situation, die Geflüchtete in den Aufnahmeeinrichtungen vorfinden und die den Bedarf an Seelsorge prägt. Daran anschließend folgen eine theologische Fundierung des kirchlichen Auftrags und eine Charakterisierung des Selbstverständnisses dieser Form der Seelsorge mit ihren besonderen Kennzeichen und Qualitäten.

Zu den Aufgaben der Seelsorgerinnen und Seelsorger gehört es, die christlichen Schutzsuchenden zu Gebet und Gottesdienst einzuladen. Alle Flüchtlinge werden unabhängig von ihrer Religionszugehörigkeit ermutigt, in individuellen Begegnungen oder Gruppen ihren Glauben zur Sprache zu bringen und ihn als geistliche Ressource für einen Neuanfang zu entdecken. Das Dokument der Bischöfe macht deutlich: Die Seelsorger gehen den beschwerlichen Weg von Schutzsuchenden in einer Aufnahmeeinrichtung mit und vermitteln in einer angespannten Situation Zuwendung, Wertschätzung und Hilfestellung.

Die Erklärung will den (Erz-)Diözesen wie auch Seelsorgenden einen Orientierungsrahmen bieten, einen Beitrag für die Weiterentwicklung der katholischen Flüchtlingshilfe leisten und Verantwortungsträger in Politik und Gesellschaft für die Bedeutung der Seelsorge in Aufnahmeeinrichtungen sensibilisieren.


Hinweis:

Die Broschüre Ich war fremd und ihr habt mich aufgenommen (Mt 25,35). Handlungskonzept zur Seelsorge für Flüchtlinge in Aufnahmeeinrichtungen ist als pdf-Datei zum Herunterladen in der Rubrik Publikationen verfügbar. Dort kann das Dokument auch als Broschüre (Die deutschen Bischöfe – Migrationskommission Nr. 53) bestellt werden.

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